In 1378 (km) übernehmt ihr entweder die Rolle eines Flüchtlings oder Soldaten an der Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland. Als Flüchtling gilt es, die Absperrung zu überwinden und irgendwie heil ans andere Ende zu kommen. Der Soldat kann entweder auf die Flüchtlinge schießen, was ihn nach ein paar Abschüssen 30 Jahre in die Zukunft und vor einen Richter transportiert, oder er begeht selbst Republikflucht. Letzteres erinnert mich spontan irgendwie an den "Fragile Alliance" Multiplayer aus Kane & Lynch, in dem dem die Spieler gemeinsam eine Bank überfallen, aber auch jeder Zeit aufeinander losgehen können um mehr Beute einzusacken. Also so ein bisschen wie die Eröffnung von The Dark Knight.
Nach dem das Spiel vor ein paar Tagen angekündigt wurde hagelte es gleich heftig Kritik. Ein Ausschnitt aus einem Artikel von SPON:
SPD-Politiker Markus Meckel, ehemals Mitglied der DDR-Opposition, findet die Idee "makaber und skandalös". Der CSU-Bundestagsabgeordnete Norbert Geis kritisiert, dass die Dramatik der Todeszone in dem Spiel verniedlicht werde. "Im Grunde ist und bleibt es ein Killerspiel", so Geis. "Geschmacklos und dumm" sei das Spiel, sagt Linken-Vorsitzenden Gesine Lötzsch.Wie so üblich hat keiner der oben genannten Menschen das Spiel jemals gespielt, vermutlich noch nicht einmal Screenshots daraus gesehen. Was sie natürlich nicht davon abhält sich darüber den Mund fusslig zu reden.
Serious Games sind im Prinzip eine gute Idee. Nach allem was ich bisher gehört habe, scheiterten sie meistens nur leider an einer eher uninteressanten Umsetzung. Da ich aber selber so oft von der Weiterentwecklung des Mediums rede wäre es äußerst unverantwortlich von mir sie zu ignorieren. Aber es geht nicht darum was ich von Serious Games halte. Es geht darum, dass ihr Sinn und Zweck, ja quasi ihre Existenz(begründung) von gerade den Leuten nieder gemacht wird, die durch das Konzept darüber belehrt werden sollten, dass es eben nicht nur immer ums Ballern geht. Ich werde es vielleicht nicht schaffen Heribert Rech davon zu überzeugen, dass Niko Bellic der Michael Corleone meiner Generation ist, aber eben nur weil das Medium nicht ernst genommen wird. Aber wenn noch nicht einmal die Serious Games ernst genommen werden, was bleibt dann noch?
"aber eben nur weil das Medium nicht ernst genommen wird. Aber wenn noch nicht einmal die Serious Games ernst genommen werden, was bleibt dann noch? "
AntwortenLöschen*in die Hände klatch* Auf einen Punkt gebracht.
Happy Coding.
Ich glaub ernst genommen wirds schon. Das ist nicht das Problem.
AntwortenLöschenWenn sich empört wird ist das eigentlich doch immer so: ernste Inhalte hätten in einem "Spiel" nur nichts verloren - das ist die Denkweise
Das Serious-Games-Konzept wird dabei auch überhaupt nicht verstanden denke ich. Was ernste Themen wie Gewalt in anderen Spielen zu suchen hätten so erst recht nicht