Wie ihr möglicherweise schon durch andere Quellen gehört habt, steht am kommenden Dienstag ein Ereignis in Amerika an, dass den Status von Videospielen in der westlichen Welt massiv verändern könnte. Der Staat von Californien verlangt, dass der Verkauf von gewalthaltigen Videospielen an Minderjährige verboten werden soll.
Jetzt werdet ihr euch möglicherweise fragen "Wie? Ein 12-jähriger darf in Amerika Call of Duty und Grand Theft Auto kaufen?" Das habe ich zuerst gedacht, als ich davon gehört habe. Aber auch Amerika hat natürlich eine Bewertungsbehörde für Videospiele, das Entertainment Software Rating Board.
Das ESRB ist aber im Gegensatz zur USK eine von der Videospiel-Industrie gesponserte Einrichtung. Dennoch hält sich der Handel an diese Regelungen. Insofern wäre eine Änderung des Gesetzes eigentlich völlig sinnlos, was an den Initiatoren des Gesetzes aber nicht interessiert, also gar nicht so anders als bei uns. :P
Eigentlich ist das ein gutes Stichwort. Die Gesetzes-Änderung stammt aus dem sonnigen Californien und wisst ihr noch wer da das Sagen hat?
Genau: Der Antrag, der brutale Videospiele auf das selbe Level wie Pornografie setzen würde, stammt von einem Mann, der für gut 2 Dekaden DIE Ikone des Action-Genres war. Aber warum tipp ich mir hier die Finger Wund, einer der vielen Webcomics die ich lese hat das perfekt auf den Punkt gebracht.
Was diesen Antrag anders macht, als die vielen bisher gescheiterten Versuche, ist, dass es am Dienstag tatsächlich zu einer Anhörung vor dem obersten Gerichtshof kommt und Arnie und Konsorten bisher an kleineren Institutionen gescheitert sind.
Und sollte der Antrag angenommen werden, würden Videospiele nicht mehr unter dem Schutz der amerikanischen Verfassung stehen, was die Entwicklung des Mediums massiv einschränkt.
Natürlich gibt es ordentlich Gegenwind. Neben einer Organisation ähnlich dem VDVC haben sich auch mehrere Prominente gegen den Vorschlag ausgesprochen, darunter Deus Ex-Schöpfer Warren Spector und Comic-Legende Stan Lee.
Möglicherweise fragt ihr euch, warum ich bisher nichts zu diesem Thema geschrieben habe. Das hat einen ganz einfachen Grund: So gerne ich auch diverse ähnliche Aktionen in Deutschland kommentiere und mir auch größte Mühe gebe den Beteiligten auf die Nerven zu gehen, sehe ich absolut gar nichts, was ich an dieser Situation ändern könnte und ich bin mir sicher, dass es in den USA genug Leute gibt, die das eh besser machen als ich.
Websites wie The Escapist und im speziellen Video-Reihen wie Extra-Credits (kuckt mal rein, die Jungs sind echt klasse) zeigen, dass Videospiele in Amerika schon längst den Status haben, für den ich mein Bestes tue, dass er in Deutschland anerkannt wird, was aber an Ziegelwänden wie den Pfeiffers abprallt. Nämlich, dass Videospiele mehr sind als triviale Unterhaltung. Sie sind Kunst. Sie sind ein interaktives Medium wie kein anderes. Und verdammt nochmal, es ist an der Zeit, dass sich manche Leute einfach mal an eine bekannte Regel von Dieter Nuhr halten:
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten.Ja, die Situation in den Staaten hängt wie ein bedrohlicher Schatten über dem gesamten Medium. Aber ich bin optimistisch was den Ausgang angeht. Nicht zuletzt, weil es mir eh nicht helfen würde mir jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen. Wer mehr über die Geschichte lesen will, hier gibt es eine ausführliche Zusammenfassung. Oder überall anders im Netz. ^^
*Ninja vanish*
Sehr guter Text! Vielen Dank.
AntwortenLöschenVor kurzem verschickte auch Brett Schenker von der Entertainment Conusmer Association (ECA) Rundschreiben, dass gerade mal noch eine Woche Zeit bleibt. Dazu sollte ich vielleicht festhalten, dass die ECA-Petition anscheinend noch nicht einmal 50.000 PetententInnen zusammengebracht hat. Mich eingeschlossen. Eigentlich sehr traurig wie ich finde :-(
"Aber ich bin optimistisch was den Ausgang angeht" bin ich nicht, denn der Governator könnte da viel Sympatie mitbringen und damit Einfluss nehmen.
AntwortenLöschen-
"Dennoch hält sich der Handel an diese Regelungen" dass ist der Punkt den einige Gamer\Trolle nicht verstehen wollen. Selbst wenn wir keine Verpflichtenden Freigaben hätten müssten die Händler nicht ab 18 Titel an Kinder verkaufen. Man könnte alle Spiele auch die vom Index offen auslegen ohne, dass "Kinder dann Manhunt kaufen können."
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@Pyri:
Mir erscheint es wieder so als ob die Gamer mangelhaft Organisiert sind... Wenn man eine Petition macht sollte es wege geben "alle" Gamer zu erreichen bzw die Mund-zu-Mund-Propaganda anzustoßen.
In diesen speziellen Fall müsste man die Regeln wer darf an dieser Petition mitzeichnen und wie kann man aus dem Ausland mitmachen klären.
Leider sehe ich keine Aufrufe von Gamemagazinen die eine Petition unterstützen (wollen) nicht ein Gepinnter Post kein News... Es ist als ob die kleinen Seiten und Blogs kämpfen müssen und die großen welche viele Gamererreichen könnten nicht mitziehen wollen. Was ist nur los auf dieser Welt? bzw in der Gamerwelt?
Traurig wenn man was erreichen will.
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Happy Coding.