Donnerstag, 30. Mai 2013

Die Linie

So, endlich hab ich es geschafft Spec Ops: The Line zu spielen. Ein Spiel, welches letztes Jahr von allen möglichen Kritikern und Gamern in den Himmel gelobt wurde. The Line ist auf den ersten Blick ein simpler 3rd-Person-Shooter in einem Modern Warfare Setting. Nichts, was mich normalerweise interessieren würde. Aber so einfach ist es dann doch nicht.

Ich habe Call of Duty 4: Modern Warfare einmal als ein Anti-Kriegsspiel bezeichnet, weil es sehr unverblümt mit der harten Brutalität des Krieges umging und habe bedauert, dass die nachfolgenden CoD-Spiele diesen Ansatz ignorierten. Aber neben The Line sieht MW1 aus wie Phantom Kommando. Das Spiel geht mehr in Richtung Apocalypse Now! oder Platoon, ist durch das Setting und die Charaktere aber überraschend zeitgemäß. 
Für die Leute die es immer noch nicht gespielt haben:. Als Anführer eines Delta Force Teams seid ihr in einem von einem Sandsturm zerstörtem Dubai unterwegs, auf der Suche nach Überlebendem und einem verschollenem Regiment der US Armee sowie ihrem Anführer. Es dauert nicht lange und die ganze Mission ist Fubar.


Was kann ich über Spec Ops sagen, das nicht schon vor Monaten von anderen Leuten gesagt wurde? Das Gameplay ist nicht perfekt, aber sehr solide, die Action gut inszeniert. Der herausragende Punkt ist die Story und die gehört definitiv zu den besseren Beispielen des Mediums und erst recht des Genres.
Die Handlung einfach nur zu erzählen würde den besten Momenten den Eindruck rauben. Sagen wir einfach, dass das Spiel später sehr unerwartete Parallelen zu einem alten Horrorspiel zieht, mit dem ich so nicht gerechnet habe.
Spec Ops ist ein Abgrund. Es zieht den Spieler runter in ein Loch und setzt ihm seine Handlungen vor die Nase wie nur wenig andere Spiele das tun. Es räumt auf eine sehr perfide Art mit der ludonarativen Dissonanz auf, die mir in Spielen wie Uncharted 2 aufgefallen ist. Nur um gegen Ende dann immer häufiger auf einer Meta-Ebene den Spieler direkt anzusprechen und somit mit dem Medium Videospiele an sich abzurechnen.

Spec Ops: The Line ist kein Gears of War und auch kein Call of Duty. Aber es unterscheidet sich so sehr von anderen Spielen dieses Genres, dass man es wirklich erlebt haben sollte. Die Community wird noch eine ganze Weile über The Line reden und das ist auch gut so.

Mittwoch, 29. Mai 2013

Troves vs. Women Episode 2

Hat eine Weile gedauert, aber jetzt gibt es eine 2. Episode von Anita Sarkeesian Videoreihe Tropes vs. Women in Videogames. Der 1. Teil behandelte das abgedroschene Konzept der "Jungfrau in Nöten", ein Problem das zwar durchaus vorhanden ist, mich aber nie so massiv gestört hat. Letztlich ist "Mario rettet die Prinzessin" doch noch relativ harmlos, wenn man das Gesamtbild betrachtet. Die 2. Episode ist aber deutlich düsterer und die Zahl der Spiele die sich der exakt selben Elemente bedienen wäre fast schon witzig, wenn es nicht gleichzeitig so erschreckend wäre.
 

Sonntag, 26. Mai 2013

The Night of the Rabbit

Irgendwann musste es ja mal so weit sein. The Night of the Rabbit ist das erste Adventure von Daedalic, das von mir ein simples "meh" bekommt. Hier das Review.

Montag, 6. Mai 2013

Teenage Mutant Ninja Lego

Bevor mein Bruder vor vielen Jahren fragte, ob ich nicht Lust hätte mit ihm zusammen Warhammer 40.000 zu spielen floß ein Großteil meines Taschengeldes in Lego. Ja, die kleinen Plastikklötzchen waren ein zentraler Baustein (har har har) meiner Kindheit. Früher hatten Lego-Welten immer ihre eigenen Stories und Charaktere, doch irgendwann hatte jemand eine findige Idee: Warum kein Lego basierend auf bekannten Lizenzen? Den Anfang im Jahre 1999 machte Star Wars. Lego. Also Lego von Star Wars. Ich war 12.
Und so ging es dann weiter. Die ersten Star Wars Legos hatten noch gelbe Gesichter, bevor man mit dem offiziellem Indiana Jones Lego dann auf Hartfarbene Minifiguren umstieg. Es gab auch Lizenz-Duplo, wie z.B. Bob der Baumeister, was um ehrlich zu sein, eine ziemlich brilliante Kombination ist. Auf Star Wars Lego folgte Indiana Jones, die ersten Sets zu Spider-Man, SpongeBob, Pirates of the Caribbean, Superhelden von Marvel und DC und schließlich ein weiterer Deal mit Nickelodeon. Lego Teenage Mutant Ninja Turtles.
Als ob Lego Deadpool nicht schon die awesome genug wäre, fanden zwei nun zwei der zentralsten Elemente meiner Kindheit endlich zusammen. Zwar basierend auf der neuen Nickelodeon Serie, aber hey, ich beklag mich nicht. Also, Turtles Lego musste ins Haus, aber was? Mir ging es primär darum die Figuren alle zusammen zu bekommen, also habe ich mir drei Sets rausgesucht, mit denen ich alle wichtigen Charaktere zusammen bekommen. 
  • Kraang Lab Escape
  • Shredder's Dragon Bike
  • Turtle Lair Attack
Keines der Sets konnte mich vom Look wirklich überzeugen, aber das war die anscheinend preiswerteste Kombination an die Figuren zu kommen die ich haben wollte. Hatte mal kurz auf Ebay gekuckt, aber so viel Geld wollte ich dann doch nicht NUR für die Minifiguren zahlen.

Warum diese 3 Sets? Zum einen wollte ich möglichst viele Figuren zusammen bekommen und sowohl Splinter als auch Shredder sind nur in diesen Sets enthalten. Die neuen Monsterhandlanger, Fishface und Dogpound ("because he's a dog and he pounded us") gefallen mir weniger.
Raphael ist in Lair Attack dabei, deswegen brauche ich das Stealth Bike nicht. Baxter Robot Rampage entfällt ebenfalls, weil mir die neue Version des Charakters überhaupt nicht zusagt und der Roboter einige Ähnlichkeiten zu Lex Luthors Powerrüstung hat, die schon bei mir im Regal steht.

Das neue Fahrzeug, ein umgebauter U-Bahnwagen genannt Shell Raiser, ist zwar unheimlich cool, das Lego Modell selbst lässt aber zu wünschen übrig. Vielleicht versuche ich mich irgendwann mal daran und baue ihn nach, dass er auch groß genug ist.


  
Kraang Lab Escape ist das preiswerteste der 6 Sets und enthält neben Michelangelo einen Foot Ninja und einen normalen Kraang in einem kleinem Roboter. Wer einfach nur einen Lego Turtle im Regal stehen haben will, wird hier vermutlich am ehesten glücklich. Auch wenn dieser Michelangelo etwas bekloppter kuckt als der im Shell Raiser Street Chase Set.

Der Kraang besteht auch weicherem Plastik und ist vom Maßstab her ein Stück größer, als man eigentlich annehmen würde. Das Ding in dem der Kraan sitzt erinnert zwar ein wenig an den klassischen kleinen Läufer aus der 80er Serie, letztlich ist das Gehirn aber doch zu groß, als das man die Sachen von früher gut nachbauen könnte.


Shredder's Dragon Bike ist... strange. Noch hat der Anführer des Foot Clan in der neuen Serie in keinem Fahrzeug Platz genommen und wenn er es macht, bezweifle ich, dass es so riesig sein wird. Im Ernst. Das Dragon Bike ist mehr ein halber Monster Truck als ein Motorrad. Das Modell an sich ist nicht schlecht, es wirkt nur mehr, als gehörte es in die Lego TECHNIK Kategorie.

Ich bin sicher nicht alleine mit meiner Meinung, dass Lego früher irgendwie cooler war. Ich habe den Eindruck die Sets werden immer unkomplizierter und löchriger, die Teile dafür aber immer größer. Das trifft gerade auf die Gebäude zu und auch Turtle Lair Attack hat so einige Löcher die ich persönlich beim entwerfen von Bausätzen lieber stopfe.
Was mich beim Turtles Versteck dann doch etwas irritiert, ist, dass es überhaupt nicht aussieht wie ihr Heim in der neuen Serie. Hier ist es eine Mischung aus Kanalisations-Architektur und alter U-Bahn Station. Es finden sich ein paar Kanalisations-Elemente im Bausatz, wie zum Beispiel supercoole Wandsteine mit Ziegelmuster und Wandaufkleber, die man kaum zu Gesicht bekommt.

Auf der anderen Seite wiederum ist das Set in seiner aktuellen Form "bespielbarer", mit einer explodierenden Wand, einem Kletterhaken usw., was für die eigentliche Zielgruppe sicher wichtiger ist als eine akkurate Darstellung.
Die Figuren an sich sind übrigens alle recht schön. Zwar haben die Turtles alle den selben Grünton, dafür sind die Körper sehr detailliert bemalt. Leo hat den doppelten Gurt über der Brust und Raph diesen kleinen Riss in seiner Brustplatte. Mit dem 2. Shredder Helm der in der Lair Attack dabei war, werde ich aber demnächst noch etwas machen.

Lasst es mich wissen, wenn ihr noch mehr Lego-Artikel von mir lesen wollt. Hab ja sonst nix zu tun. xD

Freitag, 3. Mai 2013

Sexy Hexy

Darauf habt ihr alle gewartet! Endlich gibt hier im Blog Brüste-Content! Nachdem ich jetzt eine Handvoll Beiträge über Feminismus und Videospiele geschrieben habe, geht's jetzt endlich mal so richtig zur Sache. Also räumen wir einen Großteil der möglichen Witze gleich mal zu Beginn aus dem Weg. So, jetzt können wir loslegen. Es geht um Dragon's Crown, dem neuen Beat'em Up von Vanillaware und Atlus. Das Spiel kommt in einem wundervollem 2D-Look daher, der mich ein wenig an Daedalics Satinavs Ketten erinnert. Das Design basiert auf klassischem RPG-Artwork und sieht in Bewegung echt toll aus. Auch wenn ich kein großer Fan von klassischen Sword & Sorcery-Settings bin, hab ich echt Lust auf das Spiel. Es sieht einfach nach 'ner Menge Spaß aus und ich hab 'ne Schwäche für so hübsche 2D-Grafik.
Allerdings gibt es da eine Figur, die dann doch deutlich mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat als der Rest des Spiels: Die Hexe.
Kotaku hat die ganze Geschichte, die Kurzform ist, dass sich Leute über das Design des Charakters beschwert haben. Sie sähe aus, "als hätte sie ein 14-Jähriger designt". Wie gesagt, das Thema "Frauen in Videospielen" ist in letzter Zeit öfters hier aufgetaucht, deswegen wollte ich auch über Dragon's Crown schreiben.
Die Sache ist nur die, ich finde die ganze Aufregung dieses mal dann doch etwas lächerlich. Klar, die Darstellung von Frauen in Videospielen ist ein Problem. Aber irgendwie sehe ich bei Dragon's Crown kein so großes Problem. Weil... naja... seht selbst:

Es ist einfach... völlig lächerlich. Wie das konstant wackelt. Da muss selbst Dead or Alive Beachvolleyball einpacken. Ich hab schon so einige fragwürdige Darstellungen von Frauen in Videospielen gesehen (bin immerhin ein großer Fan von Soul Calibur), aber das hier einfach so unfassbar übertrieben, ich kann die Thematik einfach nicht ernst nehmen. So mal überhaupt nicht. Das ist mein Statement zu Dragon's Crown. Tut mir Leid, wenn ihr etwas tiefgründigeres erwartet habt.