Donnerstag, 30. April 2009

Zeigs Ihnen Donnerbold!!!

Mein Blogger-Kollege Sir Donnerbold hat ebenfalls bereits mehrmals versucht mit dem Bundesfamilienministerium in Kontakt zu treten, leider auch eher erfolglos. Doch er ist auch ein ziemlich hartnäckiger Bursche und hat deswegen kürzlich einen DirektZu Beitrag veröffentlicht, in dem er die mangelnde Medienkompetenz deutscher Politiker anprangert. Bitte untersützt seinen Beitrag!


Nachtrag: Jetzt geht es so richtig zur Sache! 2 weitere Beiträge wurden online gestellt, in denen die merkwürdigen Ideen der Bundesfamilienministerin in Frage gestellt werden.

Schutz vor kinderpornographischem Inhalt

und

Kinder werden nicht vom Internet missbraucht

"....keine Sau interessiert sich für mich...."

...zumindest Niemand im Familienministerium. Heute morgen bekam ich Post aus Bonn (wann sind die umgezogen?). Das tolle daran ist, dieses mal ist der Brief so kurz, dass ich ihn garnicht einscannen muss! Huzzah!

Also, ich hab ja kurz nachdem ich Antworten von der Frau von der Leyen in ihrem DirektZu Portal bekam mich sofort daran gedacht neue Texte zu verfassen. Und zwar indem indem ich die offiziellen Antworten der Frau Ministerin Stück für Stück auseinandergenommen habe, hat richtig Spaß gemacht. Hab sie aber letztlich doch nicht abgeschickt, als mir auffiel, dass bei DirektZu Niemand 2mal das gleiche Thema anschneiden darf. Falls es jemanden interessiert, hier nochmal die neuen Beiträge. Ich habe diese Fassung nocheinmal leicht modifiziert, darin auch meine gescheiterte Petition erwähnt und abgeschickt.

Dies bekam ich als "Antwort":


Sehr geehrter Herr Huber,

vielen Dank für Ihr erneutes Schreiben an Frau Bundesministerin von der Leyen vom April 2009 zum Thema "Alterskennzeichnungen, Indizierung und Zensur in den neuen Medien. Frau Ministerin hat mich gebeten Ihnen zu antworten.

Ich verweise auf die Antwort von Frau Ministerin vom 12. Februar 2009 auf www.direktzu.de/vonderleyen und die Antwort des Petitionsausschusses vom 3.04.2009.

Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag

xxxxxx xxxxxx
den Namen der Autorin lass ich mal weg...

Tja, was soll man dazu groß sagen? Ich ziehe in Erwägung einen weiteren Brief ans Ministerium zu schreiben um mich über diese "Antwort" zu beschweren. Also die Art von Schreiben hätte man sich auch sparen können. Ein einfaches "hören Sie auf uns zu schreiben" hätte es auch getan....

Dienstag, 28. April 2009

Brief an Heribert Rech

Heribert Rech ist der Innenminister von Baden-Würtemberg und...Überraschung....bei der CDU.
Nachdem er kürzlich im Nachtcafé sich der Forderung nach mehr Verboten anschloss, hab ich kurzer Hand beschlossen ihm eine E-Mail zu schicken.


Sehr geehrter Herr Rech,

mein Name ist Konrad Huber, ich bin Student aus Freiburg und habe ein wichtiges Anliegen an Sie. Es geht um die Debatte um „gewalthaltige“ PC- und Videospiele und wie die Politiker dieses Landes damit umgehen.

Letzte Woche sagten sie in der SWR-Talkshow „Nachtcafé“: "Beim Medienangebot ist der Staat gefordert - und da müssen wir mit Verboten ganz klare Kante zeigen", sowie "Die Medienkompetenz vieler Eltern ist gleich null.".

Nun, in einem Punkt kann ich Ihnen auf jeden Fall zustimmen. Es fehlt vielen deutschen Eltern sicherlich an Medienkompetenz. Nur in dem Eltern sich ausführlicher mit den neuen Medien beschäftigen, kann auch gewährleistet werden, dass deren Kinder auch nur die Dinge zu Gesicht bekommen die für sie geeignet sind.


Weswegen ich Ihnen aber eigentlich schreibe ist, dass Sie im Nachtcafé neue Verbote forderten und dies ist ein Punkt in dem ich Ihnen massiv widersprechen muss.

Herr Rech, ich bin jetzt 21 Jahre alt und leidenschaftlicher Videospieler. Ich spiele viele verschiedene Spiele, darunter auch solche, die aufgrund ihres Inhalts in den letzten Wochen wieder stark in der Kritik stehen. Ich sehe absichtlich davon ab, den von Medien und Politikern so gern benutzten Term zu verwenden, mit dem diese Spiele so oft beschrieben werden. Das K-Wort, wie ich es nenne, ist nämlich nichts weiter als purer Populismus, der einzig dazu dient, Spieler solcher Titel zu diffamieren und falsche Tatsachen über deren Persönlichkeit zu suggerieren.


Tatsache ist, dass es viele Spiele auf dem Markt gibt, die von vornherein nicht für Kinder und Jugendliche gedacht sind sondern für Erwachsene. Natürlich gibt es immer wieder Jugendliche die trotzdem an solche Titel kommen, aber dies zu verhindern fällt sicher nicht in den Aufgabenbereich des Staates sondern in den der Erziehungsberechtigen. In Deutschland herrschen jetzt schon bereits Gesetze die zwar in der Theorie dem Jugendschutz dienen sollen, letztlich aber nur die Freiheiten erwachsener Bürger beschneiden. Und nun wird öffentlich über neue Verbote diskutiert, die die bereits extremen Verhältnisse in der BRD noch mehr verschärfen würden.


Das größte Problem bei der ganzen Debatte ist, dass die Menschen die am lautesten nach diesen Verboten rufen, seien es nun Politiker, Journalisten oder Psychologen, am wenigsten mit der Materie vertraut sind. Haben Sie denn schon einmal einen Ego-Shooter gespielt Herr Rech? Wissen Sie denn, warum es in Deutschland Millionen Bürger zwischen 10 und 40-jährigen so viel Spaß macht am Computer an den verschiedensten virtuellen Konflikten teilzunehmen? Und vor allem, denken Sie wirklich, dass man ein interaktives Medium wie PC- und Videospiele nur durch betrachten wirklich effektiv beurteilen, im schlimmsten Fall sogar verurteilen kann?


Denn all dies geschieht immer wieder in Deutschland. Im Fernsehen, in der Presse, von Politikern oder Journalisten werden Spiele und Spieler gleichermaßen an den Pranger gestellt. Ihr Kollege Joachim Hermann, Innenminister von Bayern, setzte das spielen solcher Titel erst kürzlich auf eine Stufe mit dem Konsum von Kinderpornographie. Nachrichtenmagazine wie der Heute-Journal werfen Spielern Sadismus und den Spielen Militarisierung der Gesellschaft vor. Und zwischen all diesen Vorwürfen und Anschuldigungen finden sich erwachsene und junge Spieler gleichermaßen wieder und fragen sich was sie eigentlich falsch gemacht haben. So wie sich die Berichterstattung zurzeit entwickelt, fühlt man sich als Spieler wie ein Ausgestoßener, es erinnert alles an ein wenig an eine mittelalterliche Hexenjagd.


Wir verstehen alle den Aufruhr gar nicht! Kein Spieler der bei klarem Verstand ist, denkt beim Spielen daran, dass auf dem Bildschirm dort Menschen erschossen werden, denn ist doch nur ein Spiel. Pixel und Polygone „sterben“ nicht und sie haben auch keine Menschenwürde die man verletzen könnte, es ist schließlich alles nur virtuell. Kein Spieler kann nachvollziehen wie manche Leute vom „töten am Bildschirm“ reden können. Es scheint fast, als wären es die Kritiker, und nicht die Spieler, die Probleme damit haben, das virtuelle Geschehen am Bildschirm von der Realität zu unterscheiden und als wären es gerade diese Personen, denen es an Medienkompetenz mangelt-


Wenn man wirklich „brutale“ Spiele wie etwa „Counter-Strike“, „Far Cry“ oder „Mortal Kombat“ als den Auslöser für Jugendgewalt sieht, dann säße ganz Deutschland auf einem Pulverfass, Millionen von potentiellen Amokläufern überall in der BRD.

Tatsache ist, dass Forschungen zu diesem Thema sehr umstritten und eher fragwürdige Ergebnisse vorweisen. Als jemand der in seiner Freizeit des öfteren Ego-Shooter und andere Action-Spiele spielt, kann ich mir nicht vorstellen unter „Empathie-Verlust“ zu leiden. Ich bin ein friedlicher Mensch, nicht gewalttätig oder ähnliches und habe aus moralischen Gründen den Dienst bei der Bundeswehr verweigert und stattdessen meinen Zivildienst in einer Begegnungs-Stätte für ältere Menschen geleistet.


Herr Rech, PC- und Videospiele, egal mit welchem Inhalt, sind ein integraler Bestandteil der Jugend- und Popkultur auf der ganzen Welt geworden. Sie sind ein Medium wie auch Filme, es gibt Fans, es gibt professionelle Kritiker und Journalisten, es gibt eine riesige Gemeinschaft von Spielern verteilt über den ganzen Globus. Es gibt internationale Turniere und Liegen, das Strategiespiel „StarCraft“ ist in Süd-Korea zum Nationalsport geworden.

Inmitten all dieser Ereignisse und Entwicklungen fragen sich Spieler jung und alt in ganz Deutschland wie es weitergehen soll. Aber vor allem, verlieren sie den Glauben an deutsche Politiker und die Demokratie, da Vater Staat lieber weiter Verbote verhängt und Medien zensiert, anstatt sich auf die wirklichen Auslöser von Jugendgewalt und Ereignissen wie den Amoklauf des Tim K. zu konzentrieren.


Hochachtungsvoll,

Konrad Huber,

Student, Spieler und besorgter Wähler



Ob da mal eine Antwort kommt? Keine Ahnung, aber den Versuch isses wert...

Gegendarstellung zur Debatte um "brutale" Spiele

Das deutsche Internetportal Stigma-Videospiele hat eine kompakte und sachliche Gegendarstellung in Videoform veröffentlicht. In knappen 10 werden die größten Kritikpunkte an der Branche augelistet und wiederlegt. Ich kann es nur weiterempfehlen und hoffen, dass es eines Tages auch in einem Politikerbüro landet.



Montag, 27. April 2009

Beitrag an die Kanzlerin wurde weitergeleitet

Quasi über nacht hat mein Beitrag an die Bundeskanzlerin im DirektZu Portal plötzlich nochmal einen tollen Schub bekommen und wurde so weitergeleitet.
Keine Ahnung wo die 40 Extra-Stimmen auf einmal hergekommen sind, seit ich das letzte mal geschaut habe, aber ich wollte mich auf jeden Fall bei allen Leuten bedanken.

Falls dies jemand noch in Foren oder so verbreitet hat in denen ich nicht angemeldet bin, würde ich mich über Links dazu freuen um zu sehen was da noch so gesagt wurde.

Jetzt müssen wir nur noch darauf hoffen, dass diese Beiträge schneller beantwortet werden als es bei DirektZu von der Leyen der Fall ist, denn hier warten 2 Beiträge schon seit fast 4 Wochen auf eine Antwort seit sie weitergeleitet wurden.

Sonntag, 26. April 2009

Der Heute-Journal hat anscheinend einen Bot zum Mails beantworten...

Heute mal wieder 2erlei:

1. Zum einen, hat XBoxLive Mitglied "GEHIRNSCHNECKE" im deutschen Xbox Forum einen älteren Aufsatz veröffentlicht in dem er erklärt warum fiktive Gewalt so anziehend für Menschen ist, ich fands sehr aufschlussreich. Falls jemand Interesse hat, hier klicken und ein Stück runterscrollen.



2. Ein Nutzer des Gamestar Forums hat kürzlich eine sehr gründlich formulierte und gut durchdachte E-mail ans ZDF verfasst als Reaktion auf den von mir bereits erwähnten Berichts im Heute-Journal letzte Woche. Meine Mail war ja relativ emotional (read: ich war ziemlich angepisst), lollo84 dagegen hat einen sehr ausführlichen Kommentar geschrieben in dem er die Sendung Stück für Stück auseinandernimmt und nicht nur auf inhaltliche Fehler hinweißt, sondern auch auf die subtile Ausdrucksweiße der Moderation die es schaft eine negative Stimmung für dieses Thema zu erzeugen ohne wirklich viel zu sagen.
Er bekam exakt die selbe Antwort wie ich.

Mittwoch, 22. April 2009

einseitige Berichterstattung im ZDF

....und ich dachte Frontal 21 wäre die einzige Sendung im 2. die sich auf diesem Level bewegt. Aber nein, jetzt muss auch noch der Heute-Journal seinen Senf dazugeben, wie furchtbar sadistisch diese Spiele alle sind und wie wahnsinnig sie die Gesellschaft militarisieren. Hier in der Medienbibliothek nach der Sendung vom 21.04 kucken.

Als Reaktion auf diesen Bericht hab ich übrigens gleich mal ne Mail an den Sender geschrieben, einfach mal um mir ein bissl Luft zu machen:


Sehr geehrte Mitarbeiter des ZDF, insbesondere der Redaktion des Heute Journals,


gerade eben habe ich mir auf Ihrer Website die Sendung vom 21.04, angesehen, um genauer zu sein, den Teil über Computerspiele und ich muss Ihnen sagen: ich bin zutiefst schockiert. Nicht etwa aufgrund der gezeigten Spiel-Szenen, sondern über die Art wie mit dem Thema umgegangen wird.


Zuallererst einmal, wenn Sie sich schon die Mühe machen manche Titel namentlich zu erwähnen, dann seien Sie doch auch bitte so nett und machen es richtig. Der von Ihnen gezeigte Titel „Call of Duty“ war der 4. Teil der Reihe und handelt tatsächlich von modernen militärischen Streitkräften, ist aber schon fast 2 Jahre alt. Ende 2008 erschien Call of Duty: Word at War, welches wieder vom 2. Weltkrieg handelte. Des weiteren sind die von Ihnen gezeigte „Exekutionsszene“ aus dem Intro von „CoD4“ nicht zum „anheizen“ gedacht. Call of Duty 4: Modern Warfare, wie das Spiel mit vollem Namen heißt, zeigt wie noch kein Spiel zuvor die Schrecken des Krieges. Wer in diesem Spiel nur eine Verherrlichung von Gewalt sieht, hat sich offensichtlich nur sehr oberflächlich mit dem Titel beschäftigt.

Genauso wird im Kommentar zu „Resident Evil 5“ vom „sadistischen töten“ gesprochen wird, was gegenüber den (erwachsenen) Spielern dieses Titels keine bessere Aussage ist, als die Verwendung des diffamierenden Begriffs „Killerspiele“.

Als Szenen aus GTA: San Andreas gezeigt wurden, wurde auch völlig ignoriert worum es in diesem Spiel geht. Ja, man kann „Frauen mit einer Schaufel erschlagen“, aber dafür wird man auch von der Polizei gejagt. Die GTA Serie war von jeher darauf bedacht eine realistische Spielwelt zu erschaffen in der dem Spieler (fast) keine Grenzen gesetzt sind Aber Gesetzlosigkeit in Videospielen bleibt selten ohne Konsequenzen.

Diese Meilensteine der Videospielgeschichte haben besseres als so eine einseitige Berichterstattung verdient.

Des weiteren sind all die genannten Spiele Titel für Erwachsene, ein Punkt der anscheinend gerne übersehen wird.

Spieler sind weder Sadisten noch Mörder noch sonst irgendwie psychisch krank weil sie gerne „brutale“ Spiele spielen! Wir gehen einem Hobby nach. Ein Hobby, das durch eine Verkettung unglücklicher Umstände wieder im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit steht und noch dazu in einem sehr schlechten Licht. Bei Video- und PC-Spielen wird niemand verletzt, denn es ist alles virtuell und jeder Spieler weiß das auch nur zu gut. Und wir haben ein Recht darauf, für unser Hobby nicht diffamiert zu werden.


Bisher war ich sehr froh darüber, dass Ihr Sender sich nicht so unprofessionell auf dieses Thema gestürzt hat wie es von anderen Sendern erwarte (mit Ausnahme von Frontal 21). Das sich eine seriöse Sendung wie der Heute-Journal auf dieses Level begibt, hat meinem Vertrauen in Ihren Sender einen schweren Schlag versetzt. Dies konnte auch durch den nachfolgenden Bericht über E-Sports Veranstaltungen nicht wieder korrigiert werden.


Ein schwer enttäuschter Zuschauer.....


UPDATE:

Hier die Antwort der ZDF Zuschauerredaktion:

Sehr geehrter Herr Huber,

vielen Dank für Ihre E-Mail an das ZDF.

Die Deutschen Gamestage in Berlin waren der aktuelle Anlass, im „heute-journal“ über den „Kick der Killerspiele“ zu berichten. Beispielhaft wurden Szenen solcher Computerspiele gezeigt, die ausdrücklich Gewalt als notwendiges und für das Spielergebnis erfolgreiches Handlungsmodell vorführen. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdete Medien hat an dieser Stelle darauf aufmerksam gemacht, dass das Angebot brutaler Computerspiele größer geworden ist und bei den meist jungen Konsumenten negative Wirkungen zu erwarten sind.

Wie die jüngste Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen ergeben hat, können Computerspiele, vor allem wenn sie einen Rollenvorbild nahelegen, sogar süchtig machen. Die Aussagen Betroffener, die eine solche Entwicklung an sich selbst erlebt haben, bestätigen dies auch durchaus schlüssig. Der Amoklauf in Winnenden war dabei der Anlass, das Thema in der Öffentlichkeit intensiv und aus verschiedenen Perspektiven zu diskutieren. Ihre Kritik an unserer Berichterstattung haben wir dennoch gerne der Redaktion des „heute-journals“ mitgeteilt. Ihre Stellungnahme werden wir außerdem als Teil der Zuschauerresonanz auf das Programm, Themen und Ereignisse festhalten.

Wir freuen uns, wenn Sie auch weiterhin zu unseren interessierten Zuschauern gehören.

Mit freundlichen Grüßen

..................................
ZDF, Zuschauerredaktion



Nichts besonderes, aber zumindest wurde schnell geantwortet....



Sonntag, 19. April 2009

Neue Anfrage ans Familienministerium

Nachdem mir ein paar Leute gesagt haben, ich solle meine bisher unveröffentlichten DirektZu Beiträge an Frau von der Leyen doch noch abschicken, hab ich die Texte nochmal kurz bearbeitet und letzten Dienstag in den Briefkasten geworfen.

Auch wenn ich digitale Post deutlich bevorzuge wurde mir gesagt, dass ich so mehr Aufmerksamkeit errege.

Falls ich jemals eine Antwort erhalten sollte, werd ich sie gleich hier veröffentlichen.

Dienstag, 14. April 2009

Freitag, 10. April 2009

Argh! Eine öffentliche Petition gegen die "Killerspiele"

Irgendso eine arme Seele hat das Portal des deutschen Bundestages entdeckt und eine Petition gegen die ach so bösen "Killerspiele" gestartet.

Glücklicherweise hat sich im dazugehörigen Forum bereits eine Front gegen den Antragsteller zusammengefunden.
Es stellt sich die Frage ob man vielleicht mal eine Gegenpetition stellen sollte, das werd ich aber kaum machen können, den ich hab vorhin einen "DirektZu" Beitrag an die Frau Bundeskanzlerin verfasst und abgeschickt. Und wenn die da drauf antwortet dann darf ich diesbezüglich ja keine Petition mehr veröffentlichen wie man an meinem letzten Post merkt.

Mittwoch, 8. April 2009

Brief an die USK bez. DLC

Als ich gestern erfuhr, dass der von mir heiß ersehnte Versus-Mode von Resident Evil 5 nicht auf dem deutschen Marktplatz erscheint weil er im Gegensatz zum Hauptspiel keine Freigabe der USK bekommen hat, beschloss ich spontan der USK einen Brief zu schreiben.

Sehr geehrte Mitarbeiter der USK,


mein Name ist Konrad Huber, ich bin Student aus Freiburg und ich habe ein wichtiges Anliegen, mit dem ich mich an Sie wenden möchte. Es geht um herunterladbare Inhalte für Videospiele, sogenannten „Downloadable Content“.

Ihnen ist sicherlich bekannt, dass Deutschland im Vergleich mit vielen anderen Ländern Europas oder der USA sehr strenge Gesetze hat, wenn es um „Gewalt“ in den Medien geht. Dies hängt natürlich auch zusammen mit dem Artikel §131 des deutschen Strafgesetzbuches, der die Verbreitung von „gewaltverherrlichenden“ Medien verbietet. Aber es liegt auch daran, dass die USK allgemein sehr viel empfindlicher auf dieses Thema reagiert, als Ihre europäischen Kollegen wie zum Beispiel die Pegi.

Dies alles wäre an sich ja kein Problem, da es volljährigen Spielern ein Leichtes ist, sich ein Spiel im benachbarten Ausland zu kaufen, falls es in Deutschland nicht, oder nur gekürzter Form erhältlich ist.

Nun gibt es aber ein Problem: Videospiele die es in dieser Form in Deutschland nicht gibt, kann man als interessierter, erwachsener Spieler trotzdem erwerben, sogar bequem von zu Hause aus über das Internet. Solange der Lieferant sicherstellt, dass der Adressat auch alt genug ist, ist auch dem Jugendschutz genüge getan.

Beim „Downloadable Content“, kurz DLC, ist dies aber leider nicht der Fall und dies ist ein großes Ärgernis für volljährige Spieler, die zwar die vollständige Version eines Spieles besitzen, aber im Gegensatz zu Spielern in z.B. Frankreich oder England letztlich doch den Kürzeren ziehen, da ihnen ein Teil des Gesamtprodukts weiterhin verwehrt bleibt. Dazu möchte ich 2 Beispiele nennen:

  1. das in Deutschland indizierte Action-Spiel „Gears of War 2“ wurde in Deutschland nicht veröffentlicht, weil es zu „gewaltverherrlichend“ war. Trotzdem gehört dieses Spiel international zu den beliebtesten Titeln der Online-Community und hat von der Presse sehr gute Kritiken bekommen.

    Für dieses Spiel ist nun kürzlich in Europa „DLC“ veröffentlicht worden, es handelt sich um neue Karten für den Mehrspieler-Modus. Also im Prinzip an sich nichts „gewalttätiges“ an sich, nur eine neue Umgebung für Mehrspieler-Partien. Dennoch wurde der Inhalt nicht auf dem deutschen Marktplatz von Xbox-Live veröffentlicht, da das Hauptspiel in Deutschland indiziert wurde.

  2. Das letzten Monat erschienene „Resident Evil 5“ ist ebenfalls ein Action Spiel in dem es recht rabiat zur Sache geht. Im Gegensatz zu „Gears of War 2“ allerdings, wurde es in Deutschland ungeschnitten veröffentlicht, zur Freude vieler Fans der Serie. Kürzlich wurde für dieses Spiel auf dem europäischen Online Marktplatz von Microsoft und Sony der sogenannte „Versus-Mode“ veröffentlicht, eine Variante des bereits im Hauptspiel enthaltenen Bonus-Spiels „the Mercenaries“. Ich habe mir auf englischen Internetportalen Videos zu diesem Modus angesehen und Berichte darüber gelesen und allen Anschein nach, ist der einzige Unterschied zwischen dem „Versus-Mode“ und „the Mercenaries“ das man hier nicht nur vom Computer gesteuerte Gegner bekämpft sondern auch menschliche Mitspieler aus aller Welt.

    In Deutschland allerdings, wurde dieser extra Spiel-Modus nicht veröffentlicht, da er keine Freigabe der USK erhalten hat. Die einzige Erklärung die mir zu diesem Thema einfällt, ist der Versus-Mode anscheinend von einem anderen Gremium innerhalb der USK geprüft wurde als das, welches sich mit dem Hauptprogramm beschäftigt hat. Ich sehe keinen anderen Grund warum der „Versus-Mode“ keine Freigabe, bzw. eine andere Bewertung bekam als das Hauptspiel.


Deswegen habe ich eine Frage an Sie:

Wäre es nicht möglich, zusammen mit den jeweiligen Verantwortlichen der großen Spiele-Firmen (Microsoft, Sony, Nintendo) ein System auszuarbeiten, dass den Download von Zusatzinhalten erlaubt, sofern Daten vom Originalspiel bereits vorhanden sind und die Jugendschutz-Einstellungen der Konsole dies erlauben? Auf diese Weise würden die indizierten Titel nicht „beworben“ werden und deutsche Spiele-Fans könnten ganz legal auf auf die selben Inhalte zugreifen, wie ihre Mitspieler in ganz Europa.

Und wenn das zu abwegig klingt, zumindest einmal darüber nachdenken, ob Sie in machen Fällen nicht einfach zu empfindlich reagieren, wo Ihre Kollegen aus dem Ausland dem doch so viel aufgeschlossener sind.

Mir ist bewusst, dass es sicher nicht im Sinne der deutschen Gesetzgeber liegt, dass so viele Spieler in Deutschland lieber auf Fassungen aus dem Ausland zurückgreifen, aber dies schließlich einer der vielen Vorzüge einer globalisierten Welt. Trotz allem, ist der aktuelle Stand der Dinge vor allem eines: Ungerecht gegen über Spielern aus Deutschland, die einfach nur die gleichen Produkte haben wollen wie die Bewohner, der Schweiz, Österreich oder Frankreich.

Letztlich möchte ich noch hinzufügen, dass Sie hoffentlich nicht dem öffentlichen Druck nachgeben und anfangen „brutale“ Spieler härter zu bewerten, auch nicht als Reaktion auf politischen Aktionismus. Ich finde die Mitarbeiter der USK machen ihren Job soweit sehr gut, eigentlich, sogar ein wenig zu gut.

Ich hoffe, Sie lassen sich meinenVorschlag einmal durch den Kopf gehen, denn immerhin ist es so, bei all den hitzigen Debatten über das Für und Wieder von Computerspielen, wäre es für die „Gamer“ Deutschlands gut zu wissen, dass die USK hinter ihnen steht.

Hochachtungsvoll,

Konrad Huber

Petiton gegen neue Kennzeichnung wurde abgelehnt

Das hier kam heute mit der Post. Eine Antwort auf meine Petition gegen die FSK-Flatschen.

Betr.: Jugendschutz


Bezug: Mein Schreiben vom 11.03.2009

Anlg.: - 1 -


Sehr geehrter Herr Huber,


anliegend übersende ich Ihnen die zu Ihrer Eingabe eingeholte Stellungnahme mit der Bitte um Kenntnisnahme.


Unter Berücksichtigung der Ausführungen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) geht der Ausschussdienst davon aus, dass Ihr Petitionsverfahren als abgeschlossen angesehen werden kann.



Jugendschutz

Eingabe des Herrn Konrad Huber, 79098 Freiburg im Brausgau, vom 23. Februar 2009

Ihr Schreiben vom 11. März 2009, Pet 3-16-17-21651-049745


Der Petent wendet sich mit seiner Eingabe


1. gegen die Vergrößerung der FSK-Kennzeichen sowie gegen deren Platzierung auf DVD und Blu-Ray-Hüllen. Er begründet dies damit, dass die überdimensionierten Warnhinweise unästhetisch seien und die gestalterische Freiheit des Künstlers beschneiden, DVD- und Blu-Ray-Hüllen keine Wegwerfobjekte wie Zigarettenschachteln seien, sondern Sammelobjekte, und zumindest deren Frontseite so erhältlich sein sollte, wie der Künstler es ursprünglich vorgesehen habe;


2. ferner sei die bisherige Altersfreigabe den Verbrauchern ausreichend bekannt; so dass die neuen Symbole auf der Frontseite der Verpackung dem Jugendschutz in keiner Weise dienlich seien.


Ich weise daraufhin, dass sich der Petent mit gleichem Anliegen am 9. Januar 2009 direkt an Frau Bundesministerin von der Leyen über das Internet-Portal des BMFSFJ "direktzu von der Leyen" gewandt hat.



Anfrage und Antwort von Frau Ministerin können unter nachstehendem Link eingesehen werden (http://www.direktzu.de/vonderleyen/messages/18823). Die nachfolgende Stellungnahme entspricht inhaltlich dieser Antwort, ist jedoch ausführlicher:


Für einen effektiven Schutz von Kindern und Jugendlichen ist die Beachtung der Jugenddschutzvorschriften in der Praxis überaus wichtig. Weil die bestehenden Verbote vor Ort auch durchgesetzt werden müssen, ist es erforderlich, verbesserte Rahmenbedingungen für die zuständigen Kontrollbehörden zu schaffen.


Mit dem Ersten Gesetz zur Änderung des Jugendschutzgesetzes, das am 1. Juli 2008 in Kraft


getreten ist, wurden u. a die Mindestgröße und Sichtbarkeit der Alterskennzeichen der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) und der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) gesetzlich festgeschrieben. Damit wurden bessere Rahmenbedingungen für den Vollzug geschaffen. Denn Kinder und Jugendliche haben einen Anspruch auf einen effektiven Jugendmedienschutz und müssen vor schädigenden Inhalten, insbesondere mit Gewaltdarstellungen jeglicher Art, sowohl in Video- und Computerspielen als auch in anderen Medien geschützt werden.


Die Festschreibung der Mindestgröße und Sichtbarkeit von Alterskennzeichen dient dazu, dass das Verkaufspersonal auf einen Blick erkennt, für welche Altersgruppe die Bildträger mit Film- und Spielprogrammen freigegeben sind. Gewerbetreibende und Veranstalter, die Bildträger an Kinder und Jugendliche abgeben, für deren Altersstufe sie nicht freigegeben sind, können mit einem Bußgeld bis zu 50.000 Euro belegt werden.


Darüber hinaus werden auch Eltern durch die großen Alterskennzeichen der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) und der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) im Rahmen ihrer Medienerziehungskompetenz sensibilisiert.



Verkäufer an der Kasse genauso wie Eltern daheim im Kinderzimmer können auf den ersten Blick erkennen, ob ein Spiel für Kinder und Jugendliche eines bestimmten Alters freigegeben ist oder nicht. „Warnschilder“ wirken nur, wenn sie sichtbar sind, das gilt im Straßenverkehr wie auf Zigarettenpackungen.


Enthält ein Videofilm oder Computerspiel jedoch kein Kennzeichen von der FSK oder der USK, so so darf das Spiel (unabhängig vom Inhalt) Kindern und Jugendlichen nicht angeboten, überlassen oder sonst zugänglich gemacht werden und darf auch nicht im Versandhandel angeboten und überlassen werden.



Tja, was soll man dazu noch groß sagen. Eigentlich bin ja positiv überrascht, dass die das ganze mit DirektZu zurückverfolgen können. Auf der anderen Seite hab ich ja nur deswegen eine offizielle Petition gestartet, weil ich von der Bundesfamilienministerin so ne lahme Antwort bekommen habe. Sogar der Zigarettenvergleich kommt nochmal vor, obwohl ich den in meiner Petition sogar anspreche. Tja, jetzt kann man nur noch hoffen, dass dieser Beitrag hier bald beantwortet wird.


Und warum müssen die mir sowas eigentlich mit der Post schicken? Hätts ne Email mit PDF-Anhang nicht auch getan?

Sonntag, 5. April 2009

Jetzt werden sogar L.a.r.p.s verboten....

Im Namen der "Gewaltpräventation" hat das Dortmunder Jugendamt eine Mittelalter/Fantasy Larp Aktion verboten.

Ganz ehrlich, so langsam kann ich nicht mehr. Wer lässt sich denn so einen Scheiß einfallen?! Nicht das Larp, das Verbot mein ich. Wenn die Kinder drin sitzen und zocken ist das schlecht. Wenn sie rausgehen in die Natur um was zu erleben ist das auch schlecht. Wo soll das enden? Gummizellen mit offenem Dach?

*Kopfanderwandzertrümmer!!!

Meine unveröftenlichten Beiträge an Frau von der Leyen

Wie ich bereits in diesem Beitrag hier erwähnt habe, hab ich auf Frau von der Leyens Antworten auf meine DirektZu Beiträge selbst schon Antworten verfasst. Ich hatte so richtig Spaß daran ihre Argumentation auseinander zu pflücken als Schnittbericht-Foren Nutzer "Xero" eine offizielle Mitteilung bekam, dass bereits erwähnte Themen kein 2. mal behandelt werden. Deswegen habe ich darauf verzichtet meine Beiträge abzuschicken, da sie im Prinzip auch eine direkte Antwort auf die Antworten der Familienministerin sind. Für den Fall, dass es jemanden interessiert, hier die besagten Beiträge:


Zum Thema Indizierung und Zensur:

Sehr geehrte Frau Von Der Leyen,

betrachten Sie Folgendes bitte als Antwort auf Ihre Antwort zum Thema „Indizierung und Zensur in den neuen Medien“.

Zuallererst möchte ich Ihnen danken, dass sie sich die Zeit genommen haben meine Fragen zu beantworten.

Besonders dieser Teil war mir sehr hilfreich:

Sie beklagen, dass Sie auch als Erwachsener in Deutschland häufig nur „entschärfte“ Spielversionen erhalten und führen das auf Jugendschutzvorschriften zurück. Das ist nur zum Teil richtig. Für Computerspiele, die sich ausschließlich an Erwachsene richten, gibt es, was den Inhalt angeht, allein das Strafgesetzbuch als gesetzliche Grenze. Das heißt, verboten ist zum Beispiel, was „gewaltverherrlichend“ ist oder Nazi-Gedankengut verbreitet.“

Die Sache mit dem Strafgesetzbuch war mir tatsächlich nicht bekannt. Es hat natürlich wenig Sinn mit Ihnen als Familienministerin über dieses Thema zu debattieren; ich bin aber trotz allem eher unzufrieden darüber wie sich das auf die Spielkultur auswirkt.


Allerdings sind mir in Ihrer Antwort trotzdem einige Unklarheiten aufgefallen, auf die ich deswegen Ihre Aufmerksamkeit lenken möchte.

Ich Zitiere:

Davon abgesehen steht es den Spiele-Anbietern vollkommen frei, mit welchen Versionen sie den deutschen Markt beliefern. Dass sie in der Praxis häufig Spiele „entschärfen“, ist letztlich ihre eigene Entscheidung.“,

sowie:

Viele Spieleanbieter ziehen es aber aus wirtschaftlichen Gründen vor, ihre Produkte im normalen Regal zu platzieren und wollen auch auf minderjährige Käufer nicht verzichten.“,

und:

In Deutschland gibt es keine Zensur.“

Das ist so leider nicht ganz korrekt. Die Spiele werden von den Entwicklern „entschärft“, damit die USK dem Titel eine Freigabe erteilt. Bekommt ein Titel keine Freigabe, kann und wird er in Deutschland früher oder später „auf dem Index landen“, wie man im Volksmund sagt. Und wenn Spiele oder Filme keine Freigabe erhalten und indiziert werden, dann können diese Titel ohne Probleme beschlagnahmt werden und um dies zu verhindern sehen die „Publisher“ oft von einer Veröffentlichung in Deutschland ab.

Doch sind auch Titel die für den deutschen Markt gekürzt wurden, meistens immer noch erst ab 18 Jahren freigegeben, weswegen solche Titel gar nicht an Minderjährige verkauft werden dürfen, also kann die Industrie davon überhaupt nicht profitieren..

Viele Entwickler müssen also ihre Spiele kürzen, um sie in Deutschland an die gleiche Käuferschicht zu verkaufen wie in z.B. Italien oder Frankreich. Und wenn sie nicht „entschärft“ werden, dann werden diese Titel häufig indiziert und häufig auch kurz darauf beschlagnahmt. Und das, werte Frau von der Leyen, ist Zensur, egal wie Sie es drehen und wenden.


Ein weiteres Zitat:

Sie werden mir sicher zustimmen, dass solche Schranken (die nicht alle Länder kennen) sinnvoll und notwendig sind.“

Nein, ich kann Ihnen in diesem Punkt absolut nicht zustimmen. Es gibt durchaus einige Filme und Videospiele die unter gewissen Umständen als „gewaltverherrlichend“ bezeichnet werden könnten, was aber nichts daran ändert, dass ich mich darüber ärgere, dass ich in fast jeden anderem Land Europas normal erwerben könnte. Dass ich diese Titel außerhalb Deutschlands kaufen muss hat letztlich genau 2 Effekte:

  1. Es schadet der deutschen Wirtschaft. Gerade in Zeit der aktuellen Krise ein Punkt dem man mehr Beachtung schenken sollte.

  2. Wenn ein Spiel in Deutschland nicht erhältlich ist, werden von den Online-Diensten der Hersteller auch keine herunterladbaren Inhalte im deutschen Netzwerk angeboten. So kann ich mir als volljähriger Bürger zwar ein indiziertes Spiel im Ausland oder „unter der Ladentheke“ kaufen, komme aber trotzdem nicht in den vollen Genuss des Titels wie die nicht-deutschen Bürger der EU.

Es gibt noch einige andere Probleme die geschnittene Fassungen von Videospielen mit sich bringen. Das größte Problem ist, dass die deutsche geschnittene Fassung eines Videospiels häufig nicht kompatibel ist mit den Versionen aus dem Ausland und so deutschen Spielern die volle Nutzung eines internationalen Mehrspieler-Erlebnisses verwehrt bleibt.

Des Weiteren, finde ich auch den deutschen Umgang mit „verfassungsfeindlichen Symbolen“ und Ähnlichem zu verallgemeinernd und häufig dem Fall nicht richtig angemessen. Aber dies ist kein Thema welches in ihren Zuständigkeitsbereich fällt.


Dann gab es noch folgende Aussage:

Denn unter der Ladentheke oder in Räumen, zu denen Kinder und Jugendliche keinen Zutritt haben, dürften sie durchaus ungeschnittene Spiele exklusiv für erwachsene Fans wie Sie anbieten.„

Hier haben wir ein weiteres Problem. Für viele der großen Ketten wie Saturn oder Media-Markt lohnen sich solche „Räume“ nicht und kleinere Läden haben dafür selten die Fläche. Hinzu kommt die Differenzierung zwischen indizierten Titeln auf Liste A und Liste B und, dass ich auch nur dann indizierte Titel kaufen kann, wenn sie noch nicht beschlagnahmt wurden.

Um mich kurz zu fassen, selbst wenn ein Händler Ware „unter der Ladentheke verkauft“, kann er mir nur einen Teil der Ware anbieten. Ein Beispiel ist das Rollenspiel „Fallout 3“ das in Deutschland gekürzt wurde um eine Freigabe zu bekommen. Da ich aber Wert auf vollständige Versionen lege würde ich aber eine Version aus z.B. England vorziehen, bekomme sie aber nicht über einen deutschen Händler, egal ob über oder unter der Ladentheke.


Zum Abschluss noch ein letztes Zitat:

Ich hoffe, Sie verstehen, dass ich da eisern bin!“

Hier muss ich Ihnen leider auch mit einem klaren Nein antworten, ich verstehe das absolut nicht. Wie bereits erwähnt gehen die aktuellen Jungendschutzbestimmungen, so merkwürdig das auch klingen mag, an der „Zielgruppe“ vorbei. Dass Titel die häufig eine „Ab 18“ Einstufung oder ähnliche Bewertung erhalten, noch zusätzlich gekürzt, oder im Extremfall indiziert und beschlagnahmt werden, ist kein Jugendschutz sondern Bevormundung Erwachsener.


Dies bringt mich nun zu meiner Frage:

Warum ist der deutsche Jugendschutz bezüglich solcher Themen eigentlich viel strenger als im Rest von Europa?

Und, da anscheinend das deutsche Strafgesetz der Grund ist, weswegen Spiele und Filme aufgrund von „Gewaltverherrlichung“ indiziert und beschlagnahmt werden, würde ich gerne noch wissen an wen ich mich wenden muss, um mir diesbezüglich etwas Gehör zu verschaffen.


Ich hoffe, dass Sie auch dieses Anliegen vorgelegt bekommen und meine Ergänzungen zu Ihrer Argumentation Ihnen dabei helft einen wirksamen Jugendschutz durchzusetzen ohne, dass volljährige Spiele- und Filmfans wie Ich und die restlichen Befürworter dieses Antrags dabei den Kürzeren ziehen müssen.

Ihnen ist möglicherweise auch aufgefallen, dass meine letzten 2 Beiträge unter den 3 am besten bewerteten auf Ihrer Seite gehören und während ich dieses Schreiben verfasse warten bereits zwei weitere Beiträge mit einem ähnlichen Anliegen von anderen Mitgliedern des DirektZu Boards auf eine Freischaltung. Daran erkennen Sie hoffentlich, dass es eine ganze Menge Leute wie mich gibt, die mit den aktuellen Bestimmungen alles andere als zufrieden sind.


Ich freue mich auf ihre Antwort,

Konrad Huber




Zum Thema Kennzeichnungen.


Sehr geehrte Frau von der Leyen,

dieser Beitrag ist eine Antwort auf Ihre Antwort, bezüglich der neuen Kennzeichnungen auf Spielhüllen und Filmschachteln. Zuallererst möchte ich Ihnen auch hier danken, dass sie sich die Zeit genommen haben meine Beiträge zu beantworten, allerdings kann ich einen Großteil Ihrer Ausführungen zu diesem Thema absolut nicht nachvollziehen.


Aber am besten bediene ich mich auch hierzu wieder Ihrer Zitate:


Die Erfahrung zeigt, dass die besten Jugendschutz-Gesetze nichts nutzen, wenn sie in der Praxis ignoriert werden. Als langjähriger Spiele-Fan wissen Sie sicherlich sehr gut, dass man sich bis zur Einführung der großen, deutlich sichtbaren Alterskennzeichnungen irgendwo im Kleingedruckten über die Altersfreigabe informieren musste. „

Meiner Meinung nach waren die alten Alterskennzeichnungen völlig ausreichend. Sie waren aufgrund der starken farblichen Abhebung, mehr als deutlich auf der Front erkennbar und auch die Zahl war deutlich sichtbar.


Das war für viele eine Einladung zum Wegschauen. Heute können Verkäufer an der Kasse genauso wie die Eltern daheim im Kinderzimmer auf den ersten Blick erkennen, ob ein Spiel für Kinder und Jugendliche eines bestimmten Alters freigegeben ist oder nicht.“

Diese Aussage kann ich absolut nicht nachvollziehen. Es ist die Pflicht eines jeden Verkäufers im Zweifelsfall zu überprüfen ob ein Produkt für einen minderjährigen Kunden geeignet ist oder nicht. Und Eltern tragen die Verantwortung sicher zu stellen, dass die Dinge mit denen sich ihre Sprösslinge in deren Freizeit beschäftigen auch für sie geeignet sind.

Beide Parteien tragen eine Verantwortung der sie sich nicht entziehen können und indem die Logos einfach um ein vielfaches vergrößert werden untergraben Sie nur die Autorität und Kompetenz besagter Personen.


'Warnschilder' wirken nur, wenn sie deutlich sichtbar sind, das gilt im Straßenverkehr wie auf Zigarettenpackungen. Wenn wir anfangen, Warnsignale aus ästhetischen Gründen zu verstecken, können wir auch gleich darauf verzichten. „

Ich finde diesen Vergleich sehr unpassend. Verkehrsschilder dienen der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer und trotzdem werden sie des öfteren von rücksichtslosen Fahrern missachtet. Glauben Sie, es würde helfen wenn diese Schilder um das Doppelte vergrößert werden?

Auch Ihr Vergleich mit den Zigarettenpackungen hinkt ein wenig. Zigarettenschachteln sind Wegwerfobjekte, Film- und Spielhüllen dagegen Sammlerstücke; insbesondere in Zeiten in denen der digitale Vertrieb dieser Medien immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Dazu muss außerdem noch erwähnt werden, dass zwar einige der großen Filmverleihe bestätigt haben, dass sie DVDs und Blu-Rays in Zukunft mit Wendecovern ausstatten werden damit sich Besitzer nicht über das neue Logo auf Filmschachteln ärgern, dies hilft allerdings nur bei „regulären“ Verpackungen. DVDs und Blu-Rays von erfolgreichen Filmen kommen aber häufig auch in limitierten Sondereditionen mit speziellen Hüllen, bei denen ein Wendecover leider nicht möglich ist und es sind gerade solche Fassungen die für Sammler interessant sind.

Seit dem vergangenen Sommer kann sich niemand mehr herausreden, er habe nicht gewusst, ob ein gekennzeichnetes Computerspiel z.B. an einen 12-Jährigen abgegeben werden kann oder nicht. Für alle Eltern, die ihre Kinder schützen, und Kontrollbehörden, die verantwortungslose Verkäufer überführen wollen, ist das ist ein gewaltiger Fortschritt.“

Auch hier gilt: Eltern und Verkäufer hatten die selben Pflichten bereits zuvor. Das die bisherigen Kennzeichnungen zu klein waren, ist keine Ausrede. Verkäufer könnten sich auch trotz der großen Logos weiterhin verantwortungslos verhalten und, dass die Gesetze bisher nicht gründlich genug durchgesetzt wurden erscheint mir eher ein Armutszeugnis für besagte „Kontrollbehörden“ zu sein.



Frau von der Leyen, ich kann mir nicht vorstellen, dass die neuen vergrößerten Logos eine wirkliche Verbesserung des Jugendschutzes sind. Wie bereits erwähnt, gibt es in dieser Situation 2 Hauptverantwortliche. Die Händler und die Erziehungsberechtigten. Und anstatt diesen beiden Parteien Verantwortungslosigkeit und anscheinend auch Blindheit zu unterstellen, würde ich vorschlagen, dass stattdessen vielleicht eher an einer ordentlichen Kampagne zur Aufklärung gestartet werden soll.


Letztlich möchte ich noch auf ein Thema zu sprechen kommen, was ich in meinem Letzten Beitrag vergessen habe: Die Pegi.

Auf deutschen Verpackungen sind oft 2 Altersfreigaben zu finden. Die der USK und die der PEGI, in gewisser Weise das EU Gegenstück der USK. Die Freigabe der Pegi wird in beinahe ganz Europa angewandt und Titel mit einer höheren Pegi Alterskennzeichnung werden auch nicht an jüngere Kunden abgegeben.

http://www.pegi.info/de/index/id/953

Das Pegi Logo ist auf den Spielverpackungen mehr als deutlich zu erkennen und es existieren neben der Altersfreigabe noch weitere Symbole, die interessierten Käufern und besorgten Eltern über den Inhalt des Spiels informieren. Außerdem ist die Alterskennzeichung der Pegi größer als die Zahl auf den neuen USK Logos und schafft es dabei trotzdem dezent zu bleiben.


Da stellt sich doch die Frage, warum Deutschland das einzige Land Europas ist, dass noch zusätzlich ein eigenes Freigabe-System benötigt? Wäre es nicht viel einfacher auch in Deutschland das Pegi System als alleinige Instantz zur Bewertung von Spielen zu verwenden? Es wäre sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, wenn man bedenkt wie sehr die Länder der Europäischen Union immer mehr zusammenwachsen.


Hinzu kommt, dass die Altersfreigabe der Pegi bei vielen Titeln niedriger angesetzt ist als das USK Äquivalent. Ein weiterer Hinweis darauf, dass Deutschland in diesen Bereichen vielleicht etwas zu empfindlich reagiert. Und das auf Spielhüllen in Deutschland oft 2 Alterskennzeichnungen zu finden sind, ist für viele besorgte Käufer eher verwirrend.


Ich hoffe, dass Sie auch dieses Anliegen vorgelegt bekommen und meine Ergänzungen zu Ihrer Argumentation Ihnen dabei helft einen wirksamen Jugendschutz durchzusetzen ohne, dass volljährige Spiele- und Filmfans wie Ich und die restlichen Befürworter dieses Antrags dabei den Kürzeren ziehen müssen.

Ihnen ist möglicherweise auch aufgefallen, dass meine letzten 2 Beiträge unter den 3 am besten bewerteten auf Ihrer Seite gehören. Daran erkennen Sie hoffentlich, dass es eine ganze Menge Leute wie mich gibt, die mit den aktuellen Bestimmungen alles andere als zufrieden sind.


Ich freue mich auf ihre Antwort,

Konrad Huber