Sonntag, 5. April 2009

Jetzt werden sogar L.a.r.p.s verboten....

Im Namen der "Gewaltpräventation" hat das Dortmunder Jugendamt eine Mittelalter/Fantasy Larp Aktion verboten.

Ganz ehrlich, so langsam kann ich nicht mehr. Wer lässt sich denn so einen Scheiß einfallen?! Nicht das Larp, das Verbot mein ich. Wenn die Kinder drin sitzen und zocken ist das schlecht. Wenn sie rausgehen in die Natur um was zu erleben ist das auch schlecht. Wo soll das enden? Gummizellen mit offenem Dach?

*Kopfanderwandzertrümmer!!!

1 Kommentar:

  1. Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man bei dem Verbot einen schwerwiegenden Fehler gemacht hat, jedoch sollte man in einem solchen Falle nicht auf die emotionale Schiene verfallen und sagen, dass "alle dort oben" "dumm" seien!

    Es ist wahr, dass bei dem Verbot wohl zu wenig Recherche betrieben worden ist.
    Und ich persönlich bin auch der Meinung, dass nicht das konsequente Verbot (und erst recht nicht bereits auf Verdacht, sonst könnten wir ja bald auch jeden Menschen einsperren, weil er unter dem Verdacht steht eine Straftat zu begehen- rein statistisch gesehen begeht jeder Mensch innerhalb seines Lebens mind. Eine Straftat!), sondern der verantwortliche Umgang mit der Gefahr/Gewalt/Verantwortung an sich gelernt und gelehrt werden sollte!!!

    Und hier kommen wir auch schon zur eigentlichen Ursache, zu der aber anscheinend keiner durchdringen WILL: Der Erziehung und Bildung

    Leider ist es so, dass wir als Land in diesem Bereich (wenn man der Statistik glauben darf), kläglich versagt haben.
    Und anstelle von der Förderung von Projekten, die den Menschen (in diesem Falle den Kindern) Werte, Rhetorik (ja, man muss ja auch ein wenig wie ein mittelalterlicher Gesell klingen, um seine Rolle glaubwürdig verkörpern zu können), Gemeinschaftssinn, etwas von der Natur, den bewussten Umgang mit „Macht“/“Gewalt“ und SPAß näherbringen und sie damit bereichern, wird gesehen, dass es dort wohl „Waffen“ und „Gewalt“ gibt…

    Dazu zitiere ich nun einmal einen Post (dessen Quelle ich auch angeben werde:

    „Begeisternd. Ich bin meines Zeichens Diplom-Psychologe und arbeite als Bezugstherapeut in einer psychiatrischen Tagesklinik.
    Rollenspiele und auch der ritualisierte und adequate Umgang/Abbau von und mit Gewaltimpulsen sind ein effektiver Bestandteil von Therapie, und zwar, weil Profis wissen, dass Gewalt und Gewaltimpulse sich nicht durch Tabuisierung und das Ausschließen des Themas bekämpfen lassen.
    Das Problem ist, dass zuviel Oberflächen-Aktionismus und Halbwissen in den Kommunen das Handeln bestimmt. Die wirklich notwendigen Diskurse werden nicht geführt, die verfügbaren ExpertInnen gar nicht erst gefragt - weil sich jeder als Experte fühlt und ein Schnellschüsse wie dieser die selbstkritische Auseinandersetzung mit dem Eigenanteil an Gewalt und Antisozialität in der Gesellschaft vermeiden hilft:
    Wenn man einen Schuldigen gefunden hat, kann man sich selbst damit klasse entlasten.
    Leider kein Einzelfall - nur diesmal noch etwas absurder als sonst ...“
    #23 von Dipl.Psych. Manuel Stein, am 11.04.2009 um 20:23

    http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/dortmund/sued/2009/4/3/news-116275716/detail.html#622901

    Ich glaube eine solche kompetente Stellungnahme kann erst einmal für sich so stehen gelassen werden.

    Mit Hochachtung,
    noPhobia

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