Dienstag, 30. März 2010

PEGI vs. USK Episode 2 - God of War III



Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, dass diese Kolumen etwas ausgeglicher wird. Ich möchte nicht "nur" auf der USK rumhacken, aber es gibt da nen Punkt den ich echt nicht kapiere:

Wie zum Geier hat es God of War III durch die Prüfung geschafft?!

Versteht mich nicht falsch. Ich freue mich riesig darüber, dass man das Spiel in Deutschland kaufen kann und wenn ich mir irgendwann mal ne PS3 hole, dann ist das Spiel ganz oben auf der To-Play-Liste, aber ich hätte nie damit gerechnet, dass das Spiel es durch die USK-Prüfung schafft.
Soweit ich weiß, war es schon bei den ersten Teilen recht knapp bei der Prüfung, der erste Teil wurde glaube ich sogar erst zur Prüfung eingereicht, nach dem es so ein massiver Erfolg im Rest der Welt war, aber da kann ich mich auch irren.
Dass ein Spiel mit einem so hohen Gewaltgrad es grade noch durch die Prüfung schafft, liegt in einigen Fällen daran, dass man nicht gegen "menschen-ähnliche Wesen" kämpft. Zombies sind für die Prüfer meistens als menschenähnlich einzustufen (auch wenn ich mir nicht erklären kann warum ^^), während, sagen wir, Necromorphs es nicht mehr sind. Auch in God of War kämpft man gegen eine Menge Monster wie Hydren, Chimären und Zyklopen, aber auch gegen sehr menschenähnliche Figuren, nämlich die Götter des Olymp.

Ich hab auf der Gamescom in Köln letztes Jahr die Möglichkeit gehabt eine Demo von GoW3 anzuspielen und mein Eindruck war, naja, das Spiel ist echt brutal. Gegen Ende der Demo "kämpft" man gegen Helios, den Sonnengott. Und im Gegensatz zu Poseidon sieht der ziemlich menschlich aus. Und dann reisst man ihm den Kopf ab. In Nahaufnahme. In dem man ganz schnell die Schultertasten drückt.



Ganz ehrlich: wäre ich ein Teil der deutschen Zensurmaschine die sich Jugendschutz schimpft, dann weiß ich nicht ob ich das durchgelassen hätte. Nochmal: persönlich finde ich das echt toll, dass es unkastriert erschienen ist, aber ich kapier einfach nich wie es dazu kommen konnte!

Montag, 29. März 2010

Castlevania: the Adventure Rebirth


Ich mag alte Spiele. Ich mag auch Spiele die auf Alt und Retro getrimmt sind. Aber Castlevania Rebirth hat mir echt keinen Spaß gemacht. Es baut sehr auf Nostalgie, zeigt dabei aber zu stark die Macken der Vorgänger auf. Die Bedienung ist veraltet, die Hauptfigur bewegt sich zu langsam und wer zum Geier braucht eigentlich noch ein Punktesystem?
Zum Review

Freitag, 26. März 2010

Tales of Monkey Island


Nachdem ich vor ner Weile schonmal die ersten beiden Kapitel reviewt habe, hier noch eine Kritik zum Gesamtpaket von Tales of Monkey Island.

Die Rätsel sind an sich eigentlich alle sehr typisch für die Serie. Wie schon in den vorherigen Teilen der Serie kommt eine gewisse Cartoon-Logik zum tragen. Werft einen Hund (den ihr nach dem er einen Knochen gegeben habt, in eurem Mantel mit euch rumtragt) in einen Haufen mit Schriftrollen und er findet eure eigene wieder. Ein andermal müsst ihr eine paralisierte Katze mit Metallspänen füllen, damit sie von einem elektrisch aufgeladenem Affen durch die Gegend gezogen wird.

3 Thesen zum "Killerspiel"-Verbot

Die meisten meiner Leser werden es ohne Zweifel schon mitbekommen haben. In der Schweiz wurde kürzlich 2 Motionen zum Thema Videospiele zugestimmt. Die eine fordert nur die gesetzliche Verankerung der PEGI, die andere ein Totalverbot. Mehr lesen könnt ihr hier.

Was ich jetzt aber eigentlich machen wollte, ist auf einen sehr interessanten Text verweisen, den ich zu dieser Debatte gefunden habe. Der wird den meisten Gamers aus der Seele sprechen.

"Das Ungleichgewicht liegt in der Natur des politischen Diskurses. Case in point: Nichts, was ich hier schreibe, wird die Ohren jener erreichen, für die es in erster Linie bestimmt ist. Nichts, was ich hier anführen könnte, würde die Betroffenen dazu ermuntern, daraus einen Dialog zu machen. Weshalb ich es mir erlauben will, selbst einen Dialog daraus zu machen, indem ich mich nämlich jener Worte annehme, die bereits geschrieben wurden: Der Motionen selbst..."

Den ganzen Text gibt's hier.

Donnerstag, 18. März 2010

PEGI vs. USK Episode 1 - Edna bricht aus

Wie gesagt, ich bin zwar nicht die ganze Zeit am Briefe schreiben, aber ich möchte trotzdem mal ein bisschen mehr Content hier reinbekommen. Alleine damit es sich lohnt, wenn ich die anderen 900 Visitenkarten noch an den Mann bringe. ^^

Dies wird so eine Art Mini-Kolumne in der ich die USK mit der PEGI vergleiche. Manchmal bin ich echt hin und her gerissen welches denn jetzt eigentlich das bessere System ist. Einmal abgesehen davon, dass die USK letztlich ein Rädchen in der deutschen Zensur-Maschine ist, muss ich eingestehen, dass das Konzept einer Institution die jedes neue Spiel auf Herz und Nieren prüft an sich eine lobenswerte Idee ist.
Die Kennzeichnungen der PEGI dagegen, für diejenigen die es nicht wissen, kommt hauptsächlich vom Entwickler selbst. Immerhin müsste der ja wissen für wen seine Spiele geeignet sind, oder?
Hinzu kommt, dass es in Dutschland des öfteren vorkommt, dass beide Kennzeichnungen, von der PEGI und der USK auf der Verpackung zu finden sind. Dies könnte einige Kunden durchaus etwas verwirren. Wem soll man jetzt eher trauen, wenn es sich um verschiedene Endergebnisse handelt?

Was ist letztlich die bessere Methode? Angesichts der Umstände in Deutschland ist es nicht gerade ein sonderlich kluger Schachzug öffentlich die Auflösung der USK zugunsten einer von der "Industrie kontrollieren Behörde" zu fordern (nicht, dass mich so etwas aufhalten würde).

Ich möchte im Rahmen dieser Artikel nun ein paar Beispiele aufführen. Naja, erst mal eines, denn dieses eine Spiel hat mich erst auf die Idee gebracht:

Warnung: es folgt eine Art Spoiler

Edna bricht aus

Eba ist ein Point & Click Adventure der alten Schule. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Edna, die in einer Zelle in einem Irrenhaus aufwacht und sichan nichts erinnern kann und der einzige der ihr helfen kann ist ihr sprechender Stoffhase Harvey.
Wie der Titel schon andeutet, muss der Spieler nun aus eben dieser Anstalt entkommen und gleichzeitig das Gemeimnis um den fiesen Dr. Marcel zu enthüllen, der versucht Ednas Gedächtnis zu löschen.

Dieses Spiel ist das beste Adventure was mir in Jahren untergekommen ist. Es ist zwar etwas grob gezeichnet, aber die Rätsel sind köstlich absurd, die Dialoge äuserst witzig und alles in allem ist es einfach ein echt tolles Spiel. Jeder der Point & Click Adventures mag, darf sich diese Perle nicht entegehen lassen.

Nun zum eigentlichen Problem: Wie ihr auf der rechten Seite sehen könnt, hat Edna bricht aus von der USK das weise Siegel bekommen. Im Prinzip also "freigegeben ab 0" und damit auch für die Kleinsten freigegeben. Ist doch auch ganz niedlich, oder? Ein schöner Comicstil, ein sprechender Stoffhase und ein paar lustige Rätsel. Eigentlich genau die Art Spiel mit der man junge Zocker begeistern kann, oder?

FALSCH! Im letzten Drittel nimmt Eba eine überraschende Wendung. Ich möchte nicht zuviel verraten (und Leser die das Spiel schon kennen darum bitten sich auch nicht in den Kommentaren zu verplappern), aber wer das Spiel bis zum Ende durchspielt wird es danach kaum einem 7-jährigem Adventure Neuling in die Hand drücken.

Es ist ohne Zweifel der Schluss, warum das Spiel außerhalb Deutschlands das PEGI-Rating "ab 12" trägt, also das selbe wie ein Action-Adventure wie Zelda oder ein Prügler wie Street Fighter.

Doch die USK hat dieses letzte Drittel offensichtlich nicht gesehen. Entweder das, oder ihr Kriterien-Katalog ist lascher als ich bisher annahm. Natürlich kann die USK in ihrer aktuellen Form gar nicht jedes Spiel von Vorne bis Hinten prüfen, vor allem nicht bei so oberflächlich harmlosen Titeln wie Edna bricht aus.
Aber die Entwickler wussten genau, was sie da haben. Deshalb hat das Spiel auch das PEGI 12er Rating und deshalb hat die USK in diesem Fall versagt.

Die Idee hinter der Institution der USK ist gut, aber vielleicht wissen es die Leute aus der Industrie manchmal eben doch besser. Edna bricht aus ist ein super Spiel, aber es gehört wirklich nicht in Kinderhände.

PEGI: 1 / USK: 0

Dienstag, 16. März 2010

Gunners and Gamers

Um hier mal ein bisschen regelmäßiger zu posten, hier eine Leseempfehlung: Der Chefredakteur des Escapist Magazine hat einen interessanten Artikel über die Beziehung zwischen Waffenbesitzern und Gamern geschrieben. Ich hab erst heute mittag wieder eine hitzige Diskussion mit meiner Tante über Gewalt in Videospielen geführt habe und fand den Artikel im Zusammenhang sehr interessant.


Zum Artikel.

Montag, 15. März 2010

Sonntag, 14. März 2010

Neuer Brief an den Bundespräsidenten

Nachdem es Horst Köhler sich schon wieder nicht verkneifen konnte, bei der Gedenkfeier für Winnenden auf Computerspielen rumzuhacken, musste ich mal wieder einen Brief schreiben, auch wenn ich auf den letzten nie eine Antwort bekam.


Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

es ist jetzt ein Jahr her, dass ich ihnen zuletzt geschrieben habe. Im März 2009 sprachen sie auf der Trauerfeier zum Gedenken der Opfer der Ereignisse von Winnenden und Wendlingen und in diesem Zusammenhang auch über die Gewaltdarstellung in den Medien. Es waren nur 3 kurze Sätze, aber sie sind mir in Erinnerung geblieben, weil sie so aus dem Rest Ihrer Rede herrausstachen. Ich weiß nicht, ob Sie Ihre Reden selber schreiben, aber ich war sehr überrascht darüber, wie das Thema in der Rede so beiläufig angesprochen wurde, als ob das des Rätsels Lösung wäre. Und das, obwohl sie nur ein paar Minuten zuvor in dieser Rede ihren Vorgänger Johannes Rau zitierten, dass es keinen Sinn mache nach schnellen Erklärungen zu suchen.
Ich war damals sehr verärgert über Ihre Rede. Die Art und Weise wie Sie das Medium Videospiele abfertigen und damit einer ganzen Generation vor den Kopf stoßen. Es sind genau solche Aussagen wie die Ihren, die wir Spieler uns auch regelmäßig von Presse und Fernsehen anhören müssen. Unser Hobby, unsere Leidenschaft, werden mit wenigen Sätzen zum Feindbild der Nation erklärt.

Das war vor einem knappen Jahr und nun muss ich feststellen, dass sich immer noch nichts geändert hat. Es ist sogar schlimmer geworden. Letztes Jahr appellierten Sie in ihrer Rede noch an den "gesunden Menschenverstand", doch jetzt gehen Sie einen Schritt weiter und fordern in Ihrer Rede zur Winnenden-Gedenkfeier die Bürger auf "sich zur Wehr zu setzen und Grenzen zu ziehen". Ich bin schockiert und enttäuscht darüber, wie Sie quasi die Diskriminierung einer großen Gruppe der Bevölkerung aufgrund einer harmlosen Freizeitbeschäftigung fordern. Die einzige Erklärung die mir dazu einfällt ist, dass sie wie so unzählige andere Leute die ihre Meinung zum Medium Video- und Computerspiele teilen, einfach nicht wissen worüber sie da reden. Ich möchte Sie damit nicht beleidigen, aber die Art und Weise wie Sie über dieses Thema reden, zeugt davon, dass Sie nicht wirklich Erfahrung in diesem Bereich haben.
Wenn Sie sich einmal ein bisschen mit der Materie beschäftigen, oder vielleicht einmal ein Gespräch mit Jemanden führen würden der gerne "brutale" Computerspiele spielt, dann würden Sie vielleicht erkennen, dass man dieses Medium nicht einfach auf den Gewaltfaktor reduzieren kann. Ein gutes Computerspiel, unabhängig davon wie "gewalttätig" der Inhalt ist, hat so viel zu bieten: Eine spannende Geschichte, eine fantastische Welt zum erforschen, ein Erlebnis intensiver und beeindruckender als ein Film oder ein Buch je sein könnte. Aber daran haben Sie offensichtlich kein Interesse, sonst würden Sie nicht so abfällig über das Thema reden.

Einmal abgesehen davon, hat sich schon vor Monaten herrausgestellt, dass der Täter von Winnenden nur sehr wenig Zeit mit "gewalthaltigen" Computerspielen verbracht hat. Das hat Sie aber nicht von diesem peinlichen Seitenhieb in ihrer Rede abgehalten. Ich nenne es "peinlich", weil ich es wirklich kaum fassen kann, wie ein Mann in ihrer Position solche Sätze von sich geben kann. Noch dazu ohne jeden Zusammenhang zum Rest ihrer Rede.
Es ist tragisch, dass unser Bundespräsident solch eine Ignoranz gegenüber einem Thema zeigt, welches vielen Menschen aus meiner Generation so viel bedeutet. So viel, dass wir auf die Straße gehen müssen um auf die öffentliche Vernichtung von Kulturgut aufmerksam zu machen. Ein ganzes Medium, welches bei uns von Politikern und Presse verteufelt wird, während es der Rest der westlichen Welt als das akzeptiert was es ist: Ein integraler Bestandteil der Jugendkultur, der Entwicklung der Medien, ja sogar unseres Lebens.

Ich bin schwer enttäuscht von Ihnen, wie Sie ein tragisches Ereignis wie die Tat von Winnenden dazu nutzen können auf einem Thema rumzuhacken von dem Sie offensichtlich nur sehr wenig wissen. Es sind Aussagen wie die Ihre, die junge Menschen wie mich den Glauben an die Politik verlieren lassen.

Konrad Huber

Sonntag, 7. März 2010

Gewalt in den restlichen Medien.

Ich habe mal wieder eine Kolumne auf GU veröffentlicht, in der ich mich ein wenig mit Gewalt in unserem Hobby auseinandersetze:


Egal ob es um USK, Indizierung, oder "Killerspiele" geht, ein sprichwörtliches Damokelschwert hängt über der Diskussion und den Verfechtern von erwachsenen Inhalten in Videospielen. Dabei war Gewalt schon immer ein zentraler Bestandteil der Medien, auch vor dem ersten Ego-Shooter. Doch die Debatte hat so langsam auch Auswirkungen auf ehrliche Zocker.

Erstmal, warum schreibe ich diesen Artikel? Ich hatte ursprünglich Pläne über dieses Thema als zweiten Teil einer mehrteiligen Kolumne anzuscheiden, aber jetzt hab ich was im Kopf und das muss einfach mal raus. ...weiterlesen

Sorry, dass zur Zeit sonst grade nix von mir kommt. Ich hab immer noch anderen Kram in der Mache.