Wie gesagt, ich bin zwar nicht die ganze Zeit am Briefe schreiben, aber ich möchte trotzdem mal ein bisschen mehr Content hier reinbekommen. Alleine damit es sich lohnt, wenn ich die anderen 900 Visitenkarten noch an den Mann bringe. ^^
Dies wird so eine Art Mini-Kolumne in der ich die USK mit der PEGI vergleiche. Manchmal bin ich echt hin und her gerissen welches denn jetzt eigentlich das bessere System ist. Einmal abgesehen davon, dass die USK letztlich ein Rädchen in der deutschen Zensur-Maschine ist, muss ich eingestehen, dass das Konzept einer Institution die jedes neue Spiel auf Herz und Nieren prüft an sich eine lobenswerte Idee ist.
Die Kennzeichnungen der PEGI dagegen, für diejenigen die es nicht wissen, kommt hauptsächlich vom Entwickler selbst. Immerhin müsste der ja wissen für wen seine Spiele geeignet sind, oder?
Hinzu kommt, dass es in Dutschland des öfteren vorkommt, dass beide Kennzeichnungen, von der PEGI und der USK auf der Verpackung zu finden sind. Dies könnte einige Kunden durchaus etwas verwirren. Wem soll man jetzt eher trauen, wenn es sich um verschiedene Endergebnisse handelt?
Was ist letztlich die bessere Methode? Angesichts der Umstände in Deutschland ist es nicht gerade ein sonderlich kluger Schachzug öffentlich die Auflösung der USK zugunsten einer von der "Industrie kontrollieren Behörde" zu fordern (nicht, dass
mich so etwas aufhalten würde).
Ich möchte im Rahmen dieser Artikel nun ein paar Beispiele aufführen. Naja, erst mal eines, denn dieses eine Spiel hat mich erst auf die Idee gebracht:
Warnung: es folgt eine Art SpoilerEdna bricht aus
Eba ist ein Point & Click Adventure der alten Schule. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Edna, die in einer Zelle in einem Irrenhaus aufwacht und sichan nichts erinnern kann und der einzige der ihr helfen kann ist ihr sprechender Stoffhase Harvey.
Wie der Titel schon andeutet, muss der Spieler nun aus eben dieser Anstalt entkommen und gleichzeitig das Gemeimnis um den fiesen Dr. Marcel zu enthüllen, der versucht Ednas Gedächtnis zu löschen.
Dieses Spiel ist das beste Adventure was mir in Jahren untergekommen ist. Es ist zwar etwas grob gezeichnet, aber die Rätsel sind köstlich absurd, die Dialoge äuserst witzig und alles in allem ist es einfach ein echt tolles Spiel. Jeder der Point & Click Adventures mag, darf sich diese Perle nicht entegehen lassen.
Nun zum eigentlichen Problem: Wie ihr auf der rechten Seite sehen könnt, hat Edna bricht aus von der USK das weise Siegel bekommen. Im Prinzip also "freigegeben ab 0" und damit auch für die Kleinsten freigegeben. Ist doch auch ganz niedlich, oder? Ein schöner Comicstil, ein sprechender Stoffhase und ein paar lustige Rätsel. Eigentlich genau die Art Spiel mit der man junge Zocker begeistern kann, oder?
FALSCH! Im letzten Drittel nimmt
Eba eine überraschende Wendung. Ich möchte nicht zuviel verraten (und Leser die das Spiel schon kennen darum bitten sich auch nicht in den Kommentaren zu verplappern), aber wer das Spiel bis zum Ende durchspielt wird es danach kaum einem 7-jährigem Adventure Neuling in die Hand drücken.
Es ist ohne Zweifel der Schluss, warum das Spiel außerhalb Deutschlands das PEGI-Rating "ab 12" trägt, also das selbe wie ein Action-Adventure wie
Zelda oder ein Prügler wie
Street Fighter.
Doch die USK hat dieses letzte Drittel offensichtlich nicht gesehen. Entweder das, oder ihr Kriterien-Katalog ist lascher als ich bisher annahm. Natürlich kann die USK in ihrer aktuellen Form gar nicht jedes Spiel von Vorne bis Hinten prüfen, vor allem nicht bei so oberflächlich harmlosen Titeln wie
Edna bricht aus.
Aber die Entwickler wussten genau, was sie da haben. Deshalb hat das Spiel auch das PEGI 12er Rating und deshalb hat die USK in diesem Fall versagt.
Die Idee hinter der Institution der USK ist gut, aber vielleicht wissen es die Leute aus der Industrie manchmal eben doch besser.
Edna bricht aus ist ein super Spiel, aber es gehört wirklich nicht in Kinderhände.
PEGI: 1 / USK: 0