Sonntag, 16. Januar 2011

Gamer

Als ich letzten Herbst in England war, habe ich mir dort einen Film gekauft, den ich schon länger sehen wollte, allerdings auf Gründen von ungerechtfertigte und ziemlich peinlicher Kastrierung auf einen Kauf und Kinobesuch in Deutschland verzichtet habe.

Gamer ist der vermutlich einzige Kontext in dem das Wort "Killerspiel" gerechtfertigt ist. In einer nahen Zukunft ist die Menschheit bessessen von einem neuen Videospiel namens "Slayers". In diesem Spiel übernehmen normale Zocker die Kontrolle über Fleisch & Blut-Teilnehmer, die sich in diversen Arenen gegenseitig über den Haufen ballern.. Achja, und okay ist das ganze deswegen, weil die Spielfiguren in Slayers alles verurteilte Sträflinge sind. Ist also im Prinzip das Selbe wie Death Race, nur mit einem Shooter als Vorlage und nicht Mario Kart.
Der aktuelle Held von Slayers ist Kable (nicht verwandt mit Nathan Summers), gespielt von Gerard "This is Spartaaaa!!!" Butler, bzw, Kables Spieler Simon. Aber Kable, dessen echten Namen ich vergessen habe, wurde zu Unrecht eingesperrt und will nur zurück zu seiner Familie (ich hab doch gesagt es ist wie Death Race).

Die Action ist insgesamt echt solide und der Film spielt sehr schön mit der Videospiel-Ästhetik, aber das interessanteste an diesem Film ist nicht das vergossene Blut. Seit ich zum ersten mal von Gamer gehört habe war ich fasziniert vom Set-Up, welches der ganzen Killerspiel-Debatte einen faszinierenden neuen Twist geben würde, wenn irgendjemand in Deutschland gemerkt hätte, dass es diesen Film überhaupt gibt.

Dieser Film hätte leicht eine hirnlose Ballerorgie werden können, aber zumindest ich als Zocker fand das Universum das Neveldine und Taylor (die Jungs hinter Crank) geschaffen haben das interessanteste an dem Film. Nicht nur das Ballerspiel Slayers, sondern das Spiel davor, dessen Erfolg Slayers überhaupt ermöglichte: Ein bizzares Spiegeldbild von MMOs im Stil von Second Life, genannt society, in dem echte Mensche ebenfalls echte Menschen kontrollieren. Nur, dass die "Spielfiguren" daran teilnehmen um Geld zu verdienen (wie Kables Frau) und dabei von ihren (anonymen) Spielern auf grausamste Art missbraucht werden. Ich dachte mir mehrmals ich würde gerne den Film sehen der vor Gamer spielt um zu sehen wie es zu diesem Horrorszenario gekommen ist.

Kable mit seiner Frau, ein "Avatar" in society
Ebenfalls sehr interessant in Gamer ist, wie Kables Spieler Simon mit dem Spiel umgeht. Er ist ein 17-jähriger Hardcore-Zocker und er lebt in einer Welt in der er tatsächlich selber ohne mit der Wimper zu zucken echte Menschen umbringt.
Leider geht der Film auch hier nicht genug auf das Szenario und die Entwicklungen die dazu führten ein, obwohl man dort sicher noch einiges hätte rausholen können.

Gamer hat mich auf mehr als einer Ebene positiv überrascht, aber er hätte auch deutlich besser sein können. Ich würde den Film aber dennoch weiter emfehlen. Er ist nicht so laut, brutal und spaßig wie Crank und krazt nur an der Oberfläche von dem was in diesem Setting machbar ist, aber ich hatte Spaß und hab auch danach weiter über den Film nachgedacht.

3 Kommentare:

  1. hm, das Szenario von GAMER im RL, nur eben (noch) nicht mit Menschen:
    http://www.youtube.com/watch?v=D4fylR91kVA&feature=sub

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  2. Ich bin froh, dass dieser Film nicht Wellen in der Killerspieldiskussion geschlagen hat. (Er hätte Potenzial dazu gehabt ^^).
    -
    Happy Coding.

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  3. Klasse Film, war sogar im Kino. Kenne leider die ungeschnittene Fassung nicht. Aber selbst das was bei uns lief, war echt klasse und man hätte wirklich noch mehr draus machen können.

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