Freitag, 29. März 2013

No Joe!

Meine Läster-Posts zu 3D-Kino kommen ja anscheinend immer gut an, deswegen hier ein neuer: Gestern Abend war ich in G.I. Joe 3D: Die Abrechnung. Der Film ist gleichzeitig wundervoll bekloppt und an anderen Stellen unfassbar langweilig. Manche Szenen und Charaktere feiern geradezu die trashige Superhelden-aber-als-Soldaten Vorlage. Der Kampf zwischen Snake Eyes und einer Armee von Ninjas an einem Steilhang ist mit Abstand die beste Szene, die Fahrzeuge und Kostüme von Cobra sind eine köstliche Neuinterpretation der Vorlage.
Zwischendurch gibt es aber jede Menge langweilige Szenen mit... den Joes. Einmal abgesehen von Dwayne Johnson als Roadblock ist mir keiner der Charaktere wirklich in Erinnerung geblieben. Ich konnte mir kaum merken wie die Hälfte heißt.
Was mich aber so richtig angepisst hat war das 3D. Wie ich schon mehrmals betont habe, gibt es nur eine sehr kleine Liste von Filmen, für die ich bereit bin den 3D-Effekt überhaupt zu ertragen. Diese Liste wurde jetzt noch mal deutlich kleiner. Nachdem ich auch den in 3D gefilmten Dredd alles andere als beeindruckend fand, hatten wir es bei G.I. Joe 2 mit einem Film zu tun, der kurz vor Filmstart um 9 Monate nach hinten verschoben wurde, damit man ihn nachträglich 3D-isieren kann. Sogar Regisseur Jon Chu hat gesagt, dass ihm davon die Augen weh tun. Und es ging anscheined wirklich nur um den 3D-Effekt und nicht darum, dass Channing Tatum mehr Szenen bekommt, weil er beim Publikum grade so beliebt ist.
Das 3D in G.I. Joe ist grauenvoll. Der Film ist zwar im Gegensatz zu Dredd nicht so dunkel, dass man irgendwas verpassen würde. Aber dafür ist der Effekt so anstrengend, dass man es sich manchmal wünscht. Die Figuren im Vordergrund, um die der Effekt herum aufgebaut sind, wirken seltsam unscharf und selbst langsame Bewegungen haben einen irritierenden Verwisch-Effekt. Die schnellen Nahkämpfe zwischen Snake Eyes und Storm Shadow sowie der finale Faustkampf zwischen Roadblock und Firefly (sehr coole Socke übrigens) sind kaum zu verfolgen. Das pisst mich einfach unheimlich an. Da sind zwei super krasse Ninjas und ich würde gerne sehen was die machen, aber ich erkenne nichts wegen diesem beschissenem 3D-Effekt.
Mein Bruder kam mit mir aus dem Kino und meinte nur es reicht ihm jetzt. Er würde sich GAR keine Filme in 3D mehr im Kino ansehen, nicht nach all den schlechten Erfahrungen der letzten Monate. Und ich bin geneigt ihm dabei zuzustimmen. Von all den Filmen die ich dieses Jahr gerne sehen würde fällt mir nur noch einer ein für den in 3D noch einmal in Kauf nehmen würde und das ist Iron Man 3. Ich will The Wolverine nicht in 3D sehen, ich will Star Trek nicht in 3D sehen und auch nicht Monster's University. Es kann nicht sein, dass das immer teurer werdende Kino-Erlebnis für mich immer mehr zu Qual wird.

Und noch was: Lieber Byung-hun Lee, wenn du in einem Film keine Maske tragen willst, dann würde ich an deiner Stelle halt keinen Ninja spielen! Der Kerl kann für keine 5 Minuten seine Maske aufbehalten.

1 Kommentar:

  1. Also ich fand den Kampf in 3D eigentlich richtig gut gelungen. (Der lief bei uns als Previewfeature vor Hänsel und Gretel.)

    Am Film selbst störte mich weniger die "Langeweile" zwischen der Action oder die Farblosen Charaktere sondern viel mehr, dass die Storyline der Ninjas eingesetzt wirkt.
    Ganz nach dem Motto: "Verdammt wir brauchen noch bisschen mehr Ninja Action... och nehmen wir einfach dieses olle Skript und quetschen das noch in den Film rein."

    Der erste Teil gefiel mir wesentlich besser. Die Charaktere waren zwar ebenso austauschbar wie im 2. aber die Action war besser dosiert und um nichts anderes geht es in den G.I. Joe Filmen. Wenn ich Story will, gucke ich mir irgend ein anderes Genre an, aber bestimmt keinen Actionfilm.

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