Donnerstag, 30. April 2009
Zeigs Ihnen Donnerbold!!!
Nachtrag: Jetzt geht es so richtig zur Sache! 2 weitere Beiträge wurden online gestellt, in denen die merkwürdigen Ideen der Bundesfamilienministerin in Frage gestellt werden.
Schutz vor kinderpornographischem Inhalt
und
Kinder werden nicht vom Internet missbraucht
"....keine Sau interessiert sich für mich...."
Also, ich hab ja kurz nachdem ich Antworten von der Frau von der Leyen in ihrem DirektZu Portal bekam mich sofort daran gedacht neue Texte zu verfassen. Und zwar indem indem ich die offiziellen Antworten der Frau Ministerin Stück für Stück auseinandergenommen habe, hat richtig Spaß gemacht. Hab sie aber letztlich doch nicht abgeschickt, als mir auffiel, dass bei DirektZu Niemand 2mal das gleiche Thema anschneiden darf. Falls es jemanden interessiert, hier nochmal die neuen Beiträge. Ich habe diese Fassung nocheinmal leicht modifiziert, darin auch meine gescheiterte Petition erwähnt und abgeschickt.
Dies bekam ich als "Antwort":
Sehr geehrter Herr Huber,
vielen Dank für Ihr erneutes Schreiben an Frau Bundesministerin von der Leyen vom April 2009 zum Thema "Alterskennzeichnungen, Indizierung und Zensur in den neuen Medien. Frau Ministerin hat mich gebeten Ihnen zu antworten.
Ich verweise auf die Antwort von Frau Ministerin vom 12. Februar 2009 auf www.direktzu.de/vonderleyen und die Antwort des Petitionsausschusses vom 3.04.2009.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
xxxxxx xxxxxx
den Namen der Autorin lass ich mal weg...
Tja, was soll man dazu groß sagen? Ich ziehe in Erwägung einen weiteren Brief ans Ministerium zu schreiben um mich über diese "Antwort" zu beschweren. Also die Art von Schreiben hätte man sich auch sparen können. Ein einfaches "hören Sie auf uns zu schreiben" hätte es auch getan....
Dienstag, 28. April 2009
Brief an Heribert Rech
Nachdem er kürzlich im Nachtcafé sich der Forderung nach mehr Verboten anschloss, hab ich kurzer Hand beschlossen ihm eine E-Mail zu schicken.
Sehr geehrter Herr Rech,
mein Name ist Konrad Huber, ich bin Student aus Freiburg und habe ein wichtiges Anliegen an Sie. Es geht um die Debatte um „gewalthaltige“ PC- und Videospiele und wie die Politiker dieses Landes damit umgehen.
Letzte Woche sagten sie in der SWR-Talkshow „Nachtcafé“: "Beim Medienangebot ist der Staat gefordert - und da müssen wir mit Verboten ganz klare Kante zeigen", sowie "Die Medienkompetenz vieler Eltern ist gleich null.".
Nun, in einem Punkt kann ich Ihnen auf jeden Fall zustimmen. Es fehlt vielen deutschen Eltern sicherlich an Medienkompetenz. Nur in dem Eltern sich ausführlicher mit den neuen Medien beschäftigen, kann auch gewährleistet werden, dass deren Kinder auch nur die Dinge zu Gesicht bekommen die für sie geeignet sind.
Weswegen ich Ihnen aber eigentlich schreibe ist, dass Sie im Nachtcafé neue Verbote forderten und dies ist ein Punkt in dem ich Ihnen massiv widersprechen muss.
Herr Rech, ich bin jetzt 21 Jahre alt und leidenschaftlicher Videospieler. Ich spiele viele verschiedene Spiele, darunter auch solche, die aufgrund ihres Inhalts in den letzten Wochen wieder stark in der Kritik stehen. Ich sehe absichtlich davon ab, den von Medien und Politikern so gern benutzten Term zu verwenden, mit dem diese Spiele so oft beschrieben werden. Das K-Wort, wie ich es nenne, ist nämlich nichts weiter als purer Populismus, der einzig dazu dient, Spieler solcher Titel zu diffamieren und falsche Tatsachen über deren Persönlichkeit zu suggerieren.
Tatsache ist, dass es viele Spiele auf dem Markt gibt, die von vornherein nicht für Kinder und Jugendliche gedacht sind sondern für Erwachsene. Natürlich gibt es immer wieder Jugendliche die trotzdem an solche Titel kommen, aber dies zu verhindern fällt sicher nicht in den Aufgabenbereich des Staates sondern in den der Erziehungsberechtigen. In Deutschland herrschen jetzt schon bereits Gesetze die zwar in der Theorie dem Jugendschutz dienen sollen, letztlich aber nur die Freiheiten erwachsener Bürger beschneiden. Und nun wird öffentlich über neue Verbote diskutiert, die die bereits extremen Verhältnisse in der BRD noch mehr verschärfen würden.
Das größte Problem bei der ganzen Debatte ist, dass die Menschen die am lautesten nach diesen Verboten rufen, seien es nun Politiker, Journalisten oder Psychologen, am wenigsten mit der Materie vertraut sind. Haben Sie denn schon einmal einen Ego-Shooter gespielt Herr Rech? Wissen Sie denn, warum es in Deutschland Millionen Bürger zwischen 10 und 40-jährigen so viel Spaß macht am Computer an den verschiedensten virtuellen Konflikten teilzunehmen? Und vor allem, denken Sie wirklich, dass man ein interaktives Medium wie PC- und Videospiele nur durch betrachten wirklich effektiv beurteilen, im schlimmsten Fall sogar verurteilen kann?
Denn all dies geschieht immer wieder in Deutschland. Im Fernsehen, in der Presse, von Politikern oder Journalisten werden Spiele und Spieler gleichermaßen an den Pranger gestellt. Ihr Kollege Joachim Hermann, Innenminister von Bayern, setzte das spielen solcher Titel erst kürzlich auf eine Stufe mit dem Konsum von Kinderpornographie. Nachrichtenmagazine wie der Heute-Journal werfen Spielern Sadismus und den Spielen Militarisierung der Gesellschaft vor. Und zwischen all diesen Vorwürfen und Anschuldigungen finden sich erwachsene und junge Spieler gleichermaßen wieder und fragen sich was sie eigentlich falsch gemacht haben. So wie sich die Berichterstattung zurzeit entwickelt, fühlt man sich als Spieler wie ein Ausgestoßener, es erinnert alles an ein wenig an eine mittelalterliche Hexenjagd.
Wir verstehen alle den Aufruhr gar nicht! Kein Spieler der bei klarem Verstand ist, denkt beim Spielen daran, dass auf dem Bildschirm dort Menschen erschossen werden, denn ist doch nur ein Spiel. Pixel und Polygone „sterben“ nicht und sie haben auch keine Menschenwürde die man verletzen könnte, es ist schließlich alles nur virtuell. Kein Spieler kann nachvollziehen wie manche Leute vom „töten am Bildschirm“ reden können. Es scheint fast, als wären es die Kritiker, und nicht die Spieler, die Probleme damit haben, das virtuelle Geschehen am Bildschirm von der Realität zu unterscheiden und als wären es gerade diese Personen, denen es an Medienkompetenz mangelt-
Wenn man wirklich „brutale“ Spiele wie etwa „Counter-Strike“, „Far Cry“ oder „Mortal Kombat“ als den Auslöser für Jugendgewalt sieht, dann säße ganz Deutschland auf einem Pulverfass, Millionen von potentiellen Amokläufern überall in der BRD.
Tatsache ist, dass Forschungen zu diesem Thema sehr umstritten und eher fragwürdige Ergebnisse vorweisen. Als jemand der in seiner Freizeit des öfteren Ego-Shooter und andere Action-Spiele spielt, kann ich mir nicht vorstellen unter „Empathie-Verlust“ zu leiden. Ich bin ein friedlicher Mensch, nicht gewalttätig oder ähnliches und habe aus moralischen Gründen den Dienst bei der Bundeswehr verweigert und stattdessen meinen Zivildienst in einer Begegnungs-Stätte für ältere Menschen geleistet.
Herr Rech, PC- und Videospiele, egal mit welchem Inhalt, sind ein integraler Bestandteil der Jugend- und Popkultur auf der ganzen Welt geworden. Sie sind ein Medium wie auch Filme, es gibt Fans, es gibt professionelle Kritiker und Journalisten, es gibt eine riesige Gemeinschaft von Spielern verteilt über den ganzen Globus. Es gibt internationale Turniere und Liegen, das Strategiespiel „StarCraft“ ist in Süd-Korea zum Nationalsport geworden.
Inmitten all dieser Ereignisse und Entwicklungen fragen sich Spieler jung und alt in ganz Deutschland wie es weitergehen soll. Aber vor allem, verlieren sie den Glauben an deutsche Politiker und die Demokratie, da Vater Staat lieber weiter Verbote verhängt und Medien zensiert, anstatt sich auf die wirklichen Auslöser von Jugendgewalt und Ereignissen wie den Amoklauf des Tim K. zu konzentrieren.
Hochachtungsvoll,
Konrad Huber,
Student, Spieler und besorgter Wähler
Ob da mal eine Antwort kommt? Keine Ahnung, aber den Versuch isses wert...
Gegendarstellung zur Debatte um "brutale" Spiele
Montag, 27. April 2009
Beitrag an die Kanzlerin wurde weitergeleitet
Keine Ahnung wo die 40 Extra-Stimmen auf einmal hergekommen sind, seit ich das letzte mal geschaut habe, aber ich wollte mich auf jeden Fall bei allen Leuten bedanken.
Falls dies jemand noch in Foren oder so verbreitet hat in denen ich nicht angemeldet bin, würde ich mich über Links dazu freuen um zu sehen was da noch so gesagt wurde.
Jetzt müssen wir nur noch darauf hoffen, dass diese Beiträge schneller beantwortet werden als es bei DirektZu von der Leyen der Fall ist, denn hier warten 2 Beiträge schon seit fast 4 Wochen auf eine Antwort seit sie weitergeleitet wurden.
Sonntag, 26. April 2009
Der Heute-Journal hat anscheinend einen Bot zum Mails beantworten...
1. Zum einen, hat XBoxLive Mitglied "GEHIRNSCHNECKE" im deutschen Xbox Forum einen älteren Aufsatz veröffentlicht in dem er erklärt warum fiktive Gewalt so anziehend für Menschen ist, ich fands sehr aufschlussreich. Falls jemand Interesse hat, hier klicken und ein Stück runterscrollen.
2. Ein Nutzer des Gamestar Forums hat kürzlich eine sehr gründlich formulierte und gut durchdachte E-mail ans ZDF verfasst als Reaktion auf den von mir bereits erwähnten Berichts im Heute-Journal letzte Woche. Meine Mail war ja relativ emotional (read: ich war ziemlich angepisst), lollo84 dagegen hat einen sehr ausführlichen Kommentar geschrieben in dem er die Sendung Stück für Stück auseinandernimmt und nicht nur auf inhaltliche Fehler hinweißt, sondern auch auf die subtile Ausdrucksweiße der Moderation die es schaft eine negative Stimmung für dieses Thema zu erzeugen ohne wirklich viel zu sagen.
Er bekam exakt die selbe Antwort wie ich.