Mittwoch, 30. Juni 2010

Das AAW appelliert an den Bundestag

must... supress... urge... to.... scream.....

Das Aktionsbündnis ein Appell an den deutschen Bundestag veröffentlicht, in dem sie schreiben wie unheimlich wichtig ihnen doch ihre Ziele sind und der deutsche Bundestag möge doch bitte endlich ihren Forderungen nachkommen. Für den Fall, dass irgendein Sekretär im Bundestag ihre 180.000 Unterschriften verlegt hat.Wie üblich werde ich einen Bogen um das Thema Handfeuerwaffen machen, aber ihren Appell zum Thema "Killerspiele" möchte ich euch nicht vorenthalten:

Appell an den Deutschen Bundestag
Positionspapier
Das nach dem Amoklauf in Winnenden gegründete Aktionsbündnis der betroffenen Familien hat es sich zur Aufgabe gemacht bezüglich der Prävention weiterer Gewalttaten im Schulbereich mitzuarbeiten.Es wurde, um die Nachhaltigkeit unserer Ziele durch zu setzen, eine selbstständige kirchliche Stiftung gegründet, die sich gegen Gewalt an Schulen einsetzt.
Es ist uns bewusst, dass Prävention ein Vorgehen auf verschiedenen Ebenen erfordert.Es handelt sich letzten Endes um ein gesamtgesellschaftliches Problem, das eine gleichermaßen komplexe wie konzentrierte und konsequente Vorgehensweise erfordert.
Trotz Multikausalität gibt es signifikante Besonderheiten, die eine zentrale Rolle bei der Durchführung der Taten spielen.


Die Relevanz gewaltverherrlichender Medien, insbesondere der ungehinderte
Zugang zu gewaltrelevanten Computerspielen sind ein weiterer signifikanter Risikofaktor. Hier ist ebenfalls die Verantwortung des Gesetzgebers gefordert. Wir fordern ein generelles Verbot von Computerspielen, die die Identifikation mit dem Aggressor, die Belohnung aggressiver Handlungssequenzen wie das aktive Training bei Tötungssimulationen zum Inhalt haben.
Die bestehenden Verbotsregelungen werden den Erfordernissen eines ausreichenden Schutzes vor menschenverachtenden Gewaltspielen nicht gerecht.
Indizierung und restriktive Altersfreigabe sind nicht wie ein strafbewehrtes Verbot geeignet, diese Spiele vom Markt zu drängen.
Eine effektive Bekämpfung darf sich nicht auf Einschränkung der Verbreitung gewaltrelevanter Computerspiele beschränken, sondern muss ein Herstellungsverbot umfassen.
Unser Appell lautet:
Verbot von Killerspielen, die dazu dienen, virtuell Menschen zu ermorden.

Also hatten sie inzwischen soviel gesunden Menschenverstand um das Wort "virtuell" beim "ermorden von Menschen" einzufügen. Aber irgendwie wirkt das jetzt immer noch komisch, eigentlich sogar mehr als vorher. Als nur die Rede von "Spielen die dazu dienen Menschen zu ermorden" gesprochen wurde, waren eventuell ein paar Leute irritiert wie man mit Computerspielen Menschen ermorden kann. Gut, es sei denn, man benutzt die PERSCHEID-Methode.


Nun wird also nur noch von "virtuellen Menschen" gesprochen, aber verharmlost das die ganze Geschichte nicht massivst?
"Oh mein Gott, er hat einen virtuellen Menschen ermordet!"
"Wie jetzt, hat er in Die Sims die Leiter vom Pool entfernt, oder was?"
Ihr seht mein Problem. Aber nehmen wir den Appell doch noch ein bisschen mehr auseinander, shall we?
"Wir fordern ein generelles Verbot von Computerspielen, die die Identifikation mit
dem Aggressor, die Belohnung aggressiver Handlungssequenzen wie das aktive
Training bei Tötungssimulationen zum Inhalt haben."
Tötungssimulationen. Das Wort hat Jack Thompson auch gerne benutzt. Aber was ist überhaupt eine Tötungssimulation? Killman IV? Das Spiel das die beiden Jungs bei Elephant zocken?
"Indizierung und restriktive Altersfreigabe sind nicht wie ein strafbewehrtes Verbot geeignet, diese Spiele vom Markt zu drängen."
BITTE WAS?! Haben die Damen und Herren vom Aktionsbündnis mal versucht ein indiziertes Spiel hier im Laden zu kaufen? Das geht nicht! Selbst GameStop, die vor einer Weile wieder angefangen haben einzelne Titel zum Release zu verkaufen obwohl sie keine Freigabe der USK bekommen haben, verkauft keine indizierten Titel. Saturn und Media Markt auch nicht. Also ich bekomme meine "heiße Ware" von Amazon.co.uk., denn Amazon.de darf nur Gears of War-Actionfiguren verkaufen. (Äußerst amüsante Actionfiguren, wie ich anmerken möchte. ^_^ ) Warum sprechen die jetzt überhaupt auf einmal von der Indizierung. Die Spiele auf denen am meisten rumgehackt wird, Grand Theft Auto IV oder Counter-Strike sind bei uns frei im Laden erhältlich. Sofern man alt genug ist versteht sich.
"Eine effektive Bekämpfung darf sich nicht auf Einschränkung der Verbreitung
gewaltrelevanter Computerspiele beschränken, sondern muss ein Herstellungsverbot umfassen."
Ein Herstellungsverbot. Natürlich. Ich ruf eben mal bei EA und Activision an, sie sollen sofort aufhören Shooter zu produzieren. Darf es sonst noch was sein? Eine kleine Insel in der Karibik vielleicht?

Ich bin weg, muss noch was anderes machen heute.

*Ninja vanish*


10 Kommentare:

  1. "... insbesondere der ungehinderte
    Zugang zu gewaltrelevanten Computerspielen..."

    Eine glatte Lüge! Es wurden Gesetze geschaffen, die den Zugang zu Videospielen regeln.
    Angenommen, diese Gesetze würden nicht funktionieren, wie von den Spielekillern gern behauptet, wer garantiert denn, dass die vom AAA vorgeschlagenen Gesetze dann funktionieren? Und was, wenn nicht? Wer bringt dann die nächste Staffel Gesetze auf den Plan? Wieder das AAA?

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  2. Ein Herstellungsverbot würde rein gar nix bringen, außer D schaden. Das Gesetz wäre nur auf D begrenzt und damit würde man gute Firmen wie Crytek etc. endgültig aus dem Land verjagen. Activision-Blizzard und EA (um mal die 2 größten Publisher zu nennen) werden solche Forderungen nur mit einem Gähnen oder gar schallenden Lachen reagieren. Schließlich wissen beide, dass sie weiterhin Geld der Deutschen Gamer bekommen, die bestellen sich das Zeug einfach im Ausland. Aber so weitsichtig das zu begreifen is das AAW natürlich nicht. Das AAW wird einfach immer lächerlicher sie können einfach den letzten Strohhalm den sie noch haben nicht loslassen, obwohl nebendran ein Holzbrett (neue Ansätze) liegt, auf dem man treiben könnte.

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  3. "Unser Appell lautet: Verbot von Killerspielen, die dazu dienen, virtuell Menschen zu ermorden."
    -
    "virtuell Menschen zu ermorden"
    ist nicht gleich
    "virtuelle Menschen zu ermorden"
    !
    Denn so wies geschrieben ist ermordert man MENSCHEN virtuell! Und nicht vituelle Menschen!
    -
    Happy Coding.

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  4. *hust* sollte das nicht Grand Theft Auto IV heißen?

    Oder habe ich die letzten beiden Teile tatsächlich verpasst? :D

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  5. @TRB (das bist doch du, oder? ^^)
    Okay, da... hast du vermutlich recht. Da hätte ich wohl genauer auf die Formulierung achten sollen. Aber auch das ist wieder eine sehr seltsame Formulierung. Denn damit wird die virtuelle Figur vermenschlicht. Da ich mal nicht davon ausgehe, dass das AAW mal Charaktere wie Alyx Vance erlebt hat, muss ich davon ausgehen, dass in ihren Augen Wolfenstein-Soldat #324 ein beschützenswertes Leben ist.

    @Anyonym 2: uuuups. Joa, mein Fehler. Ist korrigiert.

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  6. yepp bin ich, war nicht an meinen PC der mir die Eingaben abnimmt...
    -
    "virtuell Menschen zu ermorden"
    Der virtuelle Mord.
    In der Informatik gibt es virtuelle Methoden, ob dass miteinander verwand ist?
    -
    public class KillerGame{
    ....public void virtual KILLING(){
    ........// do something evil here...
    ....}
    }
    -
    ok Informatiker Humor...
    -
    @Green: Ja die Formulierung ist mal wieder ein Fail aller erster Güte, "a epic fail" so zu sagen. Ein virueller Mord ist ja schon ein Gedankengang darüber, aber da kommen wir schon wieder in die Richtung der Gedankenverbrechen. Hoffen wir, dass das AAW dies nicht will. Und diese Vermenschlichung der Figuren ist gerade das Problem, denn selbst sie beschweren sich nicht, dass in Filmen mal eine FIGUR stirbt.
    -
    Und ja Green! Alyx Vance, Jade, *Baldurs Gate Girls* ,*Oni Main Char* und alle anderen "Figuren" mit Story, Geschichte und "Gefühlen" kennen sie sicher nicht. Denn in vielen Spielen gibt es schon Charaktere die die Spieler "bewegen" können zumdest versuchen sie es. Da sieht man halt die Evolution der Spiele bzw der Storys. Beim Film war es genau so erst eine Reihe von Bildern bis sich ganze Serien entwickelt haben ^^.
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    @"Wolfenstein-Soldat #324"
    Ich hab Wolfenstein nie gespielt, aber war das nicht der Hans? ;-P
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    Mal ein Thema für einen Bericht Experience 112!
    Da gabs auch eine gute Figur welche man nur Indirekt stuern konnte, aber fabelhafte Story "bischen" Linear, aber spielenswert.
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    Als was Zählt denn beim AAW Mercury aus Tron2.0? Programm, Mensch? Dingsbums?
    *fies*
    -
    Happy Coding.

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  7. @ TRB ich sach nur FF VII (Tod von Aeris) und VIII (Backround aller im Waisenhaus oder auch die Verbannung Rhionas auf den Mond), Storytelling und Charakterzeichnung erste Güte. Oder ein Bioware sei hier auch zu nennen, ich sag nur die Enzyklopädie die es in Mass Effekt zu den außerirdischen Rassen gibt, da steckt soviel Liebe zum Detail drin, soviel Mühe alles genau erklären zu wollen. Auch Egoshooter kann man hier nennen. Bungies Halo ist ja mitlerweile auch mehr als nur ein Spiel, da gibts Bücher, Comics etc. die sich mit dem Universum befassen und für Fans mehr Backround liefern als die Spiele es je könnten.

    Aber nein, sowas sieht man natürlich nicht, man sieht nur was auf dem Spielschirm passiert (meistens ja Geballer oder Gemetzel), was die Spielwelt sonst hergibt und wieviele Facetten es gibt, bemerkt nur der wahre Fan.

    Es ist traurig, dass selbst gute und sehr gute Games nur auf einen Punkt reduziert wird!

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  8. An FF7 habe ich auch eine Menge schöner Erinnerungen. Teil 8... not so much.

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  9. @El Konsolero und Green:
    ka hab bis jetzt nie ein FF gespielt...
    ganz schöne Kulturlücke oder?
    ;-P
    -
    Happy Coding.

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  10. Schon. Wobei man das Genre auch mögen muss und gerade 7 heute rein technisch nicht so schön anzusehen ist.

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