Sonntag, 9. Oktober 2011

Zurück aus Karlsruhe

Gestern Abend kam ich aus Karlsruhe zurück, wo ich die LANge Nacht der Spielkultur des VDVC besuchte. Dort habe ich nicht nur endlich mal Patrick Schönfeldt und gordon-creAtive vom Verein getroffen, nachdem wir auf der diesjährigen Gamescom irgendwie schon wieder aneinander vorbei gelaufen sind.

Wie mir gesagt wurde handelte es sich bei LANgen Nacht um eine der am kurzfristigsten organisierten LAN-Parties aller Zeiten. Was erklären würde, warum nicht so wahnsinnig viel los war :/

Okay, der war fies. Und es war auch grade 2 Uhr Mittags als ich das Foto gemacht hab, da waren wohl einige Besucher wohl noch schlafen. ^^

Grund meines Besuchs war ja primär eine erneute Debatte zur aktuellen Situation von Spielekritiken. Geladen waren der Auslöser der Debatte, Christian Schmidt, Ex-GamePro Chefredakteur Gunnar Lott, Valentina Hirsch von der ZDF Kultursendung Pixelmacher, Peter Steinlechner von Golem, der mich im vergangenen Mai ja auch nach Berlin eingeladen hatte, und letztlich noch meine Wenigkeit. PC-Games Redakteurin Petra Fröhlich kam dann leider doch nicht mehr.
Als es dann soweit war, kam dann aber doch ein ordentliches Publikum zusammen und Patrick war so nett und hat während der Diskussion eifrig mitgeschrieben. Hier erstmal meine direkten Eindrücke, weil ich habe dann selber leider auch nicht mehr alles im Kopf.
Gunnar war die leitende Kraft in der Diskussion. Und hat viel gesagt. Vermutlich mehr als Peter, Valentina und ich zusammen. Aber so läuft das halt bei einer Diskussionsrunde. Irgendwer muss ja leiten.

Es wurden ein paar interessante Punkte angesprochen, darunter die Frage wie sinnvoll es überhaupt noch ist klassische Tests zu schreiben, wenn man von vielen Spielen wie Battlefield oder Call of Duty doch eh ein bestimmtes Level an Qualität erwarten kann. Also müsste sich der Fokus von Kritiken von Grafik, Sound, Gameplay auf eine andere Ebene verlagern. Ist es eine realistische Spielwelt? Was bedeutet das Spiel selbst für das Medium Videospiel
? Wie ist es mit der Meta-Ebene, ingame und outgame?
Insgesamt ein sehr interessanter Ansatz und ich werde in Zukunft versuchen mich in meinen Kritiken mehr in diese Richtung zu bewegen. Was steht dann als nächstes an?
.... Ah, crap. Spider-Man: Edge of Time xD

Kurz sprachen wir auch darüber, dass jeglicher Informationsfluss zu Spielen vor dem eigentlichen Release sowieso völlig vom Publisher kontrolliert wird. Mein Argument, dass eine Diskussion mit einem Entwickler dennoch Spaß machen kann, da er viel Begeisterung für sein Spiel mitbringt, wurde recht schnell abgeschossen, da auch diese unter der Fitiche der Publisher stehen.

Ein weiterer guter Punkt war die Frage ob es eine gute Idee ist, dass nur jeweilige Genre-Experten und Franchise-Fans ein Spiel reviewen sollten. Dafür spricht, dass es ja gerade die hardcore Fans sind, die wissen wollen was sich wie geändert hat, welches Spiel Quicksaves oder sonstige Features bietet.
Andererseits sind so spezielle Reviews eher sinnlos für Gelegenheintsspieler. Und, wie eine Zuschauerin anmerkte, ist ein Battlefield 3-Review von einem Shoter Experten nicht das Selbe, als würde man nur Twilight-Kritiken von 15-jährigen Mädchen lesen? Gerade dazu hätte ich mich ja noch sehr gerne geäußert, insbesondere in Bezug auf meine Vorliebe zu Comic-Spielen, aber es war nicht so leicht in der Diskussion mal zu Wort zu kommen und wir hatten ja auch eine Rege Zuschauerbeteiligung.


Während sich mein Gamersunity-Kollege Pflanzer, der so nett war mich nach Karlsruhe zu begleiten, Vorträge über ein Siedler II-Remake und die Technik hinter Browsergames ansah, nutzte ich die Gelegengeit für eine Privatführung bei RetroGames e.v., über die ich demnächst noch mehr berichten werde. Bis dahin gibt es ein erstes Bild. ^^

Leider hatte ich keine Gelegenheit mehr mich noch länger mit Gunnar und Christian zu unterhalten, weil die ihren Zug erwischen mussten. Stattdessen quatsche ich noch eine Weile mit Retrogames-Gründer Jörg über diverse Spiele bevor es zurück zur LAN ging.
Dort sah ich mir noch einen Vortrag von Jens Stober über Medienhetze gegen Videospiele an. Mich hatte der Vortrag generell interessiert, weil ich mich ja auch sehr ausführlich mit dem Thema beschäftige, hatte aber bis kurz vor Beginn nicht realisiert, dass es sich bei Jens ja um den Studenten handelte der das berüchtige Mauerspiel entwickelt hat. Auf jeden Fall war es ein sehr interessanter Vortrag darüber, wie die BILD offizielle Pressemeldungen völlig ignoriert und damit die Meinung von viel zu vielen Leuten beeinflusst. Denkt immer daran, jedes mal, wenn es jemand Bild-Zeitung nennt, stirbt eine Elfe.

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