Montag, 27. Dezember 2010

Ich sehe dich, FSK

Jedes mal wenn ich denke jetzt ist alles zum Thema FSK-Logos und Wendecover gesagt, finde ich wieder was, über das ich schreiben muss. Dieses mal aber leider wieder etwas das zeigt, dass die Idee mit dem Wendecover noch nicht bei jedem angekommen ist.
Mein Bruder hat zu Weihnachten die Extended Edition von James Camerons Avatar bekommen. Der Schuber war wie üblich verschweißt in Folie und auf der Folie befand sich ein Aufkleber mit dem FSK-Logo. Nach dem Entfernen der Folie hatte meinen einen schönen, simplen Pappschuber ohne groß Tara. Einfach nur ein Bild aus dem Film. Aber IN dem Schuber war die normale DVD Hülle und darauf prangerte wieder das aufgedruckte FSK-Logo. Und noch dazu ohne Wendecover, da die Rückseite des Covers nochmal ein anderes Motiv trägt.

Sehr ärgerlich das Ganze. Und nur so nebenbei, Disney hat das mit dem Wendecover auch noch nicht ganz kapiert. Weder meine DVD von Toy Story 3 noch Prince of Persia haben eines. -_-

*Ninja vanish*

Samstag, 25. Dezember 2010

Isaac Clarke vs. die Necro-Bayern


Da will man mal ein paar ruhige, Internetfreie Weihnachtstage verbringen und dann erzählt mir mein Bruder sowas: Das bayrische Sozialministerium fechtet die Entscheidung der USK an, der minimal veränderten Version von Dead Space 2 eine Freigabe zu erteilen. Schnittberichte hatte das offizielle Statement von EA:

Der Jugendschutzbeauftrage von Electronic Arts:
"Nachdem die USK-Gutachter Dead Space 2 nach monatelangem Hin und Her eine Alterskennzeichnung (18+) gegeben haben, hat das bayerische Sozialministerium diese Entscheidung wieder kassiert und das sogenannte Appellationsverfahren aus der juristischen Mottenkiste geholt. Nun wird es eine erneute USK-Prüfung geben - inzwischen schon die sechste! Da diese erst irgendwann im Januar stattfinden wird, ist der Releasetermin der USK-Version des Spiels gefährdet. Die deutschen Spieler haben das Nachsehen."


Dr. Olaf Coenen (Geschäftsführer Electronic Arts Deutschland)
"Wir sind seit Juli 2010 mit der USK im Gespräch über Dead Space 2. Es gab insgesamt fünf USK-Prüfungen mit der finalen Entscheidung, das Spiel zu kennzeichnen. Danach haben wir - so wie das in den 30.000 Fällen zuvor auch Praxis war - die weiteren Produktionschritte unternommen. Nun wurde das Kennzeichen völlig überraschend und für uns nicht nachvollziehbar wieder kassiert. Die sechste Prüfung soll jetzt irgendwann im Januar erfolgen - bei einem Spiel, bei dem sich alle Beteiligten einig sind, dass es nur für Erwachsene angeboten werden soll. Das ist aus unserer Sicht absurd."

"Wir fordern Bayern auf, das Appellationsverfahren wieder einzustellen und sich dem Spruch der Gutachter anzuschließen, die vor dem Hintergrund ihrer langen Erfahrung (30.000 Prüfungen) zu der Entscheidung für eine Kennzeichnung gekommen sind."

Schön, dass EA endlich mal wieder laut wird, was solche Sachen angeht. Das ist im Moment der einzige große Publisher der sich regelmäßig mit den deutschen Behörden anlegt. Als einer der weltweit größten Publisher sitzen die auch an einem recht langem Hebel.
Ich bin grade zu faul für einen längeren Kommentar.

Ich bitte hiermit alle meine Leser die es noch nicht getan haben, sich an dieser Petition zu beteiligen.

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Epic Mickey

In Epic Mickey, bzw. Micky Epic wie es hierzulande heißt, verschlägt es die berühmte Zeichentrick-Maus in eine finstere Parallelwelt, das Wasteland, in der all die vergessenen Figuren von Walt Disney ihr Dasein fristen. Kann Micky das Wasteland vor der drohenden Vernichtung durch den Phantom Blob bewahren? Und kann Warren Spector tatsächlich ein episches Action-Adventure auf Basis von vergessen Disney-Cartoons machen? Die Antwort gibt es in unserem Test.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

JMStV gestoppt!!!

Das war verdammt knapp. Aber laut netzpolitik.org ist der neue JMStV nun offiziell vom Tisch. Ich werde nie wieder blöde Witz über Nordrein-Westfahlen machen. Es sei denn, es sind richtig gute blöde Witze.

*Ninja vanish*

Freitag, 10. Dezember 2010

Sonderkommando Revolt

Habe gerade eben einen längeren Text auf Stigma-Videospiele verfasst, in dem ich mich mit Sonderkommando Revolt auseinander gesetzt. Ein Wolfenstein 3D Mod, der den Spieler in Rolle eines Gefangenen im Vernichtungslager Auschwitz versetzt. Ich bin mir immer noch nicht sicher was ich von diesem Spiel halten soll.


Zum Artikel

Update: Es war als Witz gemeint

Donnerstag, 9. Dezember 2010

JMStV my Ass!

Okay, ich muss zugeben, ich habe diesen Beitrag etwas vor mir her geschoben, aber ich schätze wie der Rest des deutschsprachigen Internets komme ich nicht drum herum es mal so richtig anzusprechen. An diesem Punkt werden die meisten vom neuen Jugendmedienschutzstaatsvertrag gehört haben. Und weil das Wort so leicht von der Zunge rollt wird es auch einfach mit JMStV abgekürzt. Aber was IST es eigentlich. Nun, darauf gibt es 2 Antworten. Die erste findet ihr in diesem ausführlichem FAQ. Die zweite Antwort wäre eine Ladung von so vielen Schimpfwörtern, dass sogar dem Angry Video Game Nerd die Schamesröte ins Gesicht steigen würde.

Wer auch immer sich diese himmelsschreiende Scheiße ausgedacht hat, hat das Internet bisher noch nicht einmal mit einem spitzen Stock angefasst. Alterskennzeichnungen für jede Form von Internetangeboten. "Normale" Betreiber von kommerziellen Websites schlagen bereits die Hände über dem Kopf zusammen, aber was ist mit all den privaten Anbietern. Bloggern, Leute die Videos auf Youtube hochladen, Forenmitglieder und -betreiber.
Diese Regelungen sorgen nicht nur für eine unfassbare rechtliche Unsicherheit für die oben genannten Leute, es reißt alles auseinander für was das Internet steht: Das Teilen und Vermitteln von Wissen, ein unvergleichliches Gefühl von Gemeinschaft, das Zusammentreffen von Menschen aus der ganzen Welt zum Austausch. Und Pornos.



Manche Blogger in Deutschland streichen bereits die Segel, darunter auch Boris Schneider-Johne und so manch anderer stellt sich die Frage wie es jetzt weiter gehen soll. Wie hart wird der Staatsvertrag am Ende durchgesetzt? Muss jetzt wirklich jeder Blogger rückwirkend seinen Kram neu sortieren und kennzeichnen damit kein Kind ausversehen in seiner Entwicklung "beeinträchtigt" wird? Was ist überhaupt entwicklungsbeinträchtigend? Das ich ab und zu fluche? Das ich Videos von God of War III einbette? (Was all die Scheiße für Youtube bedeutet will ich gar nicht erst wissen.) Oder, dass ich über Spiele rede die indiziert oder beschlagnahmt sind.

Das ist eh so ein Punkt, bei dem es ganz böse ausgehen kann. Wie wir wissen, dient die Indizierung und das mit ihr eingehende Werbeverbot ja dazu, dass möglichst wenig Leute erfahren, dass Spiele wie Madworld oder Gears of War überhaupt existieren. Wird das dann weiter ausgebaut? Ist eine Kritik zum nächsten Assassin's Creed dann erst ab 16 freigegeben?

Aber was heißt das jetzt für diesen Blog hier? Die Autoren des oben verlinkten Artikels meinen, erstmal Ruhe bewahren. Ich schätze mal mein Blog und vermutlich auch Gamersunity sind einfach nicht wichtig genug, als das man sich an diesem Punkt wirklich Sorgen darum machen müsste. Auf der anderen Seite wiederum ist das nicht gerade ein Status Quo mit dem ich zufrieden bin. Natürlich wäre es ätzend, wenn ich dazu gezwungen werde Jugendschutzmaßnahmen hier einzubauen, aber auf der anderen Seite WILL ich ja, dass meine Arbeit bekannter wird und höhere Wellen schlägt. Umso mehr eigentlich für Gamersunity, denn da besteht zumindest die Chance irgendwann mal mit Geld zu verdienen.
Auf jeden Fall werde ich fürs erste keine Kennzeichnen oder sonstwas einbauen und auch keine Öffnungszeiten für den Blog einstellen. Wie gesagt, es dauert vermutlich eh eine Weile, bis irgendjemand das wirklich effektiv umsetzen kann und selbst dann weiß ich nicht, ob ich es mit meinem Gewissen vereinbaren könnte mich diesen Regelungen zu fügen.

Das Schlimmste im Moment für mich ist, das ich nicht weiß was man noch GEGEN den Staatsvertrag machen kann. Als ich letzte Woche zum ersten mal davon gehört habe, war das Gesetz schon zu 80% entschieden und nach einer Probe-Abstimmung in Berlin neulich steht nur noch ein Bundesland dem Gesetz unentschieden gegenüber. Aber ich habe schon längst den letzten Funken Vertrauen in dieses unseres politisches System verloren, das allem Anschein nach ausschließlich aus Leuten besteht die über Dinge entscheiden über die sie mal in der BILD gelesen haben.

Was bleibt einem also noch um gegen dieses Gesetz vorzugehen? Die Protestaktion der Piratenpartei, an der ich mich ja ebenfalls beteilige, ist zwar eine tolle Idee, geht aber fürchte ich an der Zielgrupe vorbei. Und wie mir gesagt wurde macht eine Bundestags-Petition keinen Sinn, da das ganze auf Länderebene passiert.
Ansonsten gibt es noch die Massenmail-Aktion der PP, die Unterschriftensammlung (welche bisher ziemlich mager ist) und.... ich glaube das wars. Neue Infos gibt es übrigens immer über den offiziellen Twitter-Account. Wenn noch jemand eine Idee hat, immer her damit.

Das wars erstmal von mir.

*Ninja geht jetzt lustige Internetvideos ankucken um sich von der ganzen Scheiße abzulenken*

Mittwoch, 8. Dezember 2010

USK, darf ich Ihnen Fail vorstellen? Fail, die USK

Bevor ich noch länger über die düstere Zukunft die uns der neue JMStV bescheren könnte nachdenke, hier nochmal was Heiteres. Wie eine Studie zeigt, bewirken die neuen Kennzeichen der USK vor allem eines: Nämlich, dass Minderjährige schneller auf sie aufmerksam werden.
"Gleichzeitig ergab sich jedoch bei den untersuchten Jungen im Alter von 12 bis 13 Jahren eine nicht intendierte Wirkung: Durch die neuen, nun größeren Alterskennzeichnungen stieg das Interesse bei den Jugendlichen, eben gerade solche Titel zu nutzen, für die sie eigentlich zu jung sind. Die Forschung spricht hier von einem „Forbidden-Fruit“-Effekt. Heißt: Die Verbote steigern die Attraktivität bestimmter Inhalte sogar."
Nein, Wirklich? Das kann doch gar nicht sein! Wenn wir besonders groß "Ab 18" auf eine Spieleschachtel schreiben, dann soll das Jugendliche doch dazu bringen sich abzuwenden. Wer hätte gedacht, dass das solche Folgen hat?

Ich krieg mich nicht mehr ein. xD

Quelle: Stigma-Videospiele

Sonntag, 5. Dezember 2010

TO THE UPDATE-MOBILE!!!

Wird mal wieder Zeit für einen Blogpost bezüglich meiner Pläne für die nächste Zeit:
  • Die Kolumne die ich vor, moment .... über 4 Monaten angekündigt habe (So lange her? Shit! xD ), Pixel sind auch nur Menschen, ist weiterhin "in Arbeit". Ich würde sagen so ungefähr zu 3/4 fertig, aber mir fallen immer wieder mal Sachen die ich eigentlich noch einbauen sollte und wenn ich dann mal davor sitze hab ich Schreibblockade. x( Aber sie kommt.
  • Was mich im Moment auf Trab hält, ist die für das 4. Quartal so typische Flut an neuen Titeln und ich komme mit dem Spielen und Reviews Schreiben gar nicht hinterher. Im Moment arbeite ich noch Epic Mickey, aber da komme ich irgendwie nicht voran. Der Funke will nicht so richtig überspringen. Außerdem ist Donkey Kong Country Returns erschienen. Das muss ich zwar nicht testen (es sei denn GU-Kollege Lyc bekommt doch kein Testmuster falls ich Nintendo mit meiner Metroid: Other M-Kritik zu sehr ans Bein gepinkelt habe), möchte es aber dennoch spielen. Und dann wartet da immer noch Fable III auf mich und ich warte darauf, dass Microsoft endlich eine englische Tonspur auf dem Martkplatz veröffentlicht. Die wurde wegen technischer Schwierigkeiten allerdings erst kürzlich wieder verschoben. :/
  • Falls ihr in den letzten Tagen meinen Blog zwischen 17:00 und 18:00 besucht habt, ist euch sicherlich aufgefallen, dass ich mich an der Protestaktion der Piratenpartei bez. des neuen Jugendmedienschutzstaatsvertrag (that's a mouth full) beteilige. Wer mehr wissen will, sollte hier, hier, hier und hier hin gehen und mitmachen. Ich bin um ehrlich zu sein überrascht, dass ich da noch keine BuTa-Petition zu gesehen habe. Zwar gibt es das "JMSTV-Ablehnen"-Gästebuch, aber mit gerade mal 5000 Unterschriften ist das noch ein bisschen mager. Fest steht, sollte das Ding so in Kraft treten wie es im Moment geplant ist, können eine Menge Leute die Online-Segel streichen. Ich glaube ich bin sicher, weil Blogger eine .com-Adresse ist, aber für Gamersunity dürfte es eng werden. Gerade für so Seiten wie Youtube ist das ganze eigentlich nicht umsetzbar, was wieder mal beweist wie fernab der Realität so mancher Politiker denkt.
  • Nach meinem "Erfolg" bei der FSK neulich wollte ich noch einen Brief an die BPjM schreiben, in der Hoffnung ihnen ein ähnlich entlarvevendes Statement zu entlocken.
  • Und wenn das dann steht schreibe ich vielleicht doch mal an der Petition weiter die ich irgendwann Anfang des Jahres wieder ins Rollen bringen wollte. :P
*Ninja vanish*

Freitag, 3. Dezember 2010

Die Liste #2: Mein Backlog

Dieser Post dient wieder eher der allgemeinen Erheiterung. Ich habe ja neulich schonmal eine Liste veröffentlicht, in dem ich mehrere Spiele aufzählte, die ich als leidenschaftlicher Gamer unbedingt einmal spielen sollte. Ein paar davon besitze ich sogar schon, ich kam nur noch nicht dazu, sie zu spielen. Das bringt mich zur heutigen Ausgabe von Die Liste. Ihr habt es auf dem Bild meiner Sammlung sicher bereits gesehen, ich habe wirklich viele Spiele. Und es wäre utopisch zu behaupten, ich hätte alle schon (durch-)gespielt. Deswegen heute: Mein Backlog, Spiele ich irgendwann mal gekauft habe, aber einfach noch nicht dazu kam sie wirklich zu spielen. Manche habe ich angefangen, andere noch gar nicht angerührt.

Playstation 2
  • Castlevania - Lament of Innocence
  • Deus Ex
  • ICO
  • Jak and Daxter: The Lost Frontier
  • Killer 7
  • Kingdom Hearts 2
  • Ratchet & Clank 2
  • Ratchet Gladiator
  • Silent Hill 2: Director's Cut
  • Nightmare before Christmas: Oogie's Revenge
  • Wild Arms 3
Wii
  • Boom Blox: Block Party
  • Dead Space: Extraction
  • Mad World - hänge in einem der späteren Level fest. Hatte irgendwann keinen Bock mehr
  • Okami
  • Resident Evil: The Darkside Chronicles
Xbox
  • Grabbed by the Ghoulies
  • Conker: Live & Reloaded
  • Call of Cuthulhu: Dark Corners of the Earth
Xbox 360
  • Alone in the Dark
  • BlazBlue Calamity Trigger
  • Crackdown
  • Fallout 3 - alle DLCs außer Broken Steel
  • Gears of War
  • Grand Theft Auto IV - The Ballad of Gay Tony
  • Hellboy: The Science of Evil
  • Resonance of Fate - eines der Spiele auf dieser Liste auf das ich mich am meisten freue
  • Tomb Raider Underworld
  • X-Men Origins: Wolverine Uncaged Edition
Nintendo DS
  • Grand Theft Auto: China Town Wars - hab ich mal angefangen, glaube aber nicht, dass ich das wirklich weiter spiele
  • Lock's Quest
  • Phoenix Wright Ace Attorny: Trials and Tribulations - freu ich mich drauf, aber mir fehlt immer noch der 2. Teil
  • Puzzle Quest
  • Sonic Rush
  • Mega Man ZX Advent

und weil's Spaß macht:
Game Boy
  • The Legend of Zelda: Oracle of Ages
  • Super Mario Advance 4: Super Mario Bros. 3
  • Final Fantasy: Dawn of Souls
  • Final Fantasy 6
Und, wie ist das bei euch? Habt ihr auch so einen riesigen Backlog? ^^

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Star Wars: The Force Unleashed II

Star Wars: The Force Unleashed II viele Möglichkeiten hatte, Fehler des Vorgängers zu beheben. Doch leider, ein Klon des Vorgängers dieses Spiel geworden ist. Einfallslose Sequels, der Pfad zur dunklen Seite der Spielentwicklung sie sind. Auch Cameos von beliebten Figuren dabei nicht viel helfen. Warum auf Starkillers Rückkehr, ihr verzichten könnt, in unserem Test ihr es erfahren werdet.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

FSK: Kino vs. DVD

Anfang November habe ich eine E-Mail an die FSK geschickt mit einer Anfrage bezüglich einer Sache die mich schon länger irritiert hat. Ab und zu kommt es vor, dass DVD-Veröffentlichung eine andere FSK-Wertung als der Film im Kino bekam. Beispiel: Crank 2: High Voltage
Um der Sache auf den Grund zu sehen habe ich einfach mal nachgefragt und meine Vermutungen wurden tatsächlich bestätigt.

Meine Mail:

Sehr geehrte Mitarbeiter der FSK,

mein Name ist Konrad Huber und ich hätte da eine Frage bezüglich der
Bewertungsmethoden ihrer Einrichtung.

Im April 2009 erschien der Film "Crank 2: High Voltage" in den deutschen Kinos. Die ungeschnittene Fassung welche im Kino zu sehen war bekam von der FSK das Label "keine Jugendfreigabe". Einige Monate später erschien der Film auch auf DVD, allerdings war die Version welche "ab 18" freigegeben war, um über 2 Minuten gekürzt.
Die ungeschnittene Fassung, welche ja bereits im Kino zu sehen war, wurde mit dem Spio/JK-Label "keine schwere Jugendgefährdung" versehen.

Nun zu meiner Frage: Wie begründet die FSK, dass ein Film unterschiedlich bewertet wird, abhängig davon ob er im Kino oder auf DVD veröffentlicht wird? Da der Film ja bereits einmal von der FSK bewertet wurde gab es doch keinen Grund diese Bewertung für die erneute Veröffentlichung zu ändern.

Crank 2 ist der einzige Film von dem mir bekannt ist, dass es zu so einer Unterscheidung kam, aber ich gehe davon aus, dass es sich hierbei weder um den ersten noch den letzten Fall dieser Art handelt.
Ich freue mich auf ihre Antwort.

mfg Konrad Huber


Und die Antwort der FSK:

Sehr geehrter Herr Huber,

bitte entschuldigen Sie meine späte Antwort. Grundsätzlich werden im FSK-Bereich zwischen 0 und 16 Jahren Kinofreigaben auf DVD übernommen. Bezüglich der 18er-Kennzeichnung macht der Gesetzgeber allerdings einen Unterschied zwischen der Kinoauswertung und der DVD-Auswertung. Das Jugendschutzgesetz sieht vor, dass Kinofilme dann eine 18er-Kennzeichnung erhalten können, wenn sie keine "schwere" Jugendgefährdung beinhalten. Bei
der Kennzeichnung "Keine Jugendfreigabe" oder ab 18 Jahren für DVDs setzt der Gesetzgeber jedoch die Schwelle niedriger. Für eine Nichtkennzeichnung reicht hier die sogenannte "einfache" Jugendgefährdung aus. So kann es durchaus vorkommen, dass mit 18 gekennzeichnete Kinofilme nicht in dieser Version eine Kennzeichnung ab 18 Jahren auf DVD erhalten. Begründet wird dies im Jugendschutzgesetz damit, dass die Kontrolle an den Kinokassen strikt ist, dass im DVD-Bereich die Möglichkeit für Jugendliche unter 18 Jahren an Filme FSK 18 herankommen durch sogenannte Umgehungskäufe größer
ist.

Mit freundlichen Grüßen

XXX

Die Begründung ist also wieder einmal, dass man davon ausgeht, dass der Jugendschutz nicht so funktioniert wie er sollte. Das kann doch nicht deren Ernst sein! Die FSK operiert anhand der Annahme, dass ihre Freigaben missachtet werden. An diesem System muss sich echt was massiv ändern, das kann doch nicht so weiter gehen. :P

Dienstag, 30. November 2010

Quote of the Day #3

"This isn't StarCraft."
Kim Tae-young, der ehemalige Verteidigungsminister von Süd-Korea, auf die Frage warum es so lange gedauert hat, bis auf den Angriff von Nord-Korea reagiert wurde.

Hier die ganze Geschichte.

Samstag, 27. November 2010

Es ist tatsächlich so schlimm wie alle sagen

Okay, hier wieder ein Post der mehr in die Kategorie "Gamer-Kram" und weniger zu Politik, "Killerspiele" oder Zensur passt.

Wie vermutlich relativ offensichtlich ist, verbringe ich recht viel Zeit im Internet. Und auch wenn ich mir größte Mühe gebe ein toleranter Mensch zu sein, fällt es einem doch recht schwer sich gewissen "Meinungstrends" online zu wiedersetzen. Nehmen wir z.B. Twilight. Ich habe die Filme noch nie gesehen und ich habe keine Pläne jemals die Bücher zu lesen. Aber von dem was man von dem Filmen so mitkriegt sind die zu einem unfassbar populär, sind anscheinend aber auch ziemlich furchtbar, wenn man nicht gerade ein Hardcore-Fan ist. Auch ich kann Twilight nicht leiden. Weil, naja, irgendwie wurde ich davon angesteckt. Nach allem was ich darüber gehört habe kann ich mir eigentlich kaum vorstellen, dass sie Serie irgendenwelche "redeeming qualities" hat.

Ähnlich ist es bei Videospielen. Es gibt so ein paar Dinge von denen habe ich mich bisher ferngehalten, weil sie recht... berüchtigt sind. World of Warcraft z.B. habe ich lange Zeit nicht mal mit 'nem spitzen Stock angefasst. Ich plane nun allerdings (seit Juli -_-) irgendwann endlich mal Azeroth zu besuchen, aus Interesse am Genre und eben weil ich gerade im Bereich Videospiele eigentlich nicht über Dinge lästern möchte, die ich nicht kenne.

Was mich zum eigentlichen Thema bringt. Heute Abend war ich bei ein paar Freunden zu Besuch zum Weihnachtsbrödle backen. Eine Freundin von mir setze sich irgendwann an den Computer weil sie zuhause grade ein Problem hat, was sie daran hindert Facebook Browser Games zu spielen. Da hab ich mir gedacht, jetzt setz ich mich mal hin und kuck da zu. Auch Farmville, bzw. so ziemlich ALLE Facebook Games gehören zu der Sorte Dinge die mal nicht zwingend erlebt haben muss um eine bestimmte Meinung darüber zu haben.
Aber, ich will ja neutral sein und neuen Dingen gegenüber offen sein. Also habe ich mich hingesetzt und besagter Freundin dabei zugesehen.

Und bei Mjolnir, ist das laaaaaaaaaaaangweilig! Sie klickte die ganze Zeit auf ein Feld nach dem anderen, der Avatar lief hin, machte was, sie bekam dafür Geld mit dem sie sich mehr Sachen kaufen kann auf die sie klicken muss. Das ist so öde. Und ich habe Harvest Moon gespielt. Und dann spielte sie ein Spiel mit Monstern. Das war das gleiche. Und dann Frontierville. Das war genau so. Nur, dass sie an einem Punkt mal wie blöd auf einen böse dreinblickenden Bären geklickt hat, der dann weggelaufen ist.
KlickKlickKlickKlickKlickKlickKlickKlickKlickKlick
Das ist noch schlimmer als Diablo! ... btw. Hab ich erwähnt, dass ich Diablo nicht mag. ^^

Egal. Das wirklich Schlimme daran ist, sie ist jetzt kein reiner "Casual"-Gamer. Ich kenne wenig Leute mit denen ich mich so ausführlich über Zelda unterhalten kann. Erst vorgestern habe ich noch Mario Kart 64 mit ihr gespielt. Und zu sehen, dass sie ihre Zeit mit diesem stinklanweiligem Geklicke vergedeudet macht mich so fertig.

Ich habe nichts gegen die als "Casual Games" bezeichneten Spiele an sich. Ich spiele selbst ab und zu Wii Sports oder Wii Fit mit Freunden. Aber FarmVille sieht so ätzend langweilig aus, ich kapiere einfach nicht, wie das so unheimlich populär werden konnte.
Es passiert nichts. Es gibt kein Ende. Man klickt einfach nur. Es gibt so viele BESSERE Spiele!

FarmVille ist doof.
Das wollte ich nur mal loswerden.

*Ninja vanish*

Mittwoch, 24. November 2010

Quote of the Day #2

Und heute mal ein erbärmlich unqualifizierter Kommentar von der CDU:
"Für die CDU-Lehe ist für politische Randerscheinungen, wie die Piratenpartei, kein Platz in der Stadtteilkonferenz Lehe."
Hier könnt ihr den Rest lesen.

Sonntag, 21. November 2010

Salt is not good for you, hence, it is illegal.

Disclaimer: Der folgende Text könnte einige böse Kommentare nach sich ziehen.

Puh, okay, wo fang ich an... Damit dieser Post überhaupt Sinn macht, muss ich euch erstmal ein bisschen was über mich erzählen was ausnahmesweise überhaupt nichts mit Videospielen und Dergleichen zu hat: Meine Familie ist im Tabakhandel tätig, mit meinem Bruder und mir wird der Laden nun schon in der 4. Generation betrieben. Mein Urgroßvater hat den Laden vor über 88 Jahren gegründet.
Ich arbeite selber nur aushilfsweise im Laden, nicht zuletzt weil ich nur begrenzt über unser Sortiment Bescheid wissen kann, da ich selbst nicht nicht rauche. Pfeifen und Zigarren finde ich um ehrlich zu sein recht ansprechend, aber es schmeckt mir einfach nicht, also lasse ich es sein. Zigaretten rühre ich aus Prinzip nicht an. Trotzdem bin ich mit einer vergleichsweise positiven Einstellung zu Tabak erzogen worden, ein generell eher seltenes Szenario.
Aber ich möchte hier nicht lang und breit über meine Einstellung zu Tabak reden, sondern euch auf etwas aufmerksam machen.

Ein übereifriger Gesundheitskommisar der Europäischen Union hat kürzlich einen Stapel Vorschläge eingereicht, wie man die den Vertrieb von Tabakwaren massiv verändern muss. Dies umfasst die folgenden Punkte:
  • Einheitspackungen: Farben, Markenschriftzüge und Logos sollen verschwinden, exzessive graphische Warnhinweise verpflichtend werden.
  • Präsentationsverbot: Tabakwaren werden "unter die Ladentheke" verbannt und damit unsichtbar
Es gibt noch andere Punkte, aber dies sind die 2 auf die ich mich konzentrieren möchte. Ich gehe mal davon aus, dass ihr da ein paar Parallelen erkennt. Um auf diese Änderungen aufmerksam zu machen, gab es in unserem Laden an diesem Wochenende eine Protestaktion.


Als es damals mit den neuen FSK- und USK-Logos rumging, machten diverse Bilder die Runde, die eine ähnliche Situation für Videospiele zeigten:

Nur um ein bisschen Bezug zu meinen üblichen Themen herzustellen.

Unabhängig davon, wie Ihr selbst zum Rauchen steht, geht es hier um einen Weiteren Fall von politische Einmischung in einen Bereich der auch wunderbar ohne sie funktioniert. Jeder weiß, dass Rauchen schädlich ist. Auch die Menschen hinter der Gegenaktion zu den EU-Plänen, für die meine Familie im Moment wirbt, wissen das. Und ich will mich jetzt auch nicht auf eine Seifenkiste stellen, mit dem Finger wedeln und in die Welt hinausrufen, dass es auch für Nicht-Raucher bald schlimmer wird wenn solche Pläne tatsächlich umgesetzt werden. Doch langsam aber sicher nähern wir uns der Zukunft aus Demolition Man. o_O



Wie gesagt: all das hat oberflächlich nicht wirklich was mit Videospielen zu tun, aber wenn man sich genau damit auseiander setzt, kommt man unweigerlich zu diesem Punkt. Es geht um übertrieben Regulierung von Seiten der Politik.
Wer mehr darüber wissen will, kann sich ja mal auf dieser Seite umkucken. Ich werde, aus offensichtlichen Gründen, meine Leser nicht darum bitten direkt an dieser Befragung teilzunehmen.

*Ninja vanish*

Nur ein Spiel

Für den Fall, dass ihr es noch nicht woanders gesehen habt: In der Doku Nur ein Spiel setzt sich der Produzent Michael Schilhansl mit der Faszination von Fantasy-Rollenspielen auseinander. Zwar wurde die ganze Geschichte von Gothic inspiriert, aber die knapp 1-stündige Doku behandelt auch Larper und Pen & Paper-Rollenspiele, sowie das allgegenwärtige World of WarCraft.
Das Video dient eher dazu Nicht-Spieler in die Welt von Fantasy-Spielen einzuführen, aber auch Leuten die bereits mit der Materie vertraut sind ist das Video wirklich zu empfehlen.

Nur ein Spiel from Michael Schilhansl on Vimeo.

Now go out there and make that Shit viral!

Montag, 15. November 2010

Cuba

Zur Abwechslung probieren wir jetzt mal was neues: Eine Brettspiel-Kritik. Das Spiel über das ich heute rede ist Cuba: Ein Spiel über die Höhen und Tiefen der kubanischen Land- und Marktwirtschaft. Ich weiß wie sich das jetzt anhört, aber es ist echt gut. Denn Planung und Resourcen-Management sind entscheidend bei diesem komplett würfelfreiem Strategiespiel.

Zum Review

Freitag, 12. November 2010

eine neue Art Wendeover

Eigentlich dachte ich die ganze "riesige Kennzeichen / Wencover"-Geschichte wäre inzwischen erledigt. Die meisten Filmverliehe sind inzwischen auf Wendecover umgestiegen und auch viele Spielepublisher bieten dem geneigten Sammler inzwischen die Möglichkeit das Coverblatt umzudrehen, damit einem der überdimensionierte Warnhinweiß nicht mehr so ins Gesicht springt.

Heute kam endlich mein Testmuster zu Fable III an. Ich schätze ich werde das Spiel aber noch eine Weile aufschieben. Zum einen weil die englische Tonspur immer noch nicht auf dem deutschen Marktplatz veröffentlicht wurde, zum anderen weil Assassin's Creed 2 so hammergeil ist. ^^
Auf jeden Fall hab' ich mich erstmal gefreut, als ich festgestellt habe, dass auch Fable III mit Wendecover kommt. Eine genauere Inspektion gab aber preis, dass bei diesem Wendecover auf mehr als nur die Alterskennzeichnung verzichtet wurde.



Hier wurde so ziemlich alles entfernt, mit Ausnahme des Publisher- und Entwicklerlogos. Kein "100% Uncut" (die Tatsache, dass man damit werben muss, zeigt doch, dass hier was nicht stimmt), kein empfehlender Kommentar von irgendeiner Zeitschrift, kein technischer Firlefanz. Ja, sogar der Xbox-Rahmen wurde entfernt. Woher soll ich denn jetzt wissen für welches System das Spiel ist. O_o
Spaß beiseite, zwar sieht das so , unglaublich schick aus, aber einen zentralen Knackpunkt gibt es dann doch. Nämlich wie es im Regal aussieht. :P

Mir kann man es auch nie Recht machen, was? xD

Mittwoch, 10. November 2010

Killerspiele - ein Kommentar

Im vergangenen Sommersemester besuchte ich einen Kurs namens "Journalistisches Schreiben". Im Rahmen dieser Veranstaltung schrieb ich ein Feature über das Thema "Killerspiele", welches, wie mir gesagt wurde, immer noch zu lang und emotional war. Vor kurzem bin ich endlich mit meiner Hausarbeit zu diesem Kurs fertig geworden. Das heißt, nicht ganz fertig. Ich habe das Thema Kommentar behandelt und deswegen auch einen eben solchen über das Thema geschrieben. Das Problem dabei ist, dass sich der Autor eines Kommentars von seinem Thema distanzieren muss und ein Kommentar über ein Ereigniss von dem man persönlich betroffen ist, eigentlich scheitern MUSS. Daher werde ich noch einen weiteren Kommentar zu einem etwas neutralerem Thema schreiben. Trotzdem habe ich einen längeren Kommentar zum Thema "Killerspiele" verfasst und dachte mir, bevor er auf meiner Festplatte versauert, kann ich ihn auch hier posten.


Kommentar: Die Killerspiel-Lüge

Ihre Zeitung lügt! Und ich erkläre Ihnen jetzt woher ich das weiß.

Im Jahr 2002 betritt Robert Steinhäuser sein ehemaliges Gymnasium in Erfurt und tötet 16 Menschen. Auf der Suche nach einer Erklärung stößt man auf den First-Person-Shooter Counter-Strike und die Jagd nach „Killerspielen“ in Deutschland nimmt ihren Anfang.

Aber niemand weiß wirklich, was ein „Killerspiel“ eigentlich ist. CDU/CSU-Politiker sprechen gerne von Spielen mit „gewaltverherrlichenden Inhalten“, aber solche sind in Deutschland laut dem Strafgesetzbuch bereits verboten. Mitglieder des Aktionsbündnis Winnenden sprechen von Spielen „die vom US Militär entwickelt wurden um die Gewalthemmschwelle zu senken“, aber das ist nichts weiter als ein vom Kölner Aufruf geschaffener Mythos. America's Army ist ein im Auftrag der US Army geschaffenes Rekrutierungstool und in Spielen mit einem modernem Kriegsszenario stehen ab und zu Soldaten den Entwicklern beiseite um das Spiel realistischer zu gestalten, aber allein die Vorstellung, dass Soldaten mit Videospielen das Töten antrainiert werden soll ist völlig absurd.

In diesem Zusammenhang wird auch oft die Behauptung aufgestellt, dass Amokschützen das Zielen am Computer trainiert hätten. An solchen Aussagen merkt man, wie verzweifelt die als „Spielekiller“ bekannte Fraktion ist, wenn sie einen glauben lassen will, dass man mit Maus und Tastatur lernt mit einer Handfeuerwaffe umzugehen.


Das Ziel, auch wenn die Definition schwammig bliebt, sind auf jeden Fall Action-Spiele mit virtuellen Schusswaffen und jeder hat etwas dazu zu sagen: Von Günter Beckstein zu Günter Jauch. Kriminologen, Journalisten und Polizisten. Die ARD, das ZDF, RTL. Sogar der Bundespräsident. Jeder hat eine Meinung was ein Killerspiel ist und warum es verboten werden sollte. Aber einer wird dabei nie gefragt:

Der Spieler.

Was bewegt den Spieler dazu, in virtuelle Welten abzutauchen, sein reales Leben hinter sich zu lassen und alleine oder mit gleichgesinnten Freunden den Kampf gegen Aliens, Orks oder auch gegeneinander aufzunehmen?

Ich weiß es, denn ich bin selbst ein Gamer. Und ich könnte jetzt stundenlang darüber reden warum aber das würden Rahmen dieses Kommentars sprengen.

Stattdessen möchte ich weiter darauf aufmerksam machen, wie Nicht-Spieler das Thema behandeln. Da haben wir bereits den entscheidenden Punkt: Nicht-Spieler.

Günster Beckstein hat nie einen Shooter gespielt. Edmund Stoiber hatte noch nie einen Controller in der Hand. Kriminologe Christian Pfeiffer lässt spielen, um danach Studien zu veröffentlichen, dass die Altersbeschränkungen zu lasch seien.

Berichte in Presse und Fernsehen zum Thema sind oft alles andere als neutral oder gründlich recherchiert. Fakten und Kontext einer Spielszene werden verschwiegen, Videoausschnitte werden manipuliert und falls das noch nicht reicht, um Zuschauer und Leser davon zu überzeugen, wie schlimm die brutalen „Killerspiele“ sind, dann schafft es allein der Tonfall des Moderators.


Besonders schlimm sind die Sendungen der öffentlich-rechtlichen Sender: Da wird schon einmal vergessen zu erwähnen, das einem das Spiel für die auf dem Bildschirm gezeigte Tat Punkte abzieht. Oder, dass die im gezeigtem Video gefolterte Frau nicht etwa das Opfer des Spielers ist, sondern der Spieler selbst.

Die Spieler dagegen können nur zusehen und bestenfalls einen Beschwerdebrief schreiben, viel mehr bleibt nicht übrig. Und die Regelungen der GEZ erlauben noch nicht einmal einen richtigen Boykott der Sender.

Auch wenn die öffentliche Darstellung von Videospielen sicherlich nicht das größte Problem dieses Landes ist, so bewirkt die Berichterstattung und die politische Hetze doch vor allem eines: Sie enthüllt die Ignoranz und den Populismus von Politikern und Presse.


Video- und Computerspiele sind besonders beliebt bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Und wenn diese jungen Menschen hören, wie eigentlich vertrauenswürdige und seriöse Informationsquellen Lügen verbreiten, dann fragen sie sich auch irgendwann, bei was für Themen diese Quellen eigentlich noch ähnlich dazu dichten. Kann man der Presse und dem Fernsehen denn noch trauen? Ich habe einen Grund gefunden das nicht mehr zu tun.

Mir ist bewusst, dass ich jetzt selbst nur angeklagt habe ohne etwas zu belegen. Aber ich bin auch nicht dazu verpflichtet die Wahrheit zu berichten. Die Medien sind es. Zu schade, dass ihnen das niemand sagt.

Dienstag, 9. November 2010

Die Liste #1: Spiele dich unbedingt mal spielen sollte

Heute in "Blogeinträge die ich recht schnell aus dem Handgelenk schütteln kann, weil ich zu mehr grade keine Zeit habe": Ich denke, dass ich Videospiele mag habe ich inzwischen klar gemacht. Aber so viel Zeit ich bisher mit dem Medium verbracht habe, es gibt doch eine Menge großer und bekannter Titel die ich bisher verpasst habe. Das möchte ich alles noch früher oder später nachholen. Bevorzugt in Form eines grafisch überarbeiteten Remakes á la Black Mesa, da ich auch so schon genug Retro Kram zocke.
Aber Retro Kram ist eigentlich ein gutes Stichwort. Der erste Eintrag für DIE LISTE: Spiele die ich echt mal spielen sollte, aber bisher leider nicht zu kam:
  • Silent Hill 2 - Mit Silent Hill ist das so ne Sache bei mir. Ich habe vor laaaanger Zeit mal SH1 auf der alten Playstation gespielt, fand es damals aber furchtbar langweilig und Resident Evil viel cooler. Okay, so lange ist es nicht her, aber zu dem Zeitpunkt kannte ich bereits das GameCube Remake von Resident Evil und die Serie hat mir einfach mehr gefallen. Allerdings wird SH2 als eines der großartigsten Horrorspiele aller Zeiten gelobt. Inzwischen habe ich mir das Spiel gebraucht gekauft, mal schauen wann ich zum Spielen komme.
  • Ico und Shadow of the Colossus - Ebenfalls 2 dieser Must-Play Titel und Spiele die am häufigsten genannt werden wenn es um den künsterischen Wert des Mediums geht. Ico habe ich bereits, SotC suche ich noch.
  • Killer 7 - steht im Regal, habe ich bisher eine halbe Stunde gespielt. Soll aber toll sein.
  • Condemned 1 + 2 - zwei der wenigen Videospiele die tatsächlich wegen "Gewaltverherrlichung" beschlagnahmt wurden. Einmal abgesehen davon (oder vielleicht zusaätzlich zu dem ^^ ) habe ich bisher nur Gutes über Condemned gehört. Mal schauen woe ich die her bekomme.
  • Half-Life 1 - jaja, ich weiß, steinigt mich. Ich habe es gespielt bis zu dem Punkt wo man gegen die Black Ops Jungs kämpfen muss. Teil 2 funktioniert dankbarer Weiße auch ohne den ersten zu kennen und ich finde Episode 2 immer noch brilliant, auch wenn ich Valve dafür hasse uns jahrelang mit so einem bösartigem Cliffhanger... öhm.. hängen zu lassen.
  • Gothic - Anscheinend ist das ziemlich beliebt habe ich so irgendwie mitbekommen. ^^
  • Okami - die Kritiken waren ja überschwenglich und ich habe es mir auch für die Wii gekauft, aber irgendwie kam ich über das Tutorial nocht nicht hinaus. :(
Für PS3 Spiele könnte ich eigentlich eine eigene Liste machen.... ach was solls :P
  • God of War III
  • Infamous
  • Heavy Rain
  • Uncharted 1 + 2
  • Metal Gear Solid 4
  • Valkyria Chronicles
  • Little Big Planet 1 + 2
Wer noch Vorschläge hat, immer her damit. Das soll nämlich ein weiterer dieser Artikel sein, die ich regelmäßig updaten möchte.

Sonntag, 7. November 2010

Meine Sammlung

Wie so üblich habe ich grade unheimlich viele Ideen für unheimlich viele Dinge die ich unbedingt mal schreiben muss. Nur habe ich dazu kaum Zeit. :P

Um meine lieben Leser dennoch irgendwie zu unterhalten, hier ein Foto welches ich neulich zusammengestellt habe. Ich habe nicht jedes Spiel auf diesem Haufen gespielt, aber das ist hoffentlich nur ein temporärer Zustand.
Das ist allem Anschein nach die höchste Auflösung in der ich Bilder in Blogger hochladen kann, deswegen kann man leider die meisten Titel nicht mehr lesen. :(

Ich hoffe, dass sieht jetzt grade nicht so aus als würde ich angeben. :P

Donnerstag, 4. November 2010

Extra Credits: Facing Controversy

Ich hab neulich schonmal kurz auf Extra Credits hingewiesen. Die Video-Reihe auf Escapist bringt es oft auf den Punkt was ich über Videospiele denke. Ihre neuste Episode befasst sich damit, wie man sich schlechter Presse entgegen stellt und, dass man auch bei kontroversen Themen an seinen Aussagen festhalten soll am Beispiel des berüchtigten Six Days of Falluja.

Seht es euch an.

Dienstag, 2. November 2010

Californien vs. Videospiele

So! Das wars erst mal. Die Anhörung vor dem obersten Gerichtshof zwischen dem Staate Californien und der Videospiel-Industrie ist zu Ende. Eine Entscheidung wird allerdings erst im Sommer 2011 erwartet.

Wie ist es ausgegangen? Nun, Kotaku hat eine gute Zusammenfasung geschrieben. Alles in allem scheinen die Richter beide Seiten sehr kritisch unter die Lupe genommen zu haben und es ist schwer zu sagen in welche Richtung das ganze jetzt kippt.
Die Seite der Videospiel-Industrie scheint mehr Zeit damit verbracht zu haben die wissenschaftlichen Argumente der Gegenseite anzugreifen und sich weniger auf das, meiner Meinung nach, wichtigere Konzept gestützt, dass Videospiele Kunst sind.

Ebenfalls in den Raum geworfen wurde die Frage ob dann nicht auch brutale Geschichten wie Grimms Märchen verboten werden sollten.
"What makes video games special?" Justice Ruth Bader Ginsberg asked. "How do you cut it off at video games?"
Letztlich bin ich mir nicht ganz sicher was nun kommt. Es hätte wohl deutlich schlechter ausfallen können. Die Gegenseite hat ordentlich einstecken müssen, aber die Videospiel-Industrie hätte möglicherweise ihre Argumente etwas breiter fächern sollen.

Sonntag, 31. Oktober 2010

Quote of the Day #1

"Censorship is telling a man he can't have a steak just because a baby can't chew it."
Mark Twain.

Viva la Revolución!

Bevor ich mich in meinen nächsten beiden Posts zwei sehr ernsten Themen widme, möchte ich doch nochmal auf Frau Pfeiffer zu sprechen kommen.
Vor ein paar Tagen postete ActionJackson im Forum von Stigma-Videospiele folgendes:

Hatte das schon mal jemand gepostet?

http://matthias-bopp.de/Download_Deu.html

Dort findet man unter "Spiel deinen Film!" einen Podcast vom 4.8.2010 in dem neben Dr. Matthias Bopp und Dr. Andreas Rauscher auch Reginie Pfeiffer diskutiert.

In der Diskussion geht es darum in wie fern und wie stark Videospiele den Film als Leitmedium des 21. Jahrhunderts ablösen. Frau Pfeiffer verlagert immer wieder das Thema zu den aus der FrauTV Sendung bekannten Punkten (Dastardly Trophy aus RDR, Bohrer-Szene in Heavy Rain, "Der Jude auf der Brücke" in GTA IV, Browserspiele und WoW).
Das was die anderen Diskussionsteilnehmer von sich geben ist oft interesant, von daher, wer sich die "wilden" Thesen der Frau Pfeiffer noch mal etwas ausführlicher anhören will, kann ja mal in den dreiviertelstündigen Beitrag reinhören.

Ich habe selber noch nicht in den Podcast reingehört, aber AJ war so nett einige Abschnitte abzutippen, die könnt ihr alle ab hier im Stigma-Forum nachlesen, wenn euch danach ist.

Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen das Thema Frau Pfeiffer ruhen zu lassen, nachdem mich ihre letzten Eskapaden in der Bloggosphäre haben realisieren lassen, dass eine Diskussion mit ihr keinen Zweck hat. Die Frau ist dermaßen überzeugt von der Bösartigkeit des Mediums, dass selbst ein harmloses Szenario wie ein Mann der auf einem Geländer sitzt und die Sonne genießt nur als Anstiftung zur Gewalt gedacht ist. Doch ein bestimmtes Zitat hat mich dann doch überrascht. Ein Zitat, dass ich unbedingt mit euch teilen muss. Frau Pfeiffer spricht ein weiteres mal über Red Dead Redemption:
"Ich hab z.B. gesehen das der Held in diesem Spiel sehr tolle Sachen macht, z.B. mexikanische Freiheitskämpfer unterstützt und solche Dinge, aber dann gibt es ne Form von verselbstständigter Gewalt."
Entschuldigt mich kurz...



So, jetzt da das aus meinem System raus ist, widmen wir uns wieder dem Zitat. Red Dead Redemption ist jetzt seit über einem halben Jahr erhältlich, deswegen werde ich wohl etwas über das Spiel spoilern können.

Also einer von uns beiden, ich oder Frau Pfeiffer, hat dieses Spiel sehr missverstanden. Ja, man unterstützt mexikanische Freiheitskämpfer. Aber die Missionen die ihr für die Revolutionäre erledigt hinterlassen meist einen genau so schalen Nachgeschmack wie die, die ihr für die mexikanische Armee erledigt. In den Missionen die man für Colonel Vincente de Santa erledigt wird einem schnell klar, wer die Bösen in diesem Szenario sind und man wünscht sich, man könnte sich wie in den ersten beiden Grand Theft Auto-Spielen für eine der Parteien entscheiden kann. Aber, wie auch schon in GTA4 beginnt man daran zu zweifeln sobald man die andere Seite des Konflikts erlebt: Der Anführer der Revolution, Abraham Reyes, ist ein nutzloser Trunkenbold und ihr werdet nicht drum herum kommen seine Motivation und Ziele in der Revolution in Frage zu stellen. Und wer die im Epilog von RDR veröffentlichte Zeitung ließt, der erfährt, dass seine Regierung nicht besser ist, als die, die er unbedingt stürzen wollte. Und die Revolution wäre ohne Mithilfe der Spielfigur John Marsten nicht möglich gewesen.

Und hier muss ich mich fragen: hat Frau Pfeiffer das Spiel überhaupt verstanden? Wir wissen ja, sie spielt nicht selber sondern "lässt" spielen. War sie grade Kaffee machen, als die Missionen mit Reyes dran waren?

Ich merke grade ich schreibe schon wieder viel zu lange an diesem Text ohne irgendwas wichtig zu sagen. :P Halten wir also fest: Das Frau Pfeiffer dem Medium Videospiele nicht zutraut ernste Themen zu behandeln war ja hinreichend bekannt, aber selbst wenn sie sich ausführlich mit einem Spiel beschäftigt entgeht ihr ein doch so offensichtliches Motiv. RDR ist nicht perfekt und wie so typisch für Rockstar-Spiele geschehen im Laufe der Handling einige moralisch sehr fragwürdige Dinge. Frau Pfeiffer genießt wie ihr Bruder den zweifelhaften Ruf ein "Experte" auf dem Gebiet von Gewalt in Videospielen zu sein. Bei Christian Pfeiffer weiß bis heute niemand wie viel Zeit er selber wirklich mit Spielen verbracht hat, aber Regine Pfeiffer erzählt ja immer so stolz, dass sie dieses und jenees Spiel von vorne bis hinten "mitgespielt" hätte. Aber wenn ein zentraler Plotpunkt so an ihr vorbei geht, dann ärgere ich mich nur noch weiter darüber, wie wenig sie von dem Medium an sich versteht.

Und jetzt muss ich mal schauen ob ich nicht noch irgendwelche Teile für ein Halloween Kostüm zusammenkratzen kann.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

A New Beginning

Eigentlich hatte ich ja vor selbst eine Kritik zu Daedalics A New Beginning zu schreiben, aber wie sich heraus stellte, war der ursprünglich nur als Preview gedachte Text von GU-Kollege Lyc länger als erwartet. Da mich das Spiel aber wieder mal sehr begeistert hat, wollte ich unbedingt selber noch was zu schreiben und habe deshalb eine 2. Meinung geschrieben.

Zum Review

Dieser ganze Scheiß der grade in Amerika passiert

Okay, so langsam sollte ich vielleicht doch was drüber schreiben:

Wie ihr möglicherweise schon durch andere Quellen gehört habt, steht am kommenden Dienstag ein Ereignis in Amerika an, dass den Status von Videospielen in der westlichen Welt massiv verändern könnte. Der Staat von Californien verlangt, dass der Verkauf von gewalthaltigen Videospielen an Minderjährige verboten werden soll.
Jetzt werdet ihr euch möglicherweise fragen "Wie? Ein 12-jähriger darf in Amerika Call of Duty und Grand Theft Auto kaufen?" Das habe ich zuerst gedacht, als ich davon gehört habe. Aber auch Amerika hat natürlich eine Bewertungsbehörde für Videospiele, das Entertainment Software Rating Board.
Das ESRB ist aber im Gegensatz zur USK eine von der Videospiel-Industrie gesponserte Einrichtung. Dennoch hält sich der Handel an diese Regelungen. Insofern wäre eine Änderung des Gesetzes eigentlich völlig sinnlos, was an den Initiatoren des Gesetzes aber nicht interessiert, also gar nicht so anders als bei uns. :P

Eigentlich ist das ein gutes Stichwort. Die Gesetzes-Änderung stammt aus dem sonnigen Californien und wisst ihr noch wer da das Sagen hat?

Genau: Der Antrag, der brutale Videospiele auf das selbe Level wie Pornografie setzen würde, stammt von einem Mann, der für gut 2 Dekaden DIE Ikone des Action-Genres war. Aber warum tipp ich mir hier die Finger Wund, einer der vielen Webcomics die ich lese hat das perfekt auf den Punkt gebracht.

Was diesen Antrag anders macht, als die vielen bisher gescheiterten Versuche, ist, dass es am Dienstag tatsächlich zu einer Anhörung vor dem obersten Gerichtshof kommt und Arnie und Konsorten bisher an kleineren Institutionen gescheitert sind.
Und sollte der Antrag angenommen werden, würden Videospiele nicht mehr unter dem Schutz der amerikanischen Verfassung stehen, was die Entwicklung des Mediums massiv einschränkt.

Natürlich gibt es ordentlich Gegenwind. Neben einer Organisation ähnlich dem VDVC haben sich auch mehrere Prominente gegen den Vorschlag ausgesprochen, darunter Deus Ex-Schöpfer Warren Spector und Comic-Legende Stan Lee.

Möglicherweise fragt ihr euch, warum ich bisher nichts zu diesem Thema geschrieben habe. Das hat einen ganz einfachen Grund: So gerne ich auch diverse ähnliche Aktionen in Deutschland kommentiere und mir auch größte Mühe gebe den Beteiligten auf die Nerven zu gehen, sehe ich absolut gar nichts, was ich an dieser Situation ändern könnte und ich bin mir sicher, dass es in den USA genug Leute gibt, die das eh besser machen als ich.
Websites wie The Escapist und im speziellen Video-Reihen wie Extra-Credits (kuckt mal rein, die Jungs sind echt klasse) zeigen, dass Videospiele in Amerika schon längst den Status haben, für den ich mein Bestes tue, dass er in Deutschland anerkannt wird, was aber an Ziegelwänden wie den Pfeiffers abprallt. Nämlich, dass Videospiele mehr sind als triviale Unterhaltung. Sie sind Kunst. Sie sind ein interaktives Medium wie kein anderes. Und verdammt nochmal, es ist an der Zeit, dass sich manche Leute einfach mal an eine bekannte Regel von Dieter Nuhr halten:
Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten.
Ja, die Situation in den Staaten hängt wie ein bedrohlicher Schatten über dem gesamten Medium. Aber ich bin optimistisch was den Ausgang angeht. Nicht zuletzt, weil es mir eh nicht helfen würde mir jetzt darüber den Kopf zu zerbrechen. Wer mehr über die Geschichte lesen will, hier gibt es eine ausführliche Zusammenfassung. Oder überall anders im Netz. ^^

*Ninja vanish*

Montag, 25. Oktober 2010

Castlevania: Lords of Shadow

Castlevania ist eine der Spiele-Serien, die sich mit dem Sprung in die 3. Dimension immer etwas schwer getan haben. Die N64-Titel haben den Ruf die schlechtesten Vertreter des gesamten Franchises zu sein und die PS2-Ableger wurden jetzt auch nicht gerade mit Lob überhäuft. Nach 6 “Metroidvania”-Spielen beschloss Konami, dass es Zeit ist für ein komplettes Reboot: Neuer Held, neues Design, neues Gameplay, das ist Castlevania: Lords of Shadow.

Zum Review

Sonntag, 24. Oktober 2010

Offener Brief an Regine Pfeiffer (nicht von mir)

Stigma-Videospiele Foren-Mitglied Patrick "Vicarocha" Portz ist das Thema der öffentlichen Darstellung von Videospielen ähnlich wichtig wie mir. Deswegen hat er sich selbst den neusten Ergüssen von Regine Pfeiffer angenommen und einen offenen Brief an sie verfasst. Gelesen hat sie ihn anscheinend schon, sich aber bisher vor einer richtigen Antwort gedrückt.

Da der Brief so umheimlich lang ist, verlinke ich jetzt einfach auf Stigma.

Der Jude auf der Brücke

Mitte der Woche veröffentlichte Frau Regine Pfeiffer einen Blog Post in dem sie auf diverse Anschuldigungen bez. der Frau TV Sendung vom letzten Monat einging. Darunter auch ein besonderer Abschnitt, in dem sie endlich den graußamen Antisemitismus der Entwickler von GTA4 aufdeckt.
Dort, auf einer kleinen, unscheinbaren Mauer sitzt ein Jude. Sitzt da ganz friedlich, tut niemandem weh und existiert laut Frau Pfeiffer einzig und allein um rassisstische Gewalt zu provozieren.


Da sitzt er. Schon schlimm. Liberty City soll ein Ort des Friedens und des Wohlstands sein. Und jetzt haben die bösartigen Mitarbeiter von Rockstar da einfach so einen Juden plaziert, dass man all seine rassisstischen Tendenzen an ihm ausleben kann.

...

Oder so wäre es zumindest, wenn das nicht einfach ein zufällig ausgewählter NPC sei und sich auch regelmäßig andere Charakter an dieser Stelle finden würden und sich die Behauptung von Frau Pfeiffer somit als völliger Unsinn herraus stellt.





Ach ja, und es ist übrigens gar keine Brücke. -_-


Danke an ActionJackson für die Bilder.

Samstag, 23. Oktober 2010

Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt


So wirklich raus hab’ ich den Dreh mit dem Filmkritiken schreiben immer noch nicht, aber das hindert mich nicht daran, es weiter zu versuchen. Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt ist nicht nur einer der, wenn nicht sogar der beste Film des Jahres, ich stehe sogar kurz davor ihn auf Platz 1 meiner persönlichen Hitliste zu setzen. Es ist völlig unmöglich, dass euch dieser Film nicht gefällt.

Zur Kritik

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Ein hoffnungsloser Fall

Wisst ihr, ich gebe mir wirklich Mühe bei dem was ich hier mache. Ich schreibe nicht über Indizierung, Zensur und "Killerspiel"-Debatte weil ich so viel Spaß dran habe, sondern weil das ein Thema ist, das mir wirklich wichtig ist. Und ich diskutiere wirklich gerne mit Leuten die anderer Meinung sind als ich. Anderen Gamern muss ich nicht erklären warum ich so gerne zocke, die haben alle ihre eigenen Gründe. Deswegen bemühe ich mich so, Texte an Leute zu schreiben die mit Videospielen weniger anfangen können.

Als ich im letzten Sommer die Diskussion mit Regine Pfeiffer ins Rollen brachte, dachte ich wirklich ich könnte was bewirken. Ihren Texten nach zu urteilen, schien sie einfach nicht zu verstehen, worum es in manchen Spielen geht, was Spieler daran so reizt und ich hatte die Hoffnung ihr dies zu erklären.

Nach dem Beitrag bei Frau TV letzten Monat, habe ich wieder Kontakt mit ihr aufgenommen, aber das war nicht so wahnsinnig ergiebig. Eigentlich wollte ich ihr unbedingt noch mal schreiben, ein bisschen weiter argumentieren, aber ich hab es aus diversen Gründen nicht geschafft. Ihr habt es möglicherweise mitbekommen, wie aktiv ich in den letzten Wochen hier und auf GU war und da hat es einfach nicht mehr reingepasst.

Jetzt bin ich an dem Punkt, wo es eigentlich egal ist. Frau Pfeiffer hat mal wieder selbst einen Blog Post verfasst, um auf die vielen Anschuldigungen einzugehen, die sie zu ihrem Fernsehbeitrag erreicht haben. Ich bin grade zu erschöpft um mich mit jeder einzelnen auseinander zu setzen, deswegen beschränke ich mich auf folgenden Abschnitt:


Der alte Jude auf der Brücke:

Sie hatten verschiedene Erklärungen dafür gefunden, dass der alte Jude hier auf dem Brückengeländer sitzt. Ohne, dass Sie das Bild gesehen hatten, waren Sie der Meinung, hier würde sich jemand ausruhen. Schauen Sie es sich an und geben Sie mir EINEN vernünftigen Grund für das Arrangement. Der Jude sitzt hier ausschließlich, um rassistische Gewalt zu ermöglichen. Welchen realistischen Grund sollte es sonst für diese absurde Platzierung geben?

Okay, es gibt also in GTA4 eine Szene in der "ein Jude" auf einer Brücke sitzt. Frau Pfeiffer will eine realistische Begründung für dieses Szenario. Wie wäre es hiermit: Dieser Jude der dort auf der Brücke sitzt ist ein austauschbarer NPC. Es ist VÖLLIGER ZUFALL, dass er in dieser Szene so aussieht. Wenn ich jetzt mein GTA ins Laufwerk legen und zu dieser Brücke fahren würde, dann säße da vielleicht eine ganz andere Figur. Ein Polizist. Oder ein dicker Passant. Oder eine Frau. Wenn man auf ihn mit einer Waffe zielt, dann verhällt er sich genauso wie ein anderer NPC. Er fängt auch nicht an Jud Süß zu zitieren oder sowas.

Aber dieser Gedanke ist für Frau Pfeiffer anscheinend zu naheliegend. Es kann offensichtlich nur einen Grund für dieses Szenario geben. Die Programmiere sind alles Antisemiten.

Ich habe grade echt keinen Bock mehr, da viel drüber zu schreiben. Diese ganze Annahme ist dermaßen absurd, dass man da eigentlich gar nichts zu sagen muss. Wenn ich solche Zeilen lese, dann fühle ich mich, als wären all die Stunden im Stigma-Forum und die Mails und Telefonate mit Frau Pfeiffer völlige Zeitverschwendung gewesen. Und das finde ich echt schlimm! Nicht, dass ich die Zeit selbst vergeudet habe, sowas mach ich ständig. Es ist einfach unfassbar, dass eine Person so umheimlich versteift darauf sein kann, irgendwo etwas Böses zu finden, dass sie nach solchen Strohhalmen greift.

Frau Pfeiffer, es tut mir herzlich Leid, aber mit Ihnen zu diskutieren macht einfach keinen Sinn mehr.

*Ninja schüttelt traurig den Kopf und geht schlafen*

Montag, 18. Oktober 2010

Kein Russisch

Gestern Abend hatte ich Gelegenheit kurz bei einem Freund das kontroverse Call of Duty: Modern Warfare 2 anzuspielen. Zuerst die Mission "Cliffhanger", in der wir eine verschneite Basis irgendwo in den Bergen Russlands hochjagen um dann eine spektakulären Flucht per Schneemobil zu unternehmen. Der Level war, wie ich es bereits vom ersten Modern Warfare gewöhnt war, ziemlich stylish inszeniert, sah wirklich gut aus und hat sich insgesamt auch sehr solide gespielt. Ich sehe nur einfach noch immer keinen Reiz in Militär-Shootern.

Gleich danach konnte ich die berüchtigte "Kein Russisch"-Mission anspielen, in der sich unser Charakter in eine russische Terrorgruppe einschleusen lässt, die dabei sind Zivilisten auf einem Flughafen abzuschlachten. Da das Abendessen dann irgendwann fertig war, habe ich nur ca. die Hälfte der Mission gespielt, ab dem Punkt, an dem der Flughafen von Sicherheitskräften gestürmt wird. Aber da ich das Level mir bereits als Video angesehen habe, habe ich ansonsten glaube ich nichts wichtiges verpasst.
Es handelte sich übrigens um die deutsche Version, d.h. man nimmt zwar Teil an dem Massaker, kann aber selber keinen Schuss auf die Zivilisten abfeuern.

Als Details zur Flughafen-Mission zum ersten mal "geleakt" wurden, war der Aufschrei natürlich groß. Ich habe mich damals, mit den wenigen Informationen die mir zur Verfügung standen, daran gemacht eine Kolumne zu schreiben, in der ich die Entwickler für ihre Entscheidung verteidigte. Und als das Spiel dann in den Regalen stand, habe ich mich mit den diversen Reaktionen aus Politik und Presse auseinander gesetzt.

Jetzt hatte ich endlich selbst mal Gelegenheit das Spiel zu spielen und.... bin enttäuscht. Wie mein GU-Kollege Sir Uruk bereits in seinem Review schrieb, ist die Szene nicht wirklich beeindruckend. Und jetzt muss ich auch der Kritik der Gamestar/GamePro Redaktion zustimmen, denn das Szenario lässt auch mich völlig kalt. Vielleicht deswegen, weil ich mich vorab schon so intensiv mit dem Level beschäftigt habe. Oder, weil der deutschen Version doch noch der letzte Kick fehlt, weil einem das Spiel zum zuschauen verdammt.


Letztlich würde ich sagen, es liegt in diesem Fall tatsächlich am Kontext der Szene. Denn soviel wie ich bisher vom Plot des Spiels mitbekommen habe, macht das ganze nicht wirklich viel Sinn.

Warum wurde mein Charakter in diese Gruppe eingeschleust? Und vorallem, warum gerade JETZT? Wenn das US-Militär weiß, was für eine verdammte Dreckssau dieser russische Söldner, dessen Name mir gerade entfällt, ist, hätte man dann nicht versuchen sollen ihn gefangen zu nehmen anstatt ihm überall hin zu folgen. Erschießen darf man ihn ja nicht, ich vermute mal, weil man rausfinden möchte wer sein Auftraggeber ist (wie gesagt, ich kenne nicht den ganzen Plot des Spiels), aber irgendwie macht "Kein Russisch" einfach nicht viel Sinn.

Die Szene hat mich einfach nicht berührt. In keinster Weise. Und jetzt muss ich mir ernsthaft die Frage stellen, ob es nicht doch einfach nur ein Schrei nach Aufmerksamkeit war. Nicht zuletzt, wenn man hört, was es für krasse Szenen im nächsten Call of Duty geben soll.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Die (fucking awesome) Pläne der Piratenpartei

Guten Morgen! Okay, es ist schon fast 12, aber wenn ich diesen Text jetzt nicht endlich anfange wird der nie fertig. Here goes:

Die Piraten-Partei diskutiert darüber, Forderungen zur Abschung der BPjM und der Ersatz der USK durch die PEGI in ihr Parteiprogramm aufzunehmen. Nachzulesen ist das ganze hier. Es gibt noch andere Punkte auf der Liste, nicht zuletzt wie man allgemein mit Altersfreigaben umgehen soll, aber hervorstechend für mich sind die folgenden 3 Punkte:
  • Die Abschaffung der BPjM und somit der Indizierung, mit der Begründung, dass es ja bereits andere Bewertungsbehörden gibt.
  • Die USK soll durch die PEGI ersetzt werden, da letzteres im Rest der EU problemlos funktioniert.
  • Die Altersfreigaben auf Spiel- und Filmverpackungen sollen wieder ihre alte Größe annehmen.
Lasst mich dies zuerst ganz persönlich kommentieren: Piratenpartei, dies ist das erste Bild, dass die Google Bildersuche ausgespuckt hat und ich widme es jedem einzelnem der an diesen Punkten mitgearbeitet hat.

Diese 3 Punkte sind genau das, was ich versuche seit der Gründung dieses Blogs irgendwie zu bewirken, wenn auch nur mit mäßigem Erfolg. Die Piratenpartei sind genau die Sorte Leute von denen ich gehofft habe, dass sie sich dieser Punkte annehmen. Allerdings wäre es ziemlich langweilig, wenn ich jetzt einfach nur darüber schreiben würde wie unheimlich toll ich das finde und deswegen möchte ich mich kritisch mit den Forderungen der Piraten auseinander setzen und ihnen einige Tipps geben.
Modul 1 und 2 muss man nicht weiter kommentieren, gehen wir deswegen gleich einen Schritt weiter:

Jugendschutz & Medien – Modul 3

Etwaiger Jugendschutz soll, wie der Name schon sagt, ausschließlich für Minderjährige gelten. Dies sieht die Piratenpartei in der aktuellen Gesetzeslage in Bezug auf Medien nicht gegeben – auch Volljährige werden durch die rigorosen Jugendschutzbestimmungen eingeschränkt, da einerseits oft freiwillige Zensur auf Seiten der Hersteller betrieben sowie die Beschaffung entsprechender Medien andererseits erheblich erschwert wird.

Hinzu kommt, dass die Zusammensetzung dieser Gremien nicht transparent ist und ihre Entscheidungen häufig eine rationale Begründung vermissen lassen. Dies gilt es zu verbessern. Da es mit USK, FSK und auch PEGI bereits Prüfungsinstitutionen auf den jeweiligen Gebieten gibt, schlagen die Piraten deshalb eine Abschaffung der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) sowie den daraus resultierenden Konsequenzen (Indizierung) vor. Unter allen Umständen sollte jedoch die personelle Zusammensetzung überdacht und abgeändert werden.

Hier wird der sprichwärtliche Nagel auf den Kopf getroffen: der deutsche Jungedschutz tut viel mehr als nur die Jugend zu schützen. Wenn ihr, liebe Piraten, gegen die Bundesprüfstelle vorgehen wollt, müsst ihr folgende Dinge beachten:

  1. Die BPjM kümmert sich nicht nur um Videospiele und Filme, sondern auch um andere Medien, wie zum Beispiel Audio-CDs und Bücher, weil es für diese keine seperaten Bewertungsbehörden gibt. Ich weiß nicht, ob sie dabei gute Arbeit leisten, aber ihr solltet das wissen, da das Thema unweigerlich zur Sprache kommen wird, wenn ihr die BPjM "nur" aufgrund der Tatsache angreift, dass sie Spiele und Filme indiziert.
  2. Die BPjM, so hat es mir eine Mitarbeiterin auf der GamesCom erklärt, hält sich nur an die Vorgaben des Gesetzgebers und orientiert bei ihrer Arbeit nur an den gegebenen Richtlinien.
  3. Ebenfalls auf der GamesCom erfuhr ich, wie Mitarbeiter der BPjM ihre Arbeit in Bezug auf die USK sehen. Wie ihr selber schreibt, gibt es bereits andere Prüfungsinstitutionen, welche die Arbeit der BPjM nutzlos machen würden, aber leider ist es nicht so einfach. Denn, und das ist kein Witz, operiert die Prüfstelle anhand der Annahme, dass die Systeme der USK und FSK nicht funktionieren. Das zumindest war die Antwort, die ich auf meine Frage bekam, warum es bei einem "keine Jugendfreigabe"-Label überhaupt nötig ist, jugendgefährdendes Material zu indizieren. Das muss man sich mal vor Augen halten. Die eine Bewertungsbehörde arbeitet aufgrund der Annahme, dass die Regeln einer anderen Behörde nicht völlig eingehalten werden.
Soviel zur BPjM. Modul 4 dagegen sehe ich selbst eher kritisch:

Jugendschutz & Medien – Modul 4

Jeder Mensch entwickelt sich anders und in einem für ihn selbst eigentümlichen Tempo. Die eigene Reife zu beurteilen, vermögen, wenn überhaupt, nur Nahestehende oder auch die Person selbst. Der Staat hingegen setzt den Reifegrad eines Heranwachsenden und somit dessen Eignung für bestimmte Inhalte mit seinem Alter gleich. Diese Regelung ist unzureichend, da sie die individuelle Entwicklung der Jugendlichen völlig ausklammert und ihnen somit niemals gerecht werden kann.

Da für die Erziehung nach wie vor die jeweils Erziehungsberechtigten verantwortlich sind, Heranwachsende aber auch in ihrer Selbstbestimmung gestärkt und Eigenverantwortung gelehrt werden soll, sollten Altersfreigaben keinesfalls bindend sein, was gegenwärtig noch immer der Fall ist. Die Piraten betrachten verbindliche Alterskennzeichnungen als Versuch des Staates, sich in private Erziehungsangelegenheiten einzumischen und dem Individuum auf diesem Wege bestimmte Ideale und Wertevorstellungen zu oktroyieren. Altersfreigaben sollten lediglich eine Hilfestellung für die Erziehungsberechtigten bei der Beurteilung bestimmter Inhalte darstellen und sie nicht von ihrem Erziehungsauftrag entbinden.

(Bestehende Regelungen anderer Länder – bspw. Belgien, Dänemark, Luxemburg, Norwegen, Schweden, Österreich, Schweiz, USA etc. – zeigen, dass dieses Konzept durchaus funktionieren kann.)

Nicht, dass ich dieser Idee völlig abgeneigt wäre. Ich kenne keine Person in meinem Freundkreis die schon als sie jünger waren nur Filme gesehen und Spiele gespielt hätten die für die geeignet waren. Wie gesagt, das ist keine doofe Idee, aber ich fürchte von all euren aufgeführten Punkten wird das auf den meisten Protest in der Öffentlichkeit stoßen, wenn ihr ihn nicht sehr sorgfältig formuliert. Diesbezüglich würde ich mich an eurer Stelle auch mit einem kürzlich verfasstem Tweet der Familienministerin auseinandersetzen, den ich selbst bereits kommentiert habe.

Ihr dürft auch nicht vergessen, dass, sofern ich gerade keine völlige Scheiße rede, es den Erziehungsberechtigten frei steht, ihre Kinder Medien auszusetzen, die eine höhere Freigabe haben. Aber vielleicht sollte das einfach besser erklärt werden.

Und was zum Geier heißt eigentlich "oktroyieren"?

Kommen wir nun zu Modul 5, der Punkt der mich in die Bloggosphäre brachte. ^^

Jugendschutz & Medien – Modul 5

Zudem halten die Piraten die ursprüngliche Größe der FSK/USK-Auszeichnungen (und aller etwaigen anderen Kennzeichnungen) vor der Änderung vom 1. Juni 2009 für ausreichend.

Nach Ansicht der Piratenpartei setzt die neue Fassung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags bei einem völlig falschen Sachverhalt an. In dessen Rahmen wurde ein größerer Aufkleber mit der jeweiligen Alterskennzeichnung beschlossen, der auf der Vorderseite der Hülle des Datenträgers anzubringen ist und nicht mehr auf der Rückseite. Die Piraten sind der Meinung, dass der Jugendschutz nie durch eine zu undeutliche Alterskennzeichnung von Medien behindert worden ist – die letztliche Einhaltung von Jugendschutzbestimmungen im Einzelhandel erwies sich dagegen stets als Problem. Effektiv ändert die neue Fassung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags rein gar nichts an dieser Problematik, da die Kennzeichnungen, so dies denn gewollt gewesen ist, auch im Vorfeld gut sichtbar waren und auch jetzt noch ignoriert werden können, wenn kein wirkliches Interesse am Inhalt des Mediums besteht.

Stattdessen schmälern die größeren, nun auf der Vorderseite angebrachten Aufkleber den ästhetischen Wert des Produkts. Filme und Videospiele werden mittlerweile gemeinhin als Kunst- und Kulturgüter anerkannt. Die Verpackung der Datenträger für diese Medien sollte daher als eine Weiterführung des künstlerischen Anspruchs des Urhebers betrachtet werden und auf staatliche Einmischung unter Berufung auf die Kunstfreiheit weitgehend verzichten.

Ahhh, die überdimensionierten Alterskennzeichen der USK und FSK. Sicherlich eine der, wenn nicht sogar die nutzloseste Änderungen am Jugendschutz während der Amtszeit von Frau Ursula von der Leyen. Wenn ihr heute meinem Namen googelt, dann ist meine DirektZu-Anfrage bez. der Kennzeichen an die ehemalige Familienministerin immer noch auf Seite 1 zu finden. Ich muss ganz ehrlich sagen, das Problem hat sich eigentlich schon fast von selbst gelößt. Viele Filmverleihe und auch Spielepublisher sind inzwischen auf Wendecover umgestiegen, was ich persönlich ja eh für die Ideal-Lösung halte. Besorgte Erziehungsberechtige können sich immer noch mit einem Blick auf den Datenträger selbst über die Freigabe informieren.

Nun, der Höhepunkt:

Jugendschutz & Medien – Modul 6

Im Großteil der Europäischen Union hat sich mittlerweile das PEGI-System zur Alterseinstufung von Videospielen etabliert. Lediglich Deutschland unterhält zusätzlich noch ein eigenes Kontrollgremium. Dies stellt sowohl für die Konsumenten, also im Prinzip alle Bürger, als auch Entwickler und Händler aufgrund erschwerter Verkaufsbedingungen (Festlegung auf bestimmte Vertriebswege, Ausweiskontrolle bei Postsendungen, Post-Ident-Verfahren etc.) vermeidliche Hürden dar. Dieses erachten die Piraten als unnötig und fordern daher, die USK abzuschaffen und das europäische System zu übernehmen.

Das ist im Prinzip der Traum der meisten deutschem Gamer. Mir ist bisher kein Fall untergekommen, in dem ich die Freigabe der USK für besser hielt als die der PEGI, ganz im Gegenteil! Hinzu kommt, dass die PEGI aufgrund ihrer Zusatzkennzeichen für Gewalt, Rassissmus, Sex etc. eigentlich für Erziehungsberechtige sogar sinnvoller wäre als nur eine bunt gedruckte Zahl die 1/5 des Covers verdeckt.

Allerdings sehe ich hier auch gleichzeitig die größte Gefahr. Ihr dürft nicht vergessen liebe Freibeuterpartei, dass es Leute gibt die bereits die USK als zu lasch betrachten. Ganz oben auf der Liste, unser aller Liebling Dr. Christian "Ich habe als Chef eines kriminologischen Forschungsinsituts nichts besseres zu tun als ich meine Mitarbeiter rausfinden zu lassen, ob nicht viel mehr Spiele indiziert werden sollten" Pfeiffer. Das ist übrigens nicht sein voller Spitzname, er hackt ja auch gerne auf WoW rum. Auf jeden Fall dürft ihr bei eurer eventuellen Kampagne zu diesem Punkt nicht vergessen, dass es Leute gibt, die bereits die Arbeit der USK kritisch betrachten und wenn ihr euch ebenfalls zu sehr gegen diese stellt, wir am Ende vielleicht mit einem noch schlimmeren System dastehen.

Modul 7 stimme ich voll und ganz zu.

Das war's soweit erstmal von mir. Das Schreiben dieses Artikels hat mal wieder viel mehr Zeit in Anspruch genommen als ursprünglich geplant, aber ich hoffe ihr könnt damit etwas anfangen.

*Ninja vanish*