Wurde gerade von einem Stigma-User auf eine sehr interessante Kolumne von MTV GameOne Moderator Simon Krätschmer aufmerksam gemacht. Er prangert an in welche Richtung sich Shooter mit Kriegsszenario wie Medal of Honor oder Call of Duty: Black Ops entwicklen, nachdem er auf der GamesCom einige Präsentationen gesehen hat.
Blut und Spiele
Wir ihr vielleicht noch wisst, habe ich mir selbst vor nicht all zu langer Zeit Gedanken über "Kriegsspiele" gemacht, nachdem mich das erste Modern Warfare so beindruckt hat. Aber nach allem was ich vom zweiten Teil gehört habe, scheitert die berüchtigte No Russian Mission an der Erbärmlichkeit des Gesamt-Plots.
Simons Ansatz ist auf jeden Fall sehr interessant. Ich denke mir oft genug, dass ein Spiel eigentlich mehr sein könnte als reine Unterhaltung, gerade wenn es sich an einem ernsthaften, realistischem Setting versucht. Aber es scheint, dass sich die Industrie mehr in Richtung billiger Schock-Momente bewegt.
Ich glaube nicht, dass Simon Krätschmer die richtige Person ist, um eine derart wichtige Diskussion anzuregen. Dazu hat er mir zuviel Infantilität bewahrt, was man nicht zuletzt an seinen budimon-Produktionen ablesen kann, die sich mehr und mehr in Richting Klamauk entwickeln. Seine These: "Spiele sollen Spaß machen. Eine Spielemesse ist also der Definition nach eine Spaß- und Unterhaltungsmesse..." scheitert doch schon am Anspruch einer Definition. Die "Venus" ist auch eine Spaß- und Unterhaltungsmesse, unterscheidet sich aber gehörig von der gamescom.
AntwortenLöschenWas macht denn Spaß aus? Eines der besten Spiele ist für mich immer noch Manhunt, aber da schieden sich die Geister vor Jahren schon, wie sie's heute bei Modern Warfare wieder tun. Sobald der Bezug zu aktuell wird, sobald Dinge des realen Lebens kritisch hinterfragt werden, sobald ernsthafte Schieflagen der Gesellschaft zum Tragen kommen, erhebt sich lauthals unter dem Deckmantel des Jugendschutzes das Geschrei ultrakonservativer Wertebewahrer.
Wir brauchen viel mehr solcher Spiele! Wir brauchen Konfrontation, die aufrüttelt und wachhält. Das kann auch Spaß sein, aber sicherlich nicht von der Art, die Simon hier meint. Er steht für lustige, einfache, billige Unterhaltung. Simon tritt lieber Hühner und verprügelt kleine Jungs (Präsentation Fable bei giga). Ich gönne ihm dieses Vergnügen, aber interessant würde ich seine Beiträge nicht nennen wollen.
Wieso brachen wir spiele die "aufrütteln"? Konfrontation ist doch kein Selbstzweck, mit der Denke sind wir irgendwann wirklich bei spielbaren Massenvergewaltigungen. Natürlich können Spiele auch aufrütteln, aber das ist ja gerade das, was die Industrie nicht tut, und genau das wird ja auch kritisiert. Konfrontation ist ungleich billiger Tabubruch.
AntwortenLöschenDa hab ich schneller getippt als gedacht. In Gedanken das erste "Konfrontation" bitte durch "Tabubruch" ersetzen. Danke^^
AntwortenLöschenVersteht mich nicht falsch. Ich habe kein Problem mit krasser Gewalt in Videospielen. Aber es gibt auch genug Fälle wo dieGewalt das Gimick ist, das Spiel aber dann doch nicht so wahnsinnig toll. Madworld zum Beispiel ist am Anfang echt lustig, aber es hält einen einfach nicht bei der Stange. Es sei denn man spießt jemanden daran auf. xD
AntwortenLöschenPersönlich erwarte/erhoffe ich mir einfach mehr von Spielen wie CoD weil ich weiß, dass es geht. Ich weiß nicht ob die Entwickler beim ersten MW "wachrütteln" wollten, aber so habe ich es empfunden und ich würde sowas gerne öfters sehen.
Und nur weil Simon öfters etwas albern ist, heißt das nicht, dass er nicht trotzdems ne ernsthafte Meinung zu solchen Themen haben kann. Aber ich seh schon, ich muss mich dem Thema noch ausführlicher widmen. ^^