Donnerstag, 30. September 2010

Browser Games und ich

In ihrem Beitrag bei Frau TV kam Frau Pfeiffer auch kurz auf Browser Games zu sprechen. Da ich von Browser Games nicht wirklich 'ne Ahnung hab und den Rest der Sendung kommentierungswürdiger als den Rest fand, schrieb ich in meinem Kommentar zur Sendung folgende Zeilen:
9. Ich sage jetzt einfach mal nichts über Browser Games. Ich halte generell nicht viel von ihnen und ich kam noch nicht dazu mich wirklich damit auseinander zu setzen.
Frau Pfeiffer antwortete darauf:
Übrigens finde ich Ihre Unkenntnis in Sachen Browserspiele sehr bedauerlich und elitär. Kinder und unbedarfte Leute werden hier aufs übelste abgezockt. Da sollten Sie mal ein Auge drauf haben.
Bevor ich mich dem Rest von Frau Pfeiffers Antwort widme, möchte ich mich seperat mit diesem Thema befassen. Zum einen, weil ich mir nicht sicher bin, ob es mir gefällt als elitär bezeichnet zu werden und zum anderen weil ich dachte das ist für meine restlichen Leser vielleicht interessant wenn ich meinen Standpunkt zu diesen Spielen verdeutliche.

Wie ich des öfteren erwähne spiele ich schon sehr lange Video- und Computerspiele. Und für mich waren Spiele immer etwas was auf einem Datenträger kommen muss, der dann in ein Gerät eingeführt werden muss. Und wenn es eine Diskette mit Load Runner drauf ist. Ich glaube meine erste richtige Begegnung mit Browser Games hatte ich irgendwann in der Mittelstufe am Gymasium. In meiner alten Schule gab neben dem Computerraum 3 weitere Rechner die offen in einem Stockwerk rumstanden und von Schülern jederzeit benutzt werden konnten. Wenn ich dran konnte, habe ich mich meistens in Warhammer-Foren oder auf Spiele-Websites rumgetrieben. In den Pausen waren die Rechner aber meistens besetzt von meinen Klassenkameraden die wie bessessen waren von einem Spiel namens Die Stämme.
Ich hab nicht wirklich dne Reiz von diesem Spiel gesehen. Es bestand aus einem Haufen Tabellen und es gab sonst nicht viel zu sehen. Mir wurde erzählt wie toll das sein, dass man dieses und jenes Dorf angreifen könnte und seine eigenen Häuser bauen kann und noch mehr Krams. Aber für mich sah es langweilig aus.

Das nächste als ich mit dem Thema konfrontiert wurde war, als ich anfing Facebook zu nutzen. Glaubt es oder nicht, bis vor einem Jahr habe ich noch nie von FarmVille gehört. Dann habe ich mal ein paar Kommolitonen über die Schulter gekuckt und wer Facebook benutzt, der wird früher oder später auch mit FarmVille-Anfragen zu gespammt.
Ich habe es selbst nie gespielt und es ist einfach auf den Hass-Zug aufzuspringen und das Spiel zu bashen auch wenn man es noch nie gespielt hat. Für mich sah es einfach nicht sonderlich spannend aus. Ich hab schon ein paar mal so ein bisschen Harvest Moon gespielt, aber FarmVille schaffte es irgendwie dabei noch langweiliger auszusehen. Und zu Simpel.

Ich schätze das ist der Punkt an dem meine "elitäre" Einstellung ins Spiel kommt. Euch dürfte inzwischen klar sein, dass ich von dem Medium an sich sehr viel halte und deswegen eher komplexere Titel bevorzuge. Grand Theft Auto IV, Mass Effect 2 oder Fallout 3 sind die Sorte Spiel in denen ich.... wie sag ich das jetzt am besten... die Perfektion des Mediums suche. Es geht um mehr als 1A-Gameplay und eine tolle Story, es geht darum was ich am Ende über das Spiel sagen kann. GTA4 hat mich begeistert mit einem Twist am Ende der im krassen Gegensatz zum Ruf steht, den das Spiel in der Öffentlichkeit hat. Das war btw.: etwas was ich versucht habe Frau Pfeiffer in der Foren-Diskussion vor einem Jahr zu erklären, leider ohne Erfolg. Aber ich schweife zu sehr ab.

Der Punkt ist, ich spiele gerne komplexe Spiele. Am liebsten Spiele, die mehrere Genres in sich vereinen. Das heißt nicht, dass ich nicht auch gerne simple Spiele spiele. Xbox Live Arcade ist voll von sehr... seichten Titeln. Oder eben auch viele Spiele von Nintendo, gerade die Mario-Titel, die nicht sonderlich komplex sind, aber trotzdem brilliant.
Ab und zu spiele ich auch gerne mal kurzweilige Flashspiele wie Super Mario Crossover.

Was mich von Browser Games fernhält, ist, dass ich mir nicht sicher sein kann, was dahinter steht. Ich meine, die Spiele werden gratis im Netz angeboten, sind dafür aber voll von Werbung und Micro-Transactions. Auch wenn man lange über diese Bezeichnung an sich streiten könnte, betrachte ich mich selbst eher als "Core"-Gamer. Ich rede nicht davon, dass ich regelmäßig Noobs bei Halo pwne, sondern dass ich Spiele bevorzuge von denen ich weiß, dass ich ein gewissen Level an Qualität bekomme. Ich habe hier immer viel zu viele Spiele rumliegen die darauf warten gespielt zu werden.
Auf meinem Stapel (also wenn ich eine Stapel hätte und die Teile nicht alle sorgfältig in Regale einsortieren würde) sind grade mindestens 13 Titel die ich noch nicht mal ausprobiert habe, ganz zu schweigen von all den Titeln die ich bisher nur angespielt habe.

Egal, ich hatte es ja grade von Qualität. Ich zweifle nicht daran, dass manche Browser Games unheimlich komplex sein können (immerhin bestehen sie oft zu großen Teilen aus Tabellen ^^ ), aber ich weiß nicht ob dahinter auch so viel Mühe und Arbeit steckt.

Also letztlich: Ja, in gewisser Weise bin ich was das angeht schon elitär. Ich will wirklich gute Spiele spielen. Triple A, ach quatsch, AAAAA-Titel auf der Suche nach dem Argument was das Medium an sich alles leisten kann. Und ich glaube nicht, dass ich so ein Spiel in Form eines Browser Games finde. Vielleicht klingt das ignoranter als ich geplant hatte, aber ich habe schlicht und ergreifend keine Zeit für sowas.


Was Frau Pfeiffers Argument bezüglich der "Abzocke" angeht... da kann ich ganz ehrlich nicht viel zu sagen. Das heißt, doch, ich kann was zu sagen: VERANTWORTUNG DER ERZIEHUNGSBRECHTIGTEN! Wenn ein 12-jähriger anfängt sein Geld dafür auszugeben seiner virtuellen Prostituierten Upgrades zu kaufen, dann glaube ich nicht, dass das Problem beim Spiel liegt. Ich habe als ich jünger war auch mein Geld für Sachen ausgegeben die ich nicht gebraucht habe. Irgendwann wurde ich auch von meiner Pokemonkartensammelsucht geheilt. Aber es macht einfach keinen Sinn Browser Games zu verteufeln, nur weil Minderjährige da zu viel Geld reinstecken können. Aber ich fürchte dieses Argument wird bei Frau Pfeiffer nicht ankommen, weil sie leider dazu neigt sich bei solchen Themen auf das leichter zu bekämpfende Übel zu konzentrieren.

...

Gork Damnit, seht euch die Zeit an! Eigentlich wollte ich schon seit über ner halben Stunden Hydrophobia spielen. Ich muss weg.

*Ninja vanish quickly*

11 Kommentare:

  1. Keine Liebe für Mork :,(

    Seh ich ähnlich. Ich hab eine Zeit lang ogame gespielt und versucht in Die Stämme reinzukommen. In ogame war es so, dass sobald du ein paar Ressourcen zusammengekratzt hast, du mindestens dreimal am Tag von der (freundlichen) Todessternflotte von nebenan attackiert wurdest und ohne Chance dich zu verteidigen dastandest.
    Ähnlich wars mit Die Stämme. Spieler die länger da waren und sich etwas aufgebaut haben konnten einfach über neue dominieren weil diese keinen wirklichen Schutz hatten.
    Natürlich kann man sich mit kleineren Geldbeträgen die eigene Vorherrschaft sichern indem man Ressourcen kauft, da kommt die Abzocke ins Spiel.
    Denn, mal ehrlich, letzten Endes spielt man nur eine glorifizierte Excel Tabelle. Wie Eve Online, nur noch uninteressanter.
    Ausser natürlich man braucht einen Zeitvertreib in den Pausen oder hat generell nichts besseres entdeckt mit sich anzufangen.
    Und wer auf Tabellen steht... ich will net wissen wie viele Tabellen mit Gegner und Waffeninformationen Mass Effect 2 füllt, geschweige denn die Physik Engine ^^

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  2. "viel zu Spiele rumliegen" ?
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    "Super Mario Crossover" ist genial, auch wenn die neue Version besser läuft, aber ein Crossover mit Mario und Tetris find ich besser, da man dort den Weg von Mario zwischendrin erst im Tetris Modus fertig bauen muss ^^ Tower Defence Spielen können einen fordern auch wenn es hier oft keine Story gibt.
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    Ansonsten muss ich zustimmen ein Fallout 3 wird man unter den Flash und Browserspielen eher nicht finden. Ich denke aber die Flashspiele sind im Moment nur ein Ersatz für alte Arkadespiele welche es zu tausenden gibt und den Markt sättigen (siehe Apps) nun wird aber immer mehr auf Story gesetzt (leider noch zu wenig da viele kostenlos sind und Zeit ist mal Geld beim Entwickeln) aber es wird auch dort eine Trendwende geben und irgendwann ein RPG welches mit Fallout mithalten kann. Meine Meinug so in 5 Jahren wird der Flash Markt genau so wie der PC Spielemarkt aussehen.
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    Happy Coding.

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  3. @Chaki: "Gork Damn it" hat halt nen guten Klang. ;) Aber wenn ich mir meine Armee so ankucke, tendiere ich glaube ich tatsächlich eher zu brutal, aber gerissen und nicht gerissen, aber brutal. xD

    @TRB, danke für den Hinweiß. Wieder ein klassischer Fall von schneller-denken-als-tippen. ^^

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  4. Bisher habe ich die Artikel auf diesem Blog wirklich gerne verfolgt, aber dieser hier geht leider etwas am eigentlichen Problem vorbei.

    Was Frau Pfeiffer sagt:

    Übrigens finde ich Ihre Unkenntnis in Sachen Browserspiele sehr bedauerlich und elitär. Kinder und unbedarfte Leute werden hier aufs übelste abgezockt. Da sollten Sie mal ein Auge drauf haben.

    ist vielleicht etwas unglücklich gewählt, aber betrachtet man ihre Aussagen aus dem Schreiben und dem Fernsehbeitrag gemeinsam wird ein Schuh draus.

    Man muss sich die ganze Browserspiel-Kultur mal ansehen und hinterfragen.
    Wen sprechen Browserspiele denn an? Nach dem was man hier in den Kommentaren liest sicherlich keine Core-Gamer (zu denen ich mich auch zähle). Vielmehr, und das konnte ich persönlich schon oft beobachten, sind das Leute die weder das Geld noch die Einarbeitungszeit für ''richtige'' Spiele aufbringen wollen, oder können, greifen zu solchen Spielen.
    Ist ja auch nett, kann man von überall aus machen und kostet nichts.

    Ein 12-jähriger wird sich auch sicherlich nicht über Micro-Transactions mit irgendwelchen ingame-items eindecken. Ich wage sogar zu bezweifeln dass das Kind den Ausdruck wirklich kennt.

    Schlimm finde ich als Erwachsener allerdings, dass sich ein 12-jähriger eine virtuelle Prostituierte halten kann, virtuelle Bumfights veranstaltet oder sonstwelche Browserspiele, komplett ohne Kontrolle, spielen kann.

    Ich bin auch der festen Überzeugung dass Eltern dafür Zuständig sind schädliche und jugendgefährdende Medien von ihrem Nachwuchs fern zu halten, ob Filme, Bücher oder interaktive Medien.

    Im Falle von Browserspielen wird es hier allerdings langsam etwas schwierig, es sei denn die Eltern wenigstens genauso technisch versiert wie ihre Sprösslinge.

    Zudem finde ich die Inhalte der Spiele zum Teil sehr gefährlich. Bei einem Browserspiel lachen die Leute noch, aber stellt euch mal ein Spiel vor bei dem man in bester Grafik und ausgefeilter Spielmechanik seine Nutten auf den Strich schickt, am besten noch mit optischem Feedback wegen dem ''Verschleiss''.
    Ich glaube in dem Fall würde auch dem ein oder anderen core-gamer ganz anders, werden.

    Ich zähle mich zu dieser Gruppe.

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  5. Danke für den Kommentar. Sind einige Sachen drin wo man mal genauer drüber nachdenken müsste.

    Gerade das mit den Nicht-vorhanden Altersfreigaben ist ein ziemliches Dilemma, denn egal wie sehr sich das manche Leute wünschen, Browser und Flash-Games zu bewerten und kontrollieren ist ein hoffnungsloses Unterfangen.
    Einmal völlig abgesehen davon, dass eine Prüfung durch die USK z.B. ja auch Geld kosten würde und das für viele Programmierer einfach nicht drin ist.

    Trotzdem stimmte ich dir zu, dass es vielleicht nicht so wahnsinnig toll ist, wenn 12jähriger "The Pimps" spielen oder wie auch immer das Zuhälter Spiel bei FrauTV genannt wurde.

    Bisher habe ich mich aus oben genannten Gründen einfach nicht mit dem Thema auseinander gesetzt, weil ich da einfach keine Zeit für habe. Deswegen hab ich auch nicht wirklich ne Idee was man da noch machen kann.
    Immerhin ist der Sinn von Browser-Games, dass man da schnell und ohne Probleme reinkommt, weswegen eine ausführlichere Altersabfrage vermutlich weniger sinnvoll wäre.

    Auch der letzte Satz ist was, wo man mehr drüber nachdenken sollte.

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  6. Da muss jetzt aber mal was zu sagen. Du versteifst dich zu sehr auf Spiele wie "Die Stämme", "OGame" usw.. die Spiele kann ich auch nicht leiden weil sie mir zu doof und zu langweilig sind oder weil sie mir zu wenig Wirtschafts Sim sind. Da zock ich lieber eine Runde Open Transport Tycoon als mich jemals wieder mit KapiLand rum zu Ärgern.

    ABER:

    Quake Live z.b. ist auch ein Online Spiel und für manche sicher auch ein Browser Game. Im Grunde ist Quake Live ein Online Quake3 mit einem Browser Client, wie z.b. auch Deepolis, XBlaster und andere BigPoint Games. Und Quake 3 steht in Deutschland auf dem Index und Quake Live schert sich nicht um die USK Einstufung. Aber ich glaube soweit hat selbst Frau Pfeiffer nicht gedacht. Trotzdem scheint sowas die Zukunft in Sachen Browser Games zu sein.

    Und wo ich einen Blick in die Zukunft wage: Cloud Gaming wird uns in den nächsten 10 Jahren mehr "beheligen". Für Spieler wie dich und mich wo es immer so wahr das wir einen Datenträger in ein Laufwek schieben mussten werden das harte Zeiten denn damit stirbt nicht nur der Gebrauchtspiele Markt sondern auch das "besitzen" von Spielen. Man bezahlt pro Monat dafür das man ein Spiel, spielen kann und wenn man nicht mehr will schaltet man das Abo ab. Das ganze dann im Rechenzentrum und man bekommt nur noch die Bilder geliefert. Ist vielleicht noch ferne Zukunft aber es kommen da bin ich fast sicher.

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  7. Das mit Quake wusste ich zum Beispiel nicht. Natürlich ist die technische Entwicklung des Mediums auch bei Browser Games nicht aufzuhalten, aber ich wusste nicht, dass wir schon auf dem Level von Quake sind. Für mich sind Browser Games immer noch so Spiele wie "Die Stämme" oder die ganzen Facebook Sachen.

    Mit WIrtschaftssimulatoren habe ich mich nie auseinander gesetzt.

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  8. ". Das ganze dann im Rechenzentrum und man bekommt nur noch die Bilder geliefert. Ist vielleicht noch ferne Zukunft aber es kommen da bin ich fast sicher."
    Dann ist die Stunde der Hacker gekommen...
    man muss sich nur mal den Ubisoft Kam ansehen mit ihrer Permanenten Onlineverbindung. Wenn sowas vermerhrt kommt werden Tausende Spieler sehrlange nicht mehr spielen können wenn Hacker den Server Erledigen... ich denke nicht, dass sich dies so durchsetzen wird. Man wird sich eher in die mir HiEndPC und den Rest auseinander leben.
    Happy Coding.

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  9. http://www.newgrounds.com/portal/view/549940
    -
    "The Trader of Stories" ein Flash-Adventre...
    Tya man findet immer wieder Perlen im Einheitsmeer ;-) Leider gibt es noch weniger solcher Perlen.

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  10. "Hallo Leute,
    schaut mal auf der Homepage Progs, Tools, Games, For Free! vorbei.
    Dort gibt es ebenfalls einiges, was Euch interessieren koennte!
    Beste Gruesse,
    blender
    http://www.hartung-media.de"

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  11. Die Stämme ist ein sehr strategisch angelegtes Game. Mich wundert, dass sich so viele dafür interessieren, obwohl der Mathe-Unterricht vermutlich nicht so beliebt ist. Scheinbar muss man es nur spielerisch angehen.

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