Die neuste Aktion des Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden war nicht nur erfolg-, sondern auch geschmacklos. Dass diese Menschen furchtbares durchmachen mussten steht außer Frage, aber das öffentliche Einsammeln und Vernichten von ihnen unbeliebten Medien, Kulturgut, hinterlässt hoffentlich nicht nur bei mir einen unangenehmen Nachgeschmack. Ich bin überrascht, dass sich, außerhalb der deutschen Gamer-Community, niemand getraut hat die Mitglieder des AAW auf dieses prekäre Detail hinzuweisen.
Fast noch mehr Sorgen bereitet mir aber, wie die BZ bewusst Informationen hierzu unterschlägt. Mehrere Bild- und Videobeweise belegen, dass am Ende nicht mehr als vier Spiele im Container landeten. Eines war eine Spende der Piratenpartei, was allerdings nicht dazu gedacht im Container zu enden, sondern damit sich das AAW einmal ein besseres Bild von Medium machen kann. Zwei weitere wurden im Auftrag des ZDF in den Container geworfen, damit diese Videomaterial für ihre Reportage hatten, davon war eines sogar noch eingeschweißt, d.h. Neuware. Es waren also weder „vor allem Jugendliche“, noch war das „umstrittene Counter-Strike“ dabei.
Des weiteren blamierte sich das Aktionsbündnis mit der Aussage, es gehe nur um „Spiele die vom US-Militär entwickelt wurden um die Gewalthemmschwelle zu senken“. Solche Spiele existieren aber nicht. Das Spiel „America's Army“, der einzige Titel an dem das US-Militär beteiligt war, ist nichts weiter als ein Werbeprodukt und noch dazu kostenlos erhältlich.
Wenn das AAW zukünftige 'School Shootings' verhindern will, dann sollte es besser über ernsthafte Lösungen nachdenken und keinen Verschwörungstheorien hinterher jagen.
Konrad Huber
Der Online-Artikel stand gestern in meiner Tageszeitung, *muss unbedingt Leserbrief schreiben*. Kommt von der dpa - 'all over Germany' wird dieser Artikel so in den Zeitungen stehen. Und was erwarten wir Gamer von der dpa eigentlich anderes, außer dpa = Spielekiller?
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